Albern, respektlos, nicht zeitgemäß: Kleidung sollte im Sport keine Rolle mehr spielen

Hose bis zu den Knöcheln statt knapper Anzug: Die deutschen Turnerinnen um Pauline Schäfer setzen bei den Olympischen Spielen ein Statement gegen Sexismus.

Hose bis zu den Knöcheln statt knapper Anzug: Die deutschen Turnerinnen um Pauline Schäfer setzen bei den Olympischen Spielen ein Statement gegen Sexismus.

Sexismus im Sport – ein Thema, das uns Athletinnen beim Beachvolleyball schon lange begleitet. Früher gab es Vorschriften, wie breit der Rand der Bikinihose zu sein hat. Davon sind wir zum Glück lange weg, aber es ist viel Luft nach oben. Vor ein paar Jahren wurde ich von einem Offiziellen gebeten, meine lange Hose, in der ich wegen Muskelbeschwerden spielen wollte, auszuziehen. Es sei ein TV-Spiel.

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Ich war total baff und noch nicht reif genug, um dagegenzuhalten. Als ich jetzt von der Strafe für die norwegischen Beachhandballerinnen bei der EM gehört habe, weil sie Shorts statt Bikinihosen getragen haben, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Dies ist albern, respektlos und nicht zeitgemäß. Es ist schade, dass Sportarten wie unsere darauf reduziert werden, was Athletinnen für Kleidung tragen. Natürlich ist diese in den Regeln festgehalten. Die Frage ist aber: Warum muss es überhaupt Regeln geben, was ich anziehe?

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Auch beim Beachvolleyball ist Sexismus ein Problem: Lange Jahre war die Größe der knappen Höschen vorgegeben.

Auch beim Beachvolleyball ist Sexismus ein Problem: Lange Jahre war die Größe der knappen Höschen vorgegeben.

Was ich trage, sollte keine Rolle spielen

Ich verstehe, dass es wichtig ist, mit Mitspielerinnen oder Mitspielern gleich gekleidet zu sein. Ansonsten sollte es aber keine Rolle spielen, was ich trage. Es geht darum, seine Leistung zu bringen. Wenn ich das aufgrund körperlicher Befindlichkeiten in einem langen Outfit besser kann als in der Bikinihose, dann sollte es kein Problem sein.

Als Spielerin habe ich mir nie Gedanken gemacht, ob Zuschauerinnen und Zuschauer wegen unserer knappen Bekleidung da waren. Das blendet man aus. Darüber müssen sich die Sportlerinnen in Tokio wegen des fehlenden Publikums nicht den Kopf zerbrechen. Es wäre gut, wenn dies die Verbände in Zukunft mehr tun würden.

Kira Walkenhorst (30) errang 2016 in Rio de Janeiro mit Laura Ludwig Gold im Beachvolleyball. Gemeinsam mit Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen begleitet sie die Olympischen Spiele in Tokio für das RND als Kolumnistin.

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