Sommerurlaub in Deutschland: Bleibt der erwartete Campingboom doch aus?

Schon geöffnet und im Nu ausgebucht: Ostseecamping Familie Heide an der Eckernförder Bucht.

Urlaub auf dem Campingplatz. In vielen Bundesländern sind noch Stellplätze frei.

Dass Camping bei deutschen Urlaubern auch in diesem Sommer wieder sehr beliebt ist, steht außer Frage. Fachleute erwarteten teilweise gar einen noch größeren Zulauf als im Jahr 2020. Anlass zu diesen Äußerungen gab die erste große Reisewelle zu Pfingsten – als viele europäische Ziele noch strenge Einreiseregeln hatten und Urlaub nicht in allen deutschen Bundesländern möglich war.

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Wo Camping erlaubt war, berichteten etliche Stellplätze von einer wahren Anfrageflut: „Wir werden wirklich überrannt“, sagte Leo Ingenlath, NRW-Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland. Und auch Campingplatzbetreiber an der Schlei in Schleswig-Holstein hatten sich bereits an Pfingsten über klingelnde Kassen gefreut – die Stellplätze waren bereits kurz nach Bekanntgabe der Tourismusöffnung ausgebucht gewesen.

Und auch für die weiteren Campingmonate meldeten viele deutsche Campingplätze schon Anfang Mai eine extrem hohe Auslastung, teilte der Geschäftsführer des ADAC-Campingportals Pincamp, Uwe Frers, mit. Die beliebtesten Campingziele in Deutschland befinden sich demnach in Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

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Noch viele freie Stellplätze in der Mitte Deutschlands

Von einem Campingboom will Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Campingwirtschaft, aber trotzdem nicht sprechen. „Die Plätze, die nahe am Meer oder an den Bergen liegen, sind natürlich besonders gefragt. Im Mittelstreifen von Deutschland sind aber noch viele Plätze frei“, so Günther. Damit meint er Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, Bandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Die Auslastung der Campingplätze sei in diesem Jahr aber nicht nur von der Lage abhängig, sondern auch vom Zeitpunkt der Lockerungen der Corona-Maßnahmen: „Die Bundesländer, die die Maßnahmen zuerst zurückgefahren haben, können natürlich mehr Buchungen verzeichnen.“ Ein weiterer Faktor seien die Schulferien. Wer darauf achte, antizyklisch zu buchen, habe große Chancen, auf seinem favorisierten Campingplatz Urlaub machen zu können.

Die Nachfrage nach Stellplätzen sinkt

Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Nachfrage nach Stellplätzen auf Campingplätzen insgesamt sogar gesunken. Woran liegt das? „Die Leute trauen sich wieder, ins Ausland zu fahren“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes für Campingwirtschaft. Das schlage sich auch auf die Anzahl der Übernachtungen auf Campingplätzen nieder.

Zwischen Mai und Oktober 2020 verbuchten die Plätze hierzulande rund 31 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 15 Prozent mehr als im selben Zeitraum 2019.

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RND/jaf

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