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Kritik von der Umwelthilfe

Lufthansa-Flieger heben diesen Sommer 600-mal ohne Passagiere ab

Fast 600-mal hoben Flieger der Lufthansa diesen Sommer ohne Passagiere ab.

Fast 600-mal hoben Flieger der Lufthansa diesen Sommer ohne Passagiere ab.

Die Flugbranche ist diesen Sommer im Krisenmodus: Personalknappheit und ein hoher Krankenstand sorgen für lange Wartezeiten, Probleme bei der Gepäckabfertigung und kurzfristige Flugstreichungen. Aus einem Bericht des Portals „Aero.de“ geht nun auch noch hervor, dass die Lufthansa diesen Sommer bislang Hunderte „Geisterflüge“ vornehmen musste – also Leerflüge ohne Passagierinnen und Passagiere an Bord. Transportiert wurden bei den Flügen nur das Bordpersonal und Gepäck.

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„Wir machen das äußerst ungern“

Für die Airline selbst seien solche Flüge nur eine Notlösung: „Wir machen das äußerst ungern“, so ein Sprecher der Lufthansa im vergangenen Monat, als über die geplanten „Geisterflüge“ bei der Lufthansa zum ersten Mal berichtet wurde. Schließlich lohne sich das weder wirtschaftlich noch sei es mit Blick auf die Umwelt sinnvoll.

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Zu der Anzahl der Flüge wollte der Sprecher damals nichts sagen, nun steht sie fest: 598-mal hoben Flieger der Lufthansa zwischen dem 1. Juni und dem 18. Juli ohne Passagierinnen und Passagiere an Bord ab. Nach Angaben der Lufthansa fanden die meisten dieser Flüge in den Abendstunden statt. Neben dem Transport von Crew und Gepäck dienen die „Positionierungsflüge“, wie die Airline sie nennt, auch dazu, die Slots an den Flughäfen nicht zu verlieren und den Flugbetrieb damit wieder zu stabilisieren.

Kritik seitens der Deutschen Umwelthilfe

Die Leerflüge sind für die Lufthansa nicht nur ein Minusgeschäft, sondern handeln ihr auch massive Kritik ein. Etwa seitens der Deutschen Umwelthilfe. Statt ohne Passagierinnen und Passagiere zu fliegen, sollte die Lufthansa auf andere Maßnahmen setzen, sagte Bundes­geschäftsführer Jürgen Resch kürzlich gegenüber dem Redaktions­Netzwerk Deutschland. „Wenn die Voraus­setzungen nicht da sind, sollte man Kurz­strecken­flüge überhaupt nicht anbieten“, sagt er. „Wir fordern, sie rauszunehmen.“ Das betreffe nicht nur die Lufthansa, sondern die ganze Branche.

Die Idee dahinter: Wenn Flüge wie Frankfurt – Stuttgart oder Stuttgart – Zürich gar nicht erst angeboten würden, wäre das nicht nur für die Umwelt gut, sondern würde den Airlines auch Luft für die Transatlantik­flüge verschaffen. „Dann müsste man sagen, man verzichtet überall dort auf Flüge, wo es innerhalb von vier bis fünf Stunden eine Bahn­alternative gibt“, ergänzt Resch. Passagierinnen und Passagiere sollten ihm zufolge sowieso bedenken, dass man derzeit an den Flughäfen mehr Zeit einplanen müsse, weswegen Inlands­flüge mitunter keine Zeit sparen.

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RND/jaf

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