Drei deutsche Airlines dabei

Pleite: Diese Airlines gibt es 2023 nicht mehr

Einige Airlines sind 2022 das letzte Mal abgehoben. Sie mussten Insolvenz anmelden oder haben ihre Lizenz verloren.

Einige Airlines sind 2022 das letzte Mal abgehoben. Sie mussten Insolvenz anmelden oder haben ihre Lizenz verloren.

Als die schlimmste Phase der Corona-Pandemie überwunden schien, startete Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine – viele Fluggesellschaften schlitterten von einer Einschränkung in die nächste. Nicht alle Airlines haben die schwierigen letzten Jahre überstanden. Laut des Onlineportals „Aerotelegraph“ mussten zwölf Fluggesellschaften 2022 ihren Betrieb einstellen.

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Flugzeuge nicht mehr einsatzfähig

Die schwedische Regionalairline Air Leap machte den Anfang: Die Pandemie erschütterte das Unternehmen nachhaltig, nur die staatlichen Hilfen sicherten den Fortbestand. Als diese auch noch eingestellt wurden, musste das Unternehmen im Januar 2022 den Betrieb einstellen. Die Airline flog verschiedene Ziele in Schweden, Norwegen und Finnland an.

Im Februar traf es die Fluggesellschaft Tchadia im Tschad, einem Binnenstaat in Zentralafrika. Das Unternehmen war im Oktober 2018 mit zwei Flugzeugen gestartet. Im Februar 2022 musste der Betrieb eingestellt werden, weil beide Maschinen nicht mehr funktionsfähig waren.

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Die britische Charter-Airline Jota Aviation kündigte ihr Aus im April des vergangenen Jahres wegen finanzieller Probleme aufgrund der Covid-19-Pandemie an. Eine Charter-Fluggesellschaft verpachtet beziehungsweise vermietet ihre Flotte. Jota Aviation tat dies im Bereich Sport, Film und Musik. 2009 wurde die Airline eigens dafür gegründet, die Fracht- und Reiseanforderungen der Motorsportbranche zu erfüllen.

„Die kleinste Airline der Welt“

Die kolumbianische Airline Gran Colombia de Aviatión (GCA) musste im April 2022 eingestellt werden, nur drei Jahre nach ihrer Gründung. Noch kürzer gab es die deutsche virtuelle Fluggesellschaft Tel Aviv Air. Virtuell bedeutet in dem Fall, dass das Unternehmen nicht alle branchenüblichen Geschäftsfelder selbst bedient hat, sondern externe Dienstleister beauftragte und beispielsweise Maschinen samt Besatzung anderer Airlines mietete.

Tel Aviv Air gab es ziemlich genau zwei Monate. Das Start-up, das in der Presse auch als „kleinste Airline der Welt“ bezeichnet wurde, wollte die Städte Hamburg und Tel Aviv direkt verbinden und donnerstags sowie sonntags Flüge anbieten. Der Start musste aufgrund der Pandemie mehrfach verschoben werden. Laut der Verantwortlichen hätten „technische Gründe“ die Insolvenz herbeigeführt, schreibt die Zeitschrift „Wirtschaftswoche“.

Frachtflug-Airlines wegen Russland-Sanktionen eingestellt

2022 traf es auch gleich zwei Frachtflug-Airlines der Firma Cargologic. Der deutsche Ableger stellte seinen Insolvenzantrag im Mai, musste aber schon im März aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland die Flüge einstellen. Carcologic Germany ist ein Ableger der Volga Dnepr Group, die wiederum ihren Sitz in Moskau hat.

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Die Suche nach einem neuen Investor verlief laut „Aerotelegraph“ erfolglos und im August 2022 verloren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job. Cargologic UK, ebenfalls Tochtergesellschaft der Volga Dnepr Group, passierte im November das Gleiche.

Maschine der Fracht-Fluggesellschaft Cargologic Germany hebt gerade ab.

Die Fracht-Fluggesellschaft Cargologic Germany musste 2022 den Betrieb einstellen.

Die südafrikanische Airline Comair stellte 2022 bereits zum dritten Mal in drei Jahren ihren Flugbetrieb ein. Schon davor führte sie ihre Flüge nicht mehr unter eigenem Namen durch, sondern im Auftrag von British Airways und Kulula. Letztere bot Billigflüge an. Eine erneute Unternehmungsrettung scheiterte, und im Juni folgte schließlich die Insolvenz.

Gründer sind untergetaucht

Das deutsche Start-up Green Airlines zeigte anfangs Mut und startete mitten in der Pandemie 2021. Die virtuelle Fluggesellschaft wechselte laut „Aerotelegraph“ mehrfach die ausführenden Airlines, bis die Verantwortlichen im Winter 2021/22 eine Pause ankündigten, von der sich das Unternehmen nicht mehr erholte. Die Macher sind seit Juni 2022 untergetaucht, heißt es.

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Die Website green-airlines.com gibt es noch, allerdings wird diese inzwischen von „Flugbegeisterten“ betrieben, wie es auf der Seite geschrieben steht. Außerdem weisen sie ausdrücklich darauf hin, in keiner Verbindung zur gescheiterten Airline zu stehen, sondern lediglich die wieder frei gewordene Domain gekauft zu haben.

Mit Aha Airlines hat es eine weitere regionale Fluggesellschaft getroffen, die Städte an der US-amerikanischen Westküste miteinander verband. Sie startete erst im Oktober 2021 und musste schon am 32. August 2022 Insolvenz anmelden. Ähnlich erging es auch Ego Airways. Das italienische Start-up war Mitte 2020 gestartet und der letzte Flug fand Ende Oktober 2021 statt. Es gab wohl Pläne, 2022 zurückzukehren, doch da folgte lediglich die Ankündigung, dass das Unternehmen im Dezember aufgelöst werde, schreibt das Nachrichtenportal „Ch-Aviation“.

Eine Maschine der italienischen Airline Ego Airways in der Luft.

Die italienische Fluggesellschaft Ego Airways existierte weniger als ein Jahr.

Flugzeugabsturz im indischen Ozean

Zum Schluss hat es noch eine ganz kleine Airline getroffen. AB Aviation war auf den Komoren unterwegs, einem Archipel vor der Ostküste Afrikas. Das Ende dieser Fluggesellschaft hat einen tragischen Grund: Am 26. Februar 2022 startete eine Cessna von AB Aviation am Flughafen Moroni auf der größten Insel der Komoren ins etwa 88 Kilometer entfernte Mohéli auf einer kleineren Insel.

Etwa zweieinhalb Kilometer vor dem Flughafen stürzte die Maschine aus unbekannten Gründen ins Meer. Zwölf Passagierinnen und Passagiere sind höchstwahrscheinlich ums Leben gekommen, ebenso zwei Besatzungsmitglieder. Meldungen zu ihrem Überleben gibt es bisher nicht. Die Behören entzogen der Airline nach dem Vorfall die Lizenz.

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RND/lml

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