Urlaubsverbot im Ausland? Reiseverband: „Bundesregierung hat Kurs und Kompass verloren“
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Strand an der Platja de Mallorca mit ersten Reisenden am 22. März. Könnte der Osterurlaub doch noch platzen?
© Quelle: imago images/Eibner
Die Bundesregierung prüft, ob Urlausreisen ins Ausland vorübergehend unterbunden werden können. Dafür gibt es harsche Kritik von der Reisebranche. Der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig, wettert: „Mehr Rückwärtssalto geht nicht. Die Bundesregierung hat Kurs und Kompass verloren.“
Buchungsboom für Mallorca nach Aufhebung der Reisewarnung
Hintergrund der Diskussion ist der vorübergehende Buchungsboom für Mallorca nach der Streichung der Lieblingsinsel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete am 14. März. Der Schritt erfolgte, weil die Zahl der Neuinfektionen dort unter 50 pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gesunken war. Damit ist der Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.
Das führte zu einen starken Anstieg der Buchungen bei den großen Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften, die Hunderte zusätzliche Flüge für die Osterferien neu auflegten. Beim Bund-Länder-Treffen am Montag wurde allerdings entschieden, dass künftig für alle Flugpassagiere, die nach Deutschland einreisen, eine Testpflicht eingeführt werden soll.
„Aus dem Zickzackkurs der Bundesregierung wird nun ein Schlingerkurs mit doppeltem Rückwärtssalto“, sagte Fiebig. Erst habe das Auswärtige Amt die Balearen aufgrund niedriger Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete genommen. Dann sei eine Diskussion um mögliche Quarantänepflichten entbrannt, bis schließlich eine Testpflicht für alle Flugreisenden aus dem Ausland beschlossen wurde. Und nun prüfe die Bundesregierung, „wie sie Reisen an Ostern gänzlich verbieten kann“.
RND/gei/dpa