Berliner Spreepark - Riesenrad soll sich ab 2024 wieder drehen
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Das Riesenrad im Spreepark steht still. Nun gibt es ein neues Konzept, um es wiederzubeleben.
© Quelle: picture alliance / Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Viel Grün und Kultur, zwei Fahrgeschäfte, Öffnungszeiten: Die Pläne für den einstigen Vergnügungspark im Berliner Plänterwald nehmen weiter Form an. Ein erster Teil soll schon im Herbst kommenden Jahres offiziell eröffnen: Das sanierte Eierhäuschen und ein Schiffsanleger vor dem ehemaligen Ausflugslokal. Bei einem Rundgang am Donnerstag wurden die Ergebnisse einer vierjährigen Bürgerbeteiligung präsentiert. Am Wochenende können sich die Berliner die Pläne für den neuen Spreepark anschauen.
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Stefan Tidow (l-r), Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz, Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH, und Katja Aßmann, Künstlerische Leitung Zentrum für Kunst und öffentlicher Raum in Berlin und damit auch vom Spreepark, stehen vor dem Eierhäuschen im Spreepark.
© Quelle: Annette Riedl/dpa
In dem ehemaligen Ausflugslokal sollen dem neuen Konzept zufolge ein Restaurant und ein Biergarten, aber auch vier Atelierwohnungen für Künstler und Ausstellungsräume untergebracht werden. 2022 startet auch der Probetrieb der Mero-Halle - in dem früheren Restaurant soll ein Kunst- und Kulturraum entstehen. 2023 gehen dann die Bauarbeiten im Kernbereich des Parks los. 2024 soll der Hauptteil des Parks mit Riesenrad eröffnet werden. 2026 soll alles fertig sein.
Sanierung des neuen Spreeparks – Frühere Attraktionen sollen begehbar gemacht werden
Der Sanierung des neuen Spreeparks wird nach Angaben des landeseigenen Unternehmens Grün Berlin rund 72 Millionen Euro kosten. Finanziert wird das Projekt auch aus Landes- und Bundesmitteln. Besucher müssen den Plänen zufolge Eintritt zahlen, nachts soll der Park geschlossen sein. Der Eintrittspreis soll sozialverträglich sein und zwischen 1 und 3 Euro liegen. Die Entscheidung darüber steht noch aus. Außer dem Riesenrad und der Parkbahn sollen alle anderen Fahrgeschäfte von einst stillstehen. Frühere Attraktionen wie die Achterbahn Spreeblitz sollen begehbar gemacht werden.
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Die frühere Achterbahn „Spreeblitz“ steht abgesperrt und eingewachsen im Spreepark – durch die Sanierung soll sie begehbar werden.
© Quelle: Annette Riedl/dpa
Statt Rummel soll der neue Spreepark ein Erholungsort für Berlin werden. „Hier entsteht ja ein einzigartiger Ort, nämlich der Erholung und des Naturgenusses. Aber eben auch der kulturellen Erfahrung, des Kulturgenusses und der Kunst“, sagte Stefan Tidow, Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz, am Donnerstag. Natur, Kunst und Kultur sollten dabei ineinander verwoben sein. Einen Vergnügungspark hätte man nicht realisieren können, sagte Christoph Schmidt, Geschäftsführer von Grün Berlin. Er nannte Landschaftsschutz und Lärm als Gründe.
Millionen von DDR-Bürgern pilgerten in den Stadtteil Treptow, um sich zu amüsieren. Der „Kulturpark Plänterwald“ war der einzige große Vergnügungspark im Osten. Er war 1969 zum 20. Geburtstag der Republik eröffnet worden. Nach dem Mauerfall endete der Neustart eines Rummelbetreibers mit Millioneninvestitionen im Chaos. Viel blieb von den Fahrgeschäften aus der DDR nicht übrig.
Spreepark: Führungen, Talkrunden und Kulturprogramm mit Konzerten am Wochenende geplant
2001 wurde der Park geschlossen, der Betreiber war pleite und mit einigen Karussells nach Peru gegangen. Das Gelände verfiel zusehends und entwickelte sich zum sogenannten Lost Place: Es zog Fotografen und Abenteuerlustige an, die illegal über den Zaun kletterten - wegen des speziellen Charmes der verfallenen, teils von Pflanzen überwucherten Fahrgeschäfte und Gebäude. 2014 kaufte der Berliner Liegenschaftsfonds den Spreepark zurück.
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Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH, zeigt mit dem Finger auf eine Darstellung mit der neuen Konzeptidee des Spreeparks.
© Quelle: Annette Riedl/dpa
An diesem Samstag (11 bis 18 Uhr) wird das Konzept für den Spreepark im Rahmen der „Labortage Spreepark 2021“ zu sehen sein. Geplant sind Führungen und Talkrunden. Am Sonntag gibt es vor Ort ein Kulturprogramm mit Konzerten. Die Besucherzahl ist begrenzt, Neugierige müssen sich vorher anmelden.
RND/dpa