Campingansturm erwartet: Schleswig-Holstein erweitert Plätze
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OIQSDHFFMBFD7EIYJ7Y3OKJUF4.jpg)
Auf den Campingplätzen in Schleswig-Holstein – hier Neustein bei Laboe – sollen 2021 mehr Urlauber unterkommen dürfen.
© Quelle: Ulf Dahl
Auf den Campingplätzen in Schleswig-Holstein sollen in der Saison 2021 mehr Urlauber unterkommen können. Eine Initiative des Landes stellt einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ zufolge Betreibern in Aussicht, zusätzlichen Platz für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen zu schaffen. Ihnen soll ermöglicht werden, ihre Stellplatzkapazitäten um bis zu 15 Prozent zu überschreiten und zudem auch Flächen nutzen zu dürfen, die direkt an die jeweiligen Campingplätze angrenzen.
„Die Flächen sollen einem coronabedingten Mehrbedarf der Saison 2021 dienen“, heißt es in einem gemeinsam verfassten Papier von Wirtschafts-, Innen- und Umweltministerium an die Kommunen. Dies sei allerdings nur im Einklang mit der Landesverordnung über Camping- und Wochenendplätze möglich, die unter anderem Mindestabstände regelt.
Vermutlich weit mehr als 1200 zusätzliche Stellplätze
Auch der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland rechnet mit einem Ansturm auf die Stellplätze zwischen Nord- und Ostsee. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass etwas auf uns zukommt“, sagte Gert Petzold, Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein, gegenüber den „Kieler Nachrichten“. „Die Frage ist, wo wir Gäste unterbringen, die in diesem Jahr nicht nach Mallorca oder Tunesien fahren.“ Wie viele zusätzliche Stellplätze durch die Ausnahmeregelungen geschaffen werden könnten, ermittelt derzeit das Wirtschaftsministerium. Einer ersten Abfrage unter weniger als der Hälfte der Mitgliedsbetriebe des Landesverbands der Campingwirtschaft zufolge könnten es 1200 werden, insgesamt also vermutlich deutlich mehr.
Chaotische Zustände wie 2020 soll es nicht mehr geben
Bereits 2020 verbuchte Schleswig-Holstein ein Plus von 10,5 Prozent der Campingübernachtungen – und das, obwohl die Plätze zu Ostern und Pfingsten geschlossen waren. Dabei sei verstärkt auch außerhalb der zugelassenen Plätze gecampt worden, teils mit „erheblichen negativen Auswirkungen für Nachbarschaft und Umwelt“, heißt es in dem Papier der Ministerien. Konkret bedeutet das: Die Gäste ließen Müll und Fäkalien zurück. Auch das soll durch den Vorstoß verhindert werden. Die zusätzlichen Stellplätze dürfen nicht in Schutzgebieten errichtet werden, außerdem müssen Ver- und Entsorgung, Brandschutz, Rettungswege sowie der Infektionsschutz gewährleistet sein.
RND/cs