DTM-Pilot Rockenfeller nach Crash mutig nach Moskau

Mike Rockenfeller nach dem Crash.

Mike Rockenfeller nach dem Crash.

Moskau. Auf dem Nürnberger Norisring erlebte Audi-Pilot Mike Rockenfeller den schlimmsten Crash seiner DTM-Karriere. Nachdem Gary Paffett bei 255 km/h durch eine Bodenwelle die Kontrolle über seinen Mercedes verloren hatte, krachte er zunächst in die Leitplanke und dann mit großer Wucht in Rockenfellers Fahrertür. Während der Brite unverletzt blieb, brach Rockenfeller sich einen Knochen im linken Mittelfuß. Im Interview spricht er über die Momente nach dem Unfall, Sicherheitsstandards in der DTM und erklärt, wie er am Sonnabend (14.30 Uhr, ARD) und Sonntag (13.30 Uhr, ARD) in Moskau trotz seiner Verletzung fahren will.

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Einer der beiden Unfallwagen auf dem Norisring.

Einer der beiden Unfallwagen auf dem Norisring.

Herr Rockenfeller, wie haben Sie den Crash in Nürnberg erlebt?

Ich war voll im Tunnel, als es passierte. Kurz vorher hatte ich nach einem Safety-Car zwei Positionen verloren, also war ich nur am Kämpfen. Ich habe mit nichts gerechnet, da gab es plötzlich einen Riesenschlag, und es knallte. Ich hatte gleich das Gefühl, dass etwas nicht ganz stimmt. Alles tat ein bisschen weh, besonders der Fuß, der gegen das Kupplungspedal geschlagen war. Ich habe mich dann reflexartig losgeschnallt, bin ausgestiegen – die Tür war ja eh weg. Dann habe ich mich hingesetzt und die Schuhe ausgezogen. Als ich dann noch einmal versucht habe aufzutreten, habe ich endgültig gemerkt, dass das mit dem Fuß nicht so gut aussieht.

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Sie sind dann zusammen mit Gary Paffett ins Krankenhaus gefahren. Was hat er gesagt?

Er hatte natürlich auch einen Schreck bekommen und wusste auch nicht zu 100 Prozent, wie und was alles passiert war. Erst später haben wir uns die Videos angesehen. Aber zwischen uns war sofort alles gut, er hat mich ja nicht mit Absicht abgeräumt. Ich war in dem Moment nur genervt, dass das Rennen für mich gelaufen war und die Punkte weg waren.

Je länger nichts passiert, desto weniger Gedanken macht man sich

Es war nicht Ihr erster Unfall als Rennfahrer. Sind Sie sich auf der Strecke der Gefahr bewusst?

Je länger nichts passiert, desto weniger Gedanken macht man sich darüber. Nach einem Unfall merkt man dann, dass doch etwas passieren kann. Es war jedenfalls der heftigste Crash, den ich in der DTM miterlebt habe. Aber 2011 hatte ich noch einen deutlich schlimmeren Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Danach hatte ich auch Beschwerden am Kopf, dieses Mal ja auf wundersame Weise nicht mal ein Schleudertrauma.

Fühlen Sie sich beim Fahren sicher?

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Absolut. Die Sicherheitsstandards in der DTM sind vorbildlich. Die Fahrzeuge sind unglaublich stabil und die Rettungskräfte trainieren ständig das schnelle Bergen von Fahrern.

Steigen Sie am Wochenende in Moskau mit einem anderen Gefühl ins Auto?

Nein, da bleibt nichts hängen, höchstens das Gefühl, dass der Fuß ein bisschen schmerzt.

Wie verläuft der Heilungsprozess?

Alles läuft nach Plan. So eine Verletzung braucht nun mal sechs bis acht Wochen. Es ist ein glatter Bruch, die Knochen stehen gut zueinander, sodass ich nicht operiert werden musste. Jetzt versuche ich, den Fuß so gut es geht zu schonen. Außerdem bekomme ich einen Spezialschuh angefertigt. Der ist ein bisschen größer, damit eine Bandage hineinpasst, die den Knochen während des Rennens fixiert.

Ein Start in Moskau am Wochenende ist also realistisch?

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Ich will dort starten und gewinnen. Normalerweise bremse ich in der DTM mit links. Das geht jetzt nicht, also werde ich den Bremsfuß wechseln müssen. Das kann ein Handicap sein, wir reden hier ja von Zehntel- und Hundertstelsekunden, die entscheiden. Ich werde im Simulator noch einmal testen, ob und wie gut das geht. Aber ich setze auf meine Erfahrung und freue mich auch ein bisschen auf diese Herausforderung.

Von Merle Schaack/RND

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