Neuer Eisenbahntunnel soll Spanien und Marokko verbinden
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Die Straße von Gibraltar ist an ihrer schmalsten Stelle nur knapp 14 Kilometer breit.
© Quelle: imago images/Westend61
Die Straße von Gibraltar ist an ihrer schmalsten Stelle nur knapp 14 Kilometer breit. Afrika und Europa sind sich an der Meerenge also zum Greifen nahe. Eine direkte Verbindung gibt es bislang noch nicht – doch das soll sich bald ändern, wie das spanische Nachrichtenportal „elDiario.es“ berichtet.
Demnach planen Marokko und Spanien, einen alten Plan in die Tat umzusetzen und mit dem Bau eines Tunnels in 300 Metern Tiefe zu beginnen, der die beiden Länder und damit auch die Kontinente Europa und Afrika näher zusammenbringen soll. Vorbild für das Vorhaben: der Eurotunnel von Calais nach Dover.
Mindestens 5 Milliarden Euro soll der Bau kosten
Die insgesamt rund 40 Kilometer Strecke, von der voraussichtlich knapp 30 Kilometer unter dem Meer verlaufen, sollen in der Nähe der Stadt Tarifa in Spanien beginnen und bei der marokkanischen Hafenstadt Tanger enden. Eine halbe Stunde soll die Durchquerung per Zug dauern.
Wie „El Diario“ weiter berichtet, wird mit einer Bauzeit von 15 Jahren gerechnet. Die Kosten für den Tunnelbau, an dem auch die Herrenknecht AG in Baden-Württemberg beteiligt sein könnte, sollen bei mindestens 5 Milliarden Euro liegen.
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Tanger, die marokkanische Stadt am Meer, hat mittlerweile rund eine Million Einwohner. Hier soll die neue Strecke enden.
© Quelle: Andreas Drouve/dpa-tmn
Andere Verbindungspläne scheiterten
Neben dem Tunnelbauprojekt von Tarifa bis Tanger gab es in der Vergangenheit auch andere Pläne, wie Spanien und Marokko miteinander verbunden werden könnten. So gab es die Variante „Cañón del Estrecho“ – ein nur 14 Kilometer langer Tunnel zwischen Punta Canales und Punta Cires. Da dieser aber in 900 Metern Tiefe hätte gebohrt werden müssen, schied diese Idee schnell wieder aus.
Der Plan, eine Brücke zu bauen, scheiterte ebenfalls. Diese hätte eine Spannweite von bis zu 5000 Metern und Türme von Hunderten Metern Höhe gehabt. Anfangs war sogar eine schwimmende Brücke mit Tunneln und einer künstlichen Insel im Gespräch.
RND/jaf