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Reiseinspiration

In diesem Zug fährst du mit Sanitäter und Sauerstoffflasche

Ein Zug des Tren a las nubes fährt über ein Viadukt in den argentinischen Anden.

Der Tren a las Nubes bringt dich auf über 4200 Höhenmeter.

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Die Deutsche Bahn wirbt gern damit, dass sich Reisende in ihren Zügen entspannen, zurücklehnen und ruhig auch mal die Augen schließen können. Das ist im ICE durch Deutschland meistens völlig okay. Es gibt aber auch Zugstrecken, da wirst du das wahrscheinlich nicht machen.

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Falls du gern mit Zügen reist und vor ein bisschen Abenteuer nicht zurückschreckst, solltest du deinen nächsten Urlaub am besten in Argentinien planen. Denn dort beginnt diese besondere Zugstrecke in der Nähe der Stadt Salta im Nordwesten des Landes. Vom kleinen Örtchen San Antonio de los Cobres wird dich der Tren a las Nubes bis an die Grenze nach Chile führen. Tren a las Nubes ist übrigens Spanisch und bedeutet passenderweise „Zug zu den Wolken“.

Tren a las Nubes bringt dich auf über 4000 Meter Höhe

Wer als Touristin oder Tourist mit dem Zug zu den Wolken unterwegs sein will, dessen Reise startet eigentlich immer in Salta. Die alte Kolonialstadt liegt auf einer Höhe von 1187 Metern, für die meisten Menschen eine problemlöse Höhe. Von dort geht es jedoch nur noch bergauf, zunächst mit dem Bus, vorbei an vielen kleinen argentinischen Dörfern und Aussichtspunkten, die Blicke auf die immer rauer werdende Gebirgslandschaft der Anden ermöglichen.

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Indigene verkaufen am Rande des Tren a las Nubes Souvenirs an Touristinnen und Touristen.

Indigene verkaufen bei Halten des Tren a las Nubes Souvenirs an Touristinnen und Touristen.

Diese Stopps dienen einerseits der Akklimatisierung an die Höhe, aber auch touristischen Zwecken, denn du kannst dort Souvenirs von Indigenen kaufen oder Fotos mit Lamas machen. Die eigentliche Fahrt mit dem Zug beginnt dann am Bahnhof von San Antonio de los Cobres. Der Ort hat nur ein paar Tausend Einwohnerinnen und Einwohner und liegt auf 3774 Metern in der Puna, einer Hochebene in den argentinischen Anden.

Schon ab der Fahrt in den Ort werden Touristinnen und Touristen von Rettungssanitätern mit Sauerstoffflaschen begleitet. Immerhin überwindest du mal eben 2500 Höhenmeter. Aus diesem Grund solltest du dich in guter körperlicher Verfassung befinden, wenn du diese Reise antrittst. Besonders bei älteren Menschen oder solchen mit Atemwegsproblemen besteht die Gefahr, dass die Höhenkrankheit auftritt.

Von San Antonio de los Cobres geht es mit dem Zug und rund 30 Kilometern pro Stunde weiter in das Dorf Mina Concordia. Dieses liegt mit 4144 Metern Höhe zwar schon deutlich über der 4000er-Marke, ist jedoch noch nicht das Ende der spektakulären Zugreise. Bis zur Endstation, dem Viadukt La Polvorilla, geht es weiter durch die Andenlandschaft, vorbei an Schluchten und wilden Vicuñas – mit Glück wirst du vielleicht sogar einen Wüstenfuchs oder einen Puma zu Gesicht bekommen.

Der Viadukt La Polvorilla liegt dann auf 4250 Metern Höhe und ist der höchste Punkt der Zugreise. Der 224 Meter lange Viadukt ist ein beeindruckendes Bauwerk, sechs Stahltürme stützen die Brücke, die dafür sorgt, dass der Tren a las Nubes auf einer Höhe von 63 Metern über die Schlucht gleiten kann. Die gesamte Konstruktion hat ein Gewicht von rund 1600 Tonnen. Von dort geht es dann wieder zurück bis zum Startpunkt der Reise.

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Die Strecke wurde von „National Geographic“ zu einer der neun besten Bahnstrecken der Welt gewählt. Tickets für die Zugreise kannst du unter anderem über die Website des Unternehmens buchen, dort ist auch angegeben, an welchen Tagen eine Fahrt stattfindet – du solltest dafür einen ganzen Tag von frühmorgens bis spätabends einplanen.

Geschichte des Zugs beginnt schon 1922

Mit dem Bau der Strecke wurde schon 1922 begonnen. Allerdings dauerte es aufgrund des schwierigen Geländes bis 1948, bis die Strecke für den Zugverkehr eröffnet werden konnte. Sie ermöglichte es unter anderem, Salpeter, Kupfer, Gold und Silber aus den Bergwerken der Region in die chilenische Hafenstadt Antofagasta zu transportieren. Die Strecke wurde von dem amerikanischen Eisenbahningenieur Richard Maury geplant.

Blick auf das Viadukt La Polvorilla über eine Schlucht in den argentinischen Anden.

Der Viadukt La Polvorilla ist der beeindruckende Höhepunkt der Zugreise.

Dass der Zug Touristinnen und Touristen in die Berge der Anden bringt, ist erst seit den 1970er-Jahren der Fall. Zwischenzeitlich konnte der Zug aufgrund des schlechten Zustands der Strecke mehrere Jahre nicht mehr fahren.

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Eine der höchsten Bahnstrecken der Welt

Die Zugstrecke zählt bis heute zu den beeindruckendsten der Welt und gilt derzeit als sechsthöchste. Die Plätze zwei und drei gehen dabei ebenfalls nach Südamerika. Auf den Bahnstrecken zwischen Lima und Huancayo in Peru und Rio Mulatos und Potosí in Bolivien sind Reisende sogar auf über 4700 Metern unterwegs.

Beide sind jedoch chancenlos gegen die höchste Strecke der Welt. Die Lhasa-Bahn, auch Tibet-Bahn genannt, führt vom chinesischen Xining bis ins tibetische Lhasa, am höchsten Punkt der Strecke befindest du dich auf beeindruckenden 5068 Höhenmetern.

Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim reisereporter.

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