Harter Lockdown in der Türkei – aber keine Ausgangsbeschränkungen für Urlauber
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Sonnenschirme liegen am Strand von Lara auf leeren Strandliegen. Die Bundesregierung stuft die Türkei als Hochinzidenzgebiet ein.
© Quelle: picture alliance / dpa
Die Türkei geht ab Donnerstag in einen knapp dreiwöchigen harten Lockdown - Touristen sind aber von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Das geht aus einem in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Erlass des Innenministeriums hervor. Touristen im Land waren bereits zuvor von Ausgangsbeschränkungen am Wochenende nicht betroffen.
Der türkische Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy betonte am Dienstag, dass sich Besucher trotz Beschränkungen frei bewegen können.
In gewisser Hinsicht ist es in der Türkei von Vorteil, Tourist zu sein
Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy
„Unsere meistbesuchten und wichtigen Museen und archäologische Stätten bleiben geöffnet“, sagte Ersoy nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. „Sie sind sowohl offen als auch noch viel angenehmer. In gewisser Hinsicht ist es in der Türkei von Vorteil, Tourist zu sein“, so der Tourismusminister. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Türkei, der unter der Pandemie leidet. Im vergangenen Jahr kamen nach offiziellen Angaben rund 70 Prozent weniger Besucher ins Land als noch 2019.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Lockdown am Montag angekündigt. Von Donnerstag 19 Uhr bis zum 17. Mai um 5 Uhr dürfen die Türken nur noch aus triftigen Gründen auf die Straße, wie etwa zum Einkaufen. Außerdem schließen alle nicht notwendigen Geschäfte. Von den Schließungen nicht betroffen sind etwa logistische Betriebe und solche, die für die Produktion wichtig sind, wie das Innenministerium nun mitteilte. Einige Berufsgruppen seien zudem von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen, etwa Mitarbeiter des Gesundheitswesens oder Arbeiter in der Produktion oder auf dem Bau. Reisen zwischen Städten sind zudem nur mit Ausnahmegenehmigung möglich.
Mitte April mussten Restaurants und Cafés schließen
Die Türkei mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern kämpft seit Wochen mit hohen Corona-Fallzahlen. Am Montag lag die offizielle Zahl der Neuinfektionen bei rund 37.000 Fällen, vor knapp zwei Wochen hatte das Gesundheitsministerium sogar noch mehr als 60.000 tägliche Neuinfektionen gemeldet. Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April mussten deswegen bereits Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Erdogan hatte am Montag gesagt, Ziel sei, die Zahl der Neuinfektionen auf weniger als 5000 Fälle pro Tag zu reduzieren.
RND/dpa