Fußballfans werfen Pyros und Böller auf Zuschauerränge – Mann erleidet Brandwunden
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Pyrowahnsinn zum Bundesliga-Abschluss: Fans von Hertha BSC zündeten Raketen und illegale Böller und schossen sie in die Zuschauerränge.
© Quelle: Boris Baschin
Wolfsburg. Einen alles andere als schönen Saisonabschluss erlebten Fußballbundesligist VfL Wolfsburg und die Wolfsburger Polizei: Der VfL unterlag Absteiger Hertha BSC 1:2 und die Polizei hatte sehr viel mit aggressiven Fußballfans auf beiden Seiten zu tun. Beim Abbrennen von Pyrotechnik im Stadion wurde mindestens ein Zuschauer verletzt. Immerhin: Laut Polizeibericht konnten einige Tatverdächtige ermittelt werden – auf sie kommen jetzt Anzeigen zu.
Schon auf dem Weg zum Stadion Fackeln und Rauchtöpfe gezündet
Dabei begann der Fußballsamstag friedlich und fröhlich: VfL-Fans trafen sich im und am Irish Pub an der Pestalozziallee und stießen auf das letzte Spiel der Saison 2022/23 an. Die Polizei hielt sich im Hintergrund. Zwischenzeitig feierten die Fans sogar auf der Straße und behinderten den Verkehr. Später trafen sich VfL-Anhänger zum Fanmarsch in Richtung Stadion – bereits unterwegs zündeten einige von ihnen Fackeln und Rauchtöpfe. Laut Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch wurde dadurch „zeitweise der Verkehr im Bereich der Berliner Brücke gefährdet“.
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Vor dem Spiel: VfL-Fans stimmten sich am Irish Pub aufs Spiel ein und blockierten den Verkehr.
© Quelle: privat
Im Stadion selbst zündeten Hertha-Fans zu Beginn und während des Spiels Pyrotechnik und warfen Pyros in Zuschauerränge – darunter auch in Deutschland nicht zugelassene Böller mit hoher Sprengkraft. „Teilweise wurden Raketen in andere, auch mit Kindern besetzte, Zuschauerblöcke geschossen“, so aus dem Bruch. Nach aktuellem Stand wurde dabei mindestens ein Stadionbesucher verletzt – seine Brandwunden mussten medizinisch behandelt werden. Wie es ihm geht, konnte aus dem Bruch nach Spielschluss noch nicht sagen.
Auch VfL-Spieler Kevin Paredes wurde aus dem Berliner Block heraus bei einem Eckball mit Pyrotechnik beworfen, dabei aber nicht verletzt. Wegen der vielen Pyrotechnik musste das Spiel mehrfach unterbrochen werden. Außerdem sei es im Gästebereich zu erheblichen Sachbeschädigungen in der Volkswagen-Arena gekommen – „unter anderem durch herausgerissene Türen im Sanitärbereich“, so aus dem Bruch. Nach dem Spiel habe es „wechselseitige Provokationen“ beider Fanlager gegeben.
Zudem sei es mehrmals zu tätlichen Angriffen auf Polizisten gekommen. Insgesamt habe man diverse Tatverdächtige ermitteln können. Gegen diese Leute seien Strafanzeigen geschrieben worden. Immerhin: Das im Vorfeld befürchtete Verkehrschaos blieb aus – es habe den üblichen An- und Abreiseverkehr gegeben. Und da die Volkswagen-Arena ausverkauft gewesen sei, sei es diesmal voller auf den Straßen rund ums Stadion gewesen als bei anderen Spielen.
Dieser Text erschien zuerst bei der „Wolfsburger Allgemeinen / Aller-Zeitung”.