Großbritannien ist kein Risikogebiet mehr, Algarve und Azoren neu auf RKI-Liste
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Blick auf die Tower Bridge in London an einem sonnigen Tag.
© Quelle: imago images/Cavan Images
Wegen der stark gesunkenen Corona-Infektionszahlen in Großbritannien streicht die Bundesregierung das Land mit Ausnahme einzelner Überseegebiete am Sonntag von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet mit. Damit hebt auch das Auswärtige Amt seine Reisewarnung auf, und für Einreisende aus Großbritannien entfällt die Quarantänepflicht.
Zwei beliebte Urlaubsregionen in Portugal werden wegen steigender Infektionszahlen hingegen wieder als Corona-Risikogebiete eingestuft: die Algarve im Süden des Landes und die Azoren im Atlantik. Wer von dort nach Deutschland einreist, muss ab Sonntag wieder für zehn Tage in Quarantäne und kann den Zeitraum erst nach fünf Tagen durch einen zweiten Test davon verkürzen. Ein erster negativer Test ist für alle Flugpassagiere bei Einreise nach Deutschland verpflichtend.
Das sind die neuen Risikogebiete und Hochinzidenzgebiete
Neu auf der Liste der Risikogebiete (Sieben-Tage-Inzidenz über 50) sind:
- Portugal – die autonome Region Azoren und die Region Algarve gelten nun auch als Risikogebiete.
- Spanien – die autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha gilt nun auch als Risikogebiet.
- Vereinigte Arabische Emirate gilt nun als Risikogebiet (zuvor Hochinzidenzgebiet).
Keine Risikogebiete mehr sind:
- Barbados gilt nun nicht mehr als Risikogebiet.
- Finnland: Die Region Pirkanmaa gilt nun nicht mehr als Risikogebiet.
- Irland: Die Regionen Mid-West und South-East gelten nun nicht mehr als Risikogebiete.
- Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, einschließlich der Isle of Man, aller Kanalinseln sowie der britischen Überseegebiete (mit Ausnahme Bermuda, Britische Jungferninseln und Falkland Inseln) gilt nun nicht mehr als Risikogebiet.
Neu auf der Liste der Hochinzidenzgebiete (Sieben-Tage-Inzidenz über 200):
- Argentinien
Die Änderungen der Risikogebiete treten am Sonntag, 18. April, Mitternacht, in Kraft.
Keine neuen Virusvariantengebiete auf RKI-Liste
Neue Virusvariantengebiete gibt es keine. Aus deutscher Sicht gelten derzeit zehn Länder und Regionen als solche. Davon sind acht im südlichen Afrika (Botswana, Eswatini, Lesotho, Simbabwe, Malawi, Mosambik, Sambia, Südafrika). Die anderen zwei sind Brasilien und in Frankreich das Departement Moselle.
Die Bundesregierung hat ein Beförderungsverbot für Virusvariantengebiete erlassen, um die grenzüberschreitende Verbreitung von besonders ansteckenden Corona-Mutationen einzudämmen. Es gelten Ausnahmen für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr. Es gilt zudem eine strikte Quarantänepflicht für diese Reisenden, sie müssen in fast allen Bundesländern für 14 Tage in Quarantäne. Ein Freitesten ist nicht möglich.
Viele Länder weltweit sind Hochinzidenzgebiete
Als Hochinzidenzgebiete sind derzeit viele Länder eingestuft, darunter Ägypten, Albanien, Andorra, Armenien, Bahrain, Bolivien, Bulgarien, Chile, Ecuador, Estland, Frankreich inklusive aller Überseegebiete (außer Département Moselle), Iran, Jordanien, Kolumbien, Kosovo, Kroatien, Kuwait, Libanon, Mexiko, Moldau, Montenegro, Niederlande inklusive der autonomen Länder und Überseeregionen, Nordmazedonien, Palästina, Paraguay, Peru, Polen, Schweden, Serbien, Seychellen, Slowenien, Sudan, Syrien, Tansania, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Uruguay, und Zypern.
Wer aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland kommt, muss bei der Einreise einen maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen.
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Inzwischen müssen sich alle Menschen, die aus dem Ausland mit dem Flugzeug nach Deutschland reisen wollen, bereits maximal 48 Stunden vor dem Flug auf Corona testen lassen. Das gilt unabhängig von der Inzidenz und davon, ob sie aus einem Risikogebiet kommen oder nicht. Die entsprechende neue Einreiseverordnung ist seit 30. März in Kraft.
Testpflicht für alle Flugreisenden vor Einreise
Damit besteht für Flugreisende inzwischen kein Unterschied mehr, ob sie aus einem Risikogebiet oder einem Hochinzidenzgebiet einreisen – sie müssen jeweils maximal 48 Stunden vor Abflug einen Corona-Test machen. Einen Unterschied in der Bewertung von Risiko- und Hochinzidenzgebieten gibt es derzeit nur für Reisende, die nicht mit dem Flugzeug reisen. Wer hingegen mit dem Auto aus einem Risikogebiet kommt, kann bis 48 Stunden nach der Ankunft in Deutschland einen Corona-Test machen, kommt der Reisende mit dem Auto aus einem Hochinzidenzgebiet, ist vorher ein Test notwendig. In beiden Fällen fällt danach aber eine zehntägige Quarantäne an, von der man sich ab dem fünften Tag freitesten kann.
Bisher Ende März konnten Reiserückkehrer, die aus einem Land einreisen, das nicht als Risikogebiet gilt, frei nach Deutschland kommen: ohne Corona-Test und ohne Quarantäne. Doch nun müssen auch sie einen Nachweis über ein negatives Testergebnis vor der Abreise nach Deutschland vorzeigen. Wer der Airline keinen entsprechenden Nachweis vorlegen kann, dürfe nicht befördert werden, heißt es vom Gesundheitsministerium in einem entsprechenden Entwurf. Diese generelle Testpflicht wurde nach Kritik an Tausenden Mallorca-Urlaubern eingeführt.
RND/gei/bv/dpa