Sparen angesagt

Hohe Energiepreise: Hotels an der Ostsee stehen vor schwierigem Winter

Müssen einige Hotels an der Ostsee im Winter aufgrund zu hoher Energiepreise schließen?

Müssen einige Hotels an der Ostsee im Winter aufgrund zu hoher Energiepreise schließen?

Die hohen Energiepreise bereiten sowohl Reisenden als auch Hoteliers und anderen Betreibern der Tourismusbranche Sorgen. Beherbergungsbetriebe an der Ostsee hoffen auf einen milden Winter, denn ohne bezahlbares Gas und Strom können unter anderem auf den Inseln kaum Hotels betrieben werden. Einige planen aufgrund der hohen Energiekosten in den Wintermonaten vorübergehend zu schließen – zum Beispiel Hotels auf Usedom.

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Denn die Unternehmen seien unterschiedlich vorbereitet: „Jeder hat eine andere Möglichkeit, an Energie zu kommen. Ob Gas, Strom, Öl oder auch Fotovoltaikanlagen – alle sind unterschiedlich ausgestattet“, sagt Michael Raffelt, Vorsitzender des Usedomer Hotelverbandes, gegenüber der „Ostsee Zeitung“. Im Inselnorden würden die Hotels noch über größere Grundstücke verfügen, sodass auch mal ein großer Flüssiggastank auf dem Hof aufgestellt werden könne, aber in den Kaiserbädern sehe die Situation ganz anders aus.

Rolf Seelige-Steinhoff, Chef der Seetelhotels auf Usedom, gehört zu den Hoteliers, die die kalte Jahreszeit unter anderem für Reparaturen an den Häusern nutzen möchten. „Im Kinderresort Trassenheide haben wir festgestellt, dass manche Teile schneller ausgetauscht werden müssen als angenommen“, gesteht er. Deshalb werde die Hotelkette das Kinderresort demnächst für Umbauarbeiten temporär schließen. Je nach Lage in den kommenden Monaten gebe es aber auch die Überlegung, nur ein Hotel pro Ort offenzuhalten.

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So steht es im Winter um die Hotels an der Küste

Ob auch andere Hotels an der Ostsee schließen müssen, hänge laut Lars Schwarz, Präsident des regionalen Branchenverbands Dehoga MV, davon ab, wie schnell es jetzt klare verbindliche Aussagen von der Politik gibt: „Derzeit ist erst ab März ein Gaspreisdeckel vorgesehen, der uns im Prinzip überhaupt nicht hilft, da jetzt die Heizperiode vor uns liegt.“ Daher kämpfe der Verband bei Protestaktionen dafür, dass dieser noch im Oktober oder deutlich vor März in Kraft tritt.

Ansonsten mache es für einige Hotels überhaupt keinen Sinn, in der Nebensaison aufzuhaben und saisonverlängernde Angebote wie Saunen und Schwimmbäder zu exorbitanten Energiekosten zu beheizen, so Schwarz. Denn zu dieser Zeit würden ohnehin weniger Gäste kommen und Hoteliers deutlich weniger Einnahmen für Übernachtungen erzielen können. Dabei seien eigentlich im November und Dezember die Einnahmen durch Weihnachtsfeiern und Übernachtungen zur Weihnachtszeit und dem Jahreswechsel immer gut. Hotels, die nicht schließen, würden hingegen wohl auf Lockangebote – also auf besonderes günstige Übernachtungspreise für Gäste – verzichten müssen.

Viele Hotels können sich den Saunabetrieb bei hohen Energiepreisen nicht leisten.

Viele Hotels können sich den Saunabetrieb bei hohen Energiepreisen nicht leisten.

Dehoga weist auf bedrohliche Lage für viele Unternehmen hin

„Gleichzeitig werden in diesem Jahr die Menschen wohl ihr Geld enger zusammenhalten – und im Januar noch mehr, wenn alle ihre Rechnungen zugeschickt bekommen“, sagt Schwarz. Im schlimmsten Fall müssten spätestens dann einige Hotels ihr Personal entlassen, wenn es bis dann keine Regelung für Kurzarbeitergeld aufgrund der Energiekrise gibt. Denn bisher seien die maximal gestiegenen Energiekosten kein Grund, um Kurzarbeitergeld zu beantragen. Auch darauf will der Dehoga MV landesweit aufmerksam machen.

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Erst am Mittwochmittag wiesen Vertreter von Dehoga und dem Einzelhandelsverband bei ihrer Protestaktion „5 nach 12″ in Rostock auf eine bedrohliche Lage für viele Unternehmen aufgrund der Energiepreise hin. Dort treffen sich am 19. und 20. Oktober zum Tourismustag Vertreter und Vertreterinnen von Unternehmen, Verbänden und Politik unter dem Motto „Zeitenwende im Tourismus“. An der Protestaktion beteiligten sich rund 20 Menschen mit Plakaten.

RND/bv

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