14:0! ZFC Meuselwitz beim FSV Sömmerda knapp an historischem Rekord vorbei
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Hand drauf: Marcel Ulrich (l.), hier im Spiel gegen Viktoria Berlin, gelingt vor der Pause ein lupenreiner Hattrick.
© Quelle: Foto: Mario Jahn
Meuselwitz. Auch Pflichtaufgaben muss man erstmal lösen. Der ZFC Meuselwitz erledigte seine im Fußball-Landespokal am Sonnabend via 14:0 (3:0) beim FSV Sömmerda bravourös und steht damit in der 3. Runde. Der Erfolg war von nahezu historischem Wert. Einem Last-Minute-Zugang gelang ein Hattrick. Der nächste Gegner wird am heutigen Montag ausgelost. Auch die anderen beiden Thüringer Regionalligisten Jena und Erfurt erledigten ihre Pflichtaufgaben bei unterklassigen Teams.
An den Pokal-Rekordsieg kamen die Zipsendorfer nicht ganz heran. Das 17:1 von Wacker Nordhausen in Sonneberg aus dem Jahr 2017 bleibt einsam an der Spitze. Doch das 14:0 des ZFC teilt sich nunmehr Rang zwei mit Nordhausen in den Geschichtsbüchern. Wacker gelang 2018 ein ebensolcher Sieg bei Eintracht Camburg. „Falls es also den Begriff Vizerekord gibt, dann wurde der somit in dieser 2. Pokalrunde 2023/24 eingestellt“, sagte Chefstatistiker Andreas Kästner vom Thüringer Fußball-Verband. Und wenn die Männer von Coach Georg-Martin Leopold etwas genauer gezielt hätten, wäre vielleicht sogar die neue Bestmarke fällig gewesen.
Zwei Neuzugänge zeigen sich treffsicher
Die drei Treffer mehr wären jedenfalls durchaus möglich gewesen. So ließen etwa Florian Hansch, Amer Kadric oder Marcel Ulrich noch diverse Topchancen liegen. Aber man muss ja auch nicht zu vermessen sein. In Meuselwitz werden sie den Erfolg beim drei Klassen niedriger eingestuften Gegner einzuordnen wissen. Immerhin tankte die Mannschaft Selbstvertrauen für die kommenden Regionalliga-Aufgaben. Zudem waren einige Tore vor 230 Zuschauern in Sömmerda fein herausgespielt.
Etwa der Führungstreffer für die Gäste. Kadric bediente Andy Trübenbach. „Trübe“ legte per Absatzkick auf Marcel Ulrich ab – und zack stand es 1:0 (11.). Schon zuvor hatte Ulrich eine gewaltige Möglichkeit vertan. Nun aber hatte sich der erst jüngst vom Chemnitzer FC verpflichtete Stürmer offenbar warm geschossen. Noch vor der Pause legte er zwei weitere Buden nach und schnürte damit einen lupenreinen Hattrick.
Warm schießen für das Derby gegen Erfurt
Nach dem Wechsel wurde er freilich in Sachen Tore von einem anderen Neuzugang überflügelt. Der zur Halbzeit eingewechselte Arlind Shoshi knipste gleich vierfach. Sein erster Streich gelang ihm, da stand er kaum 60 Sekunden auf dem Platz. Mit zunehmender Dauer gingen den Sömmerdaern die Kräfte flöten – sicher auch den tropischen Temperaturen geschuldet. Meuselwitz ließ den Ball flink und clever laufen.
Während der FSV über die gesamte Spielzeit zu keiner nennenswerten Chance kam, wurde die Meuselwitzer Überlegenheit spätestens nach einer Stunde so drückend wie die Hitze. Die Leopold-Truppe traf nun gefühlt aus jeder Lage. Auch diverse Kopfball-Tore nach Standards waren dabei. Dazu passte auch der Schlusspunkt von Vierfach-Schütze Shoshi, der mit der Stirn in der Schlussminute den Endstand herstellte. Trotz seiner vier Treffer fehlten Meuselwitz am Ende drei Tore zum ewigen Nordhäuser Rekord. Sie werden es verschmerzen können. Zumal nun viel wichtigere Dinge anstehen.
Am kommenden Sonnabend geht’s für den ZFC zum Derbyhit nach Erfurt. Da würde Coach Leopold wohl ein Sieg mit einem Tor Unterschied reichen...
ZFC Meuselwitz: Fietz; Rehder, Bürger (62. Fischer), Trübenbach (62. Pauling), Sakar, Kadric, Pistol, Hansch (46. Shoshi), Ulrich (62. Jacobi), Miatke, Eckardt (46. Schätzle).
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Ulrich (11., 29., 42.), 0:4, 0:6, 0:7, 0:14 Shoshi (47., 65., 67., 90.), 0:5 Trübenbach (60.), 0:8, 0:10 Kadric (70., 80.), 0:9 Rehder (75.), 0:11 Sakar (83.), 0:12, 0:13 Fischer (85., 89.).
LVZ