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Warten auf die Deutschen: Griechenland will Mitte Mai für Touristen öffnen

Ausblick von Santorin: Griechenland will die Quarantänepflicht für Urlauber aufheben.

Ausblick von Santorin: Griechenland will die Quarantänepflicht für Urlauber aufheben.

Charis Theocharis hätte sich wohl gern eine malerische Inselkulisse für seinen Videoauftritt zur Eröffnung der internationalen Reisemesse ITB ausgesucht. Aber der Lockdown und die Reisebeschränkungen gelten auch für den Minister. Und so fuhr Theocharis für die Schalte zur ITB, die in diesem Jahr nur virtuell stattfindet, von seinem Ministerium ins Athener Akropolis-Museum. Die antiken Statuen, in deren Gesellschaft der Minister dort auftrat, sollten die Lust auf eine Griechenland-Reise wecken.

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Ab Anfang April sollen erste Reisen nach Griechenland möglich sein

In gut zwei Monaten könnte es so weit sein: Am 14. Mai will Griechenland die diesjährige Urlaubssaison eröffnen, kündigte Theocharis an. In einem Vorlauf will man bereits ab Anfang April Reisen aus einzelnen EU-Ländern und Drittstaaten ermöglichen. Infrage kommen für dieses Pilotprogramm vor allem Länder, die beim Impfen gute Fortschritte machen, wie Israel und Großbritannien.

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Die Besucher müssen allerdings mindestens eine von drei Bedingungen erfüllen: Einreisen darf nur, wer entweder eine Impfung gegen Covid-19 absolviert hat, Antikörper nachweisen kann oder bei der Ankunft ein aktuelles negatives Testergebnis mitbringt. Für alle Besucher soll es überdies, wie bereits im vergangenen Sommer, bei der Einreise an den Flughäfen stichprobenartige Tests geben. „Damit wollen wir sicherstellen, dass jeder Tourist, der unser Land 2021 besucht, absolut sicher ist“, sagt Minister Theocharis.

Für Griechenland hängt vom Tourismus viel ab. Die Hotels, die Gastronomie, die Flughäfen und alles, was sonst mit dem Fremdenverkehr zu tun hat, von den Autovermietungen bis zu den Andenkenhändlern, sind wichtige Wirtschaftsfaktoren. Die Tourismusbranche erwirtschaftet in guten Jahren mehr als 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und sichert jeden fünften Arbeitsplatz.

Griechenland besonders beliebt bei deutschen Urlaubern

Besondere Hoffnungen setzt die griechische Tourismuswirtschaft auf den deutschen Markt. 2019 stellten die Deutschen mit vier Millionen Gästen vor den Briten, Italienern und Franzosen das größte Kontingent ausländischer Besucher. Auch im Corona-Krisenjahr 2020 blieben die Deutschen mit 1,5 Millionen Gästen dem Land treu. Während die Anzahl der Touristen wegen der Pandemie insgesamt um 76,5 Prozent zurückging, fiel die der deutschen Urlauber nur um 62 Prozent. Nach einer Statistik des Marktforschungsunternehmens Travel Data + Analytics liegt aktuell Griechenland bei den Buchungen in Deutschland mit 23,6 Prozent vor Spanien mit 21,2 Prozent auf dem ersten Platz.

Aber es gibt noch viele Fragezeichen. Minister Theocharis versah den Eröffnungstermin 14. Mai vorsichtigerweise mit der Einschränkung „wenn die epidemiologische Entwicklung es zulässt“. Noch ist Griechenland im Lockdown. Restaurants, Tavernen und Cafés sind zu. Weil die Infektionszahlen jüngst stark angestiegen sind, gilt beim Robert-Koch-Institut ganz Griechenland seit Anfang dieser Woche als Risikogebiet – bisher waren einige Landesteile ausgenommen. Am Montag verlängerte Griechenland seine Einreisebeschränkungen um weitere zwei Wochen. Bis mindestens 22. März müssen Besucher einen negativen Corona-Test vorlegen und sich außerdem nach der Ankunft sieben Tage in Selbstisolation begeben.

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Für eine Lockerung kommt es vor allem darauf an, wie schnell es mit den Impfungen vorangeht. Da liegt Griechenland, trotz der Nachschubprobleme bei den Impfdosen, über dem EU-Durchschnitt. In den nächsten Monaten sollen die Beschäftigten der Tourismusbranche bevorzugt geimpft werden. Die Regierung hofft, noch in diesem Monat die Beschränkungen im Einzelhandel zu lockern. Im April könnte dann auch die Außengastronomie wieder öffnen – vorausgesetzt, die Infektionszahlen gehen im erwarteten Umfang zurück. „Wir haben noch harte Tage vor uns“, sagt die griechische Regierungssprecherin Aristotelia Peloni. „Aber wir laufen jetzt die letzte Meile in diesem Marathon.“

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