Gegen Erzrivalen aus Döbeln: AAC Leipzig feiert Finaleinzug im Sachsenpokal
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Großer Jubel beim Amazonen Athletic Club Leipzig nach dem Finaleinzug im Sachsenpokal gegen den Sachsenliga-Rivalen aus Döbeln.
© Quelle: Dirk Knofe
Leipzig. Große Trommeln, Trompeten, Kuhglocken und Rasseln. Was nach Musikunterricht klingt, ist neben den Klatschpappen das übliche Prozedere im Handball. Am Samstagabend stand das Halbfinale im Sachsenpokal der Frauen an. Es hieß rot gegen blau, der Amazonen Athletic Club Leipzig (AAC) traf auf die HSG Neudorf/Döbeln.
Nach 60 Minuten stand ein eindeutiges 24:15 (10:6) für die Damen des AAC auf der Anzeigetafel der Sportoberschule. AAC-Trainer Richard Teichelmann nannte den Abend „genial“, sprach ein „riesen Kompliment“ ans gesamte Team aus. Die starke Defensive der Amazonen machte am Ende den Unterschied. In der äußerst spannenden Sachsenliga liegt Neudorf/Döbeln fünf Spieltage vor Saisonende vier Zähler vor den Messestädterinnen. Auch die Frauen aus Mockau können noch Meister werden.
„Spiele gegen Döbeln sind immer heiß und eklig“
Aufgrund der Vorgeschichte des Duells – beim Abbruch 2019 verletzte sich eine AAC-Spielerin schwer, Döbeln-Fans fielen negativ auf – erwartete Teichelmann ein „heißes, ekliges Spiel“. Recht sollte er behalten. 80 AAC-Fans und 50 Döbelner pushten ihr Team in der Halle der Sportoberschule lautstark über die volle Spielzeit.
In der ersten Hälfte kam wenig Spielfluss zusammen, viele Zweikämpfe und Fouls kennzeichneten die Partie. Auch in Durchgang zwei sammelten beide Teams Zeitstrafen, am Ende sind es insgesamt zehn. Unfair war das Spiel jedoch nicht. „Spiele gegen Döbeln sind immer so“, weiß Teichelmann, der selbst Gelb sah, als er vehement mit den Schiedsrichtern diskutierte.
Nationalspieler waren 2018 Mitbegründer des AAC
Erst vor fünf Jahren ist der AAC gegründet worden – zu den Gründungsvätern (und -müttern) gehörten die Nationalspieler Katja Kramarczyk und Philipp Weber. Richard Teichelmann – ein Freund von Weber – war anfangs Sponsor und gehört seit 2019 zum Vorstand des AAC. Er übernahm nach der Trennung mit Nebengeräuschen von Marco Horschig im vergangenen Sommer selbst das Traineramt: „Mit 20 Jahren Handballerfahrung habe ich mir das zugetraut und gesagt: Dann mach ich das halt selbst.“
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Seit dieser Spielzeit entwickelt er das Team weiter, auch wenn der Aufstieg des jungen Vereins in die Mitteldeutsche Oberliga wohl in diesem Frühjahr noch nicht gelingt. „Den Pokalsieg wollen wir wie vor zwei Jahren holen. Das ist das große Ziel.“ Kontakt zu Philipp Weber bestehe weiterhin, auch wenn der nun in Magdeburg spielt und wenig Zeit hat.
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Gute Stimmung herrscht beim Sachsenpokalhalbfinale der Handballerinnen zwischen dem Amazonen-Club Leipzig und der HSG Neudorf/Döbeln.
© Quelle: Dirk Knofe
Dass Gästetrainer Horschig nach der Anfangsphase in der zweiten Hälfte kniend auf dem Boden mit vorm Gesicht zusammengeschlagenen Hände saß, während die AAC-Damen schon feierten, wird Genugtuung genug für die souveränen Gastgeber gewesen sein. Horschig meinte danach: „Unser Angriff war eine Katastrophe. Vom Potenzial her werden wir die Amazonen über kurz oder lang in der Oberliga sehen.“
Aufstieg bleibt das langfristige Ziel
AAC-Coach Teichelmann meint über den nächsten geplanten Aufstieg: „Ob es dieses Jahr, nächstes oder übernächstes passiert, werden wir sehen.“ Als Vorstand hat er auch Einblick in das Vereinsinnere: „Dem Verein geht es sowohl strukturell als auch finanziell gut.“ Der Coach will den AAC noch lange auf der Reise begleiten.
Um die Chance auf den Oberliga-Aufstieg zu wahren, müssen die seit Ende Januar ungeschlagenen Leipzigerinnen im nächsten Heimspiel (25. März, 18.30 Uhr) gegen den HSC Rückmarsdorf eine ähnlich starke Leistung abrufen. Das Pokalfinale Mitte Mai gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter Weißenborn wird eine echte Herausforderung. Der Sechstligist aus der Nähe von Freiberg hat schon einige Sachsenligisten rausgeworfen. Mit Frank Schober