0:0 der ganz starken Art von RB Leipzig in Köln – Rose stellt Rangnick-Rekord ein
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Zweikampf zwischen Kölns Jonas Hector (l.) und Leipzigs Dominik Szoboszlai.
© Quelle: Marius Becker/dpa
Köln. Eine der wichtigen Fragen in Köln wurde schon vor dem Spiel beantwortet. Steffen Baumgart wird am heiß ersehnten Rosenmontag mit auf dem Zug sitzen, wenn der 1. FC Köln in seiner karnevalistischen Heimat auf der Reise durch die Stadt (D‘r Zoch kütt) rollt. So war es den Kölschen Medien zu entnehmen.
Nach dem Spiel war in der Fußballstadt Köln an diesem Samstag die wichtigste Frage beantwortet – und die Antwort konnten nur die Gäste von RB Leipzig geben. Sie bestimmten in den vergangenen Wochen den Takt in Fußball-Deutschland mit ihrer berauschenden Serie von ungeschlagenen Spielen (17) auf der Jagd nach neuen Rekorden (18). Ihren eigenen Rekord stellten die Leipziger ein – beim rasanten 0:0 im RheinEnergie-Stadion fehlten eigentlich nur die Tore.
Rose stellt um auf Dreierkette
Den Rekord hatte einst Ex-Trainer Ralf Rangnick mit den Sachsen aufgestellt (Saison 2018/2019). Der hatte einst für RBL auch Davie Selke in die Startelf berufen, und ob das nun Steffen Baumgart ebenfalls machen würde, war auch eine der Fragen vor dem Anpfiff. Der Ex-Leipziger saß erstmal auf der Ersatzbank, statt in Baumgarts Vollgas-Ensemble mitzustürmen. Benno Schmitz, Eric Martel und Jeff Chabot kennt man in Leipzig aber auch.
Baumgarts Trainerkollege Marco Rose befand seinerseits: Es geht auch mit Benjamin Henrichs und Lukas Klostermann – sie können beide rechts verteidigen, sind aber defensiv flexibel. Henrichs rückte auf Rechtsaußen und Emil Forsberg auf die Bank. Mal was anderes: Klostermann als rechtes Glied in der Dreierkette mit Willi Orban und Josko Gvardiol.
Insgesamt nahm Rose in Köln nach dem jüngsten Pflichtspielsieg (3:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim) drei Änderungen vor. Neben Forsberg nahmen Mohamed Simakan und Marcel Halstenberg auf der Bank Platz, neben Klostermann rückten David Raum und Henrichs in die Startelf. Alle Aufstellungsfragen beantwortet.
Timo Werner mit der ersten Top-Chance
Fraglos war: Das wird hier eine Vollgas-Veranstaltung – so kam es auch. Der Effzeh raste los, angepeitscht von seinem frenetischen Publikum, Baumgart mit Hitzewallung, gewohnt im T-Shirt an der Seitenlinie dabei. Schwarz geht immer, sagt der Modefachmann. Kurzärmelig, naja im Winter eher selten. Rose auf der anderen Seite im grauen (Erfolgs-)Daunenmantel.
RB auch ganz im schwarzen Auswärtsgewand und gleich mal mit Farbtupfer vor dem Tor: Hinten befreit, vorne dann eine Stürmer-Co-Produktion mit André Silva und Timo Werner – doch der Nationalstürmer schob vor den Kölner Fans am Tor vorbei (3.). Hinten waren Abwehrchef Orban und Josko Gvardiol im Gegenzug als Prellbock gegen heranstürmende Geißbock-Kicker gefragt.
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Das nächste dicke Ding hatte aber wieder RB: Konrad Laimer – wie gemacht für solch ein intensives Spiel – weiß, wie man Räume durchschreitet und bespielt. Silva weiß eigentlich wie man durchstartet und frei vor dem Tor abschließt – doch schmiss sich FC-Keeper Marvin Schwäbe in den Weg (26.). Und noch einmal dieser Schwäbe: Werners eigentlich gut gewählten Abschluss klatschte der Keeper weg (32.).
Wahnsinns-Tempo, Wahnsinns-Chancen (für RB), kein chilliger Samstagnachmittag in Köln- Müngersdorf. Es ging zur Sache, aber richtig. Foul an Silva von Jonas Hector? Ehe man eine Antwort bekam, knallte der Ball von Köln an den Pfosten, und zwar doppelt. Linton Maina ballerte ans Aluminium und den Nachschuss setzte Dejan Ljubicic an die Oberkante der Latte (37.)! Etliche Wasserschlucke zwischendurch – ein Beruhigungstee hätte der eine oder andere vielleicht auch gebraucht. Aber die Pause kam, für alle.
Viele Zweikämpfe – Kaum Torraumszenen
Und so kam man aus der Pause: Einer dieser Leipziger Ballgewinne gegen wieder losrennende Kölner, Silva geschickt im Strafraum, Werner schob diesmal ein – kein 1:0 … Irgendwo in der Nähe befindet sich der Kölner Keller – der VAR entschied kein Tor, Abseits (Silva, 47.).
Nach einer Stunde bebten die Ränge in Müngersdorf – doch RB drosselte runter, nahm das Tempo der Kölner raus. Die Stutzen von Xaver Schlager hingen längst wieder auf halb acht – der Sechser machte hinten dicht und kurbelte nach vorne an.
Rose brachte als offensiven Veredler Forsberg – und Baumgart als Zielspieler Selke, der nach 13 Minuten auf dem Platz verletzt wieder ging. Die letzten 20 Minuten brachten noch etliche Zweikämpfe und Grätschen, die weitere Offensivoption Yussuf Poulsen, gegenseitige Vorstöße aber keine Chancen und Tore mehr. Die Frage nach dem Sieger in diesem Saisonspiel blieb offen.
Die Statistik zum Spiel:
Köln: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel, Maina (85. Lemperle), Ljubicic (55. Huseinbasic), Kainz (72. Thielmann) – Tigges (72. Selke/85. Adamyan ).
RB: Blaswich – Klostermann, Orban, Gvardiol – Henrichs, Laimer, Schlager (83. Haidara), Raum (61. Halstenberg) – Szoboszlai (67. Forsberg) – Werner, Silva (83. Poulsen).
Tore: keine
Zuschauer: 49.200 (1.200 aus Leipzig).