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Fußball-Regionalliga

1:4 in Babelsberg – schwere Bauchlandung für den 1. FC Lok Leipzig

Farid Abderrahmene (Lok/am Boden) kann den Babelsberger Ilir Qela nicht stoppen.

Farid Abderrahmene (Lok/am Boden) kann den Babelsberger Ilir Qela nicht stoppen.

Babelsberg. Warum fallen wir hin? Damit wir lernen, wieder aufzustehen. Nach einem Fabel-Auftakt, wie er den Babelsbergern am Sonntag gelang, bleibt man manchmal einfach liegen. Mit einer beherzten Teamleistung rehabilitierte sich zwar der 1. FC Lok Leipzig für die völlig verpatzten ersten 20 Minuten und war dem 2:3-Anschluss nahe. Letztlich kassierte Lok in des Trainers alten Jagdgründen aber eine empfindliche 1:4-Niederlage.

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„Wir sind in den ersten 15 Minuten überrannt worden. Es hört sich bei einem 1:4 zwar lächerlich an, wenn ich sage, es war mehr drin. Aber nach den vielen Chancen müssen wir das 2:3 und 3:3 machen“, sagte Leipzigs Mittelfeldspieler Farid Abderrahmane, der den Ehrentreffer erzielte.

Nach 17 Minuten ist das Match fast schon entschieden

Lok-Trainer Almedin Civa kennt in Berlin und an der Havel jeden Stein und jedes Bein, mag den reichhaltigen Fundus von „Straßenkötern“- jener Charge Fußballer, die lieber ihr Handwerk auf Bolzplätzen schleifen als an der Playstation. Nun kehrte er einmal mehr zurück in den Potsdamer Betonkessel, der ihn schuf, diesmal in heikler Mission – Punktedieb. Ein Sieg und die launische Loksche würde den Anschluss an die feine Gesellschaft der Liga halten, könnte vor dem Pokalspiel in Bautzen noch einmal Rückenwind mitnehmen.

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Die Luft aus den formstarken Segeln ist Keeper Niclas Müller in der letzten Woche gegen Greifswald entwichen (Muskelfaserriss), Isa Dogan hieß heute sein logischer Vertreter. Zudem kehrten Tobias Dombrowa und Riccardo Grym (Gelb-Rot-Sperre) in die Startelf zurück. Es ist die nominell wohl stärkste Anfangsformation, die „Ocean‘s Eleven“ für den geplanten Punktecoup.

Doch schon der große Philosoph und führende Denker Mike Tyson wusste, dass „jeder einen Plan hat, bis er einen in die Fresse bekommt“ – gesagt, getan, die Blau-Gelben mutierten zur verdutzten Olsen-Bande! Die Hausherren verloren keine Zeit, um dem Spiel rigoros den eigenen Stempel aufzudrücken und drehten mittels zweier Chancen und eines Elfmeters direkt drei Mal an der Anzeigetafel – 3:0 nach 17 Minuten! Zunächst schweißte Ilir Qela die Kugel aus 25 Metern unhaltbar zur Führung ins rechte Eck (4.). Nur drei Minuten später erhöhte Julius Hoffmann von Halbrechts nach schönem Steckpass von Tahsin Cakmak, der schließlich weitere zehn Minuten später einen Handelfmeter mit Hängen und Würgen zum 3:0 verwandelte.

Eine unfassbare Abreibung für die Leipziger in der Anfangsphase! Was übrig blieb, war eine ungenießbare Suppe, die man Stück für Stück auslöffeln musste. Abderrahmane ging voran und verkürzte von der Strafraumkante auf 1:3 (18.). Lok war nun besser im Spiel, schüttelte die frühen Wirkungstreffer ab und spielte bis zur Pause nach vorn – gute Chancen für Atilgan (verdribbelt), Dombrowa (verzielt) und Schütt (verballert) waren das Ergebnis.

Viele Leipziger Fans werden sich fragen, warum die Mannschaft immer erst im völligen Chaos aufblüht. Auch diesmal wurde Lok nach dem 0:3 immer stärker, vor allem der etwas glücklose Atilgan hatte einige tolle Möglichkeiten – doch der Berg war einfach zu hoch, um ihn noch erklimmen zu können. Stattdessen erzielte der ehemalige Lok-Stürmer Matthias Steinborn nach mehreren unglücklichen Abwehrpatzern das 4:1 (62.). Nach drei Siegen und ebenso vielen Niederlagen tritt die Loksche auf der Stelle und muss sich nun im Pokal rehabilitieren.

Lok: Dogan – Held, Schütt (58. Sierck), Sirch, Ballo (46. Zimmer) – Piplica (63. Adigo), Abderrahmane (70. Löwe) – Dombrowa (70. Weigel), Grym, Atilgan – Ziane. Zuschauer: 3365.

LVZ

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