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Fußball-Nordsachsenliga

Vom heiligen Rasen an die Seitenlinie: Beilroder Fußball-Ikone beendet Karriere

Nordsachsenliga-Derby FSV Wacker Dahlen gegen FSV Beilrode 09. Dahlens Matthias Terpitz (rechts) kommt gegen Steven Kralle zu spät.

Nordsachsenliga-Derby FSV Wacker Dahlen gegen FSV Beilrode 09. Dahlens Matthias Terpitz (rechts) kommt gegen Steven Kralle zu spät.

Beilrode. Ihn hat die Niederlage im Pokalhalbfinale in Naundorf ganz besonders hart getroffen – Steven Kralle (35) vom Nordsachsenliga-Aufsteiger FSV Beilrode 09. Hätte er doch so gern noch ein letztes Mal am Vorabend von Christi Himmelfahrt im Torgauer Hafenstadion unter Flutlicht um den begehrten TZ-Bärenpokal gekämpft. Doch es sollte nicht sein. Und so verabschiedet sich Beilrodes Abwehrchef und Freistoß-Künstler nach einer wirklich guten Nordsachsenliga-Saison seines FSV 09 von der aktiven Bühne. Nach einer Verletzung vor wenigen Wochen stand fest, es geht nicht mehr. Der Beilroder muss sein liebstes Hobby aufgeben, kann nicht mehr am weiteren sportlichen Schicksal der Fußballherren des FSV Beilrode 09 neu mitstricken – zumindest nicht als aktiver Kicker auf dem Platz.

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Neue Aufgabe – neues Ziel

Dem Fußball und seinem Verein bleibt er dennoch treu, gibt gern seine Erfahrung weiter, wird zum Dirigenten. Längst ist es kein Gerücht mehr, dass Kralle die sportliche Leitung der zweiten Herrenmannschaft, der Spielgemeinschaft Beilrode II/Arzberg übernehmen soll und wird. Den ersten Testlauf hatte er im Heimspiel gegen den LSV Mörtitz, dass die Platzherren im Kastanienpark mit einem 1:0 gewannen – keine klare Angelegenheit, am Ende aber ein verdienter Sieg. Steven Kralle coachte in Vertretung für Noch-Trainer Andreas Zweigler an der Seitenlinie.

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Gut 28 Jahre kickt Steven Kralle inzwischen für seinen Herzensverein, seinen FSV Beilrode 09. Der 35-Jährige hat hier alle Altersklassen durchlaufen, von der F-Jugend bis zu den Herren. Für die ist er seit 2006 im Einsatz, meist in der Abwehr. Aber er stand ersatzweise auch schon im Tor und durfte sogar im Mittelfeld ran. Seine Erfahrung und sein Können gab Steven in den vergangenen Jahren gern auch an jüngere Kicker weiter, hat einigen, mit denen er jetzt aktiv auf dem Platz steht – beispielsweise Moritz Jack, Maximilian Gräfe, Philipp Pohle, Robin Vogel – bereits als F-Jugendliche die Grundlagen beigebracht, damals noch gemeinsam mit Karl-Heinz Jage (†) und Marco Kunze.

Beinharter, kompromissloser Abwehrspieler

Der Beilroder hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Namen gemacht. Im Spiel und im Zweikampf kennt er kein Erbarmen, zieht durch, will immer den Sieg. Dabei agiert er jederzeit respektvoll und mit Achtung vor seinen Gegnern, die ihn als Spieler ebenso vermissen werden, wie die eigenen Jungs. „Ich kenne keinen anderen Spieler, der mit so viel Hingabe, Leidenschaft und Einsatz für seinen Verein spielt, brennt und sich engagiert. Steven ist einer der geilsten Typen, die ich kenne. So einen findet man so schnell nicht wieder auf unseren Sportplätzen. Ich würde fast sagen, er gehört zu einer leider aussterbenden Spezies. Schade, dass er nun aufhören wird. Steven hat eine so unvergleichliche Art, bei der er am Ende des Tages immer er selbst ist und bleibt. Man muss ihn einfach gern haben“, schwärmt zum Beispiel Denny Beckedahl, Abwehrchef des FSV Wermsdorf.

Grandiose Ausflüge

Ihn und „Kralle“, aber auch beide Vereine verbindet eine inzwischen sehr innige Freundschaft, die sich über viele Jahr hinweg entwickelt hat. Aber auch Hartenfels-Keeper und Schiedsrichter Florian Krost findet nur lobende Worte für den sich verabschiedenden Beilroder. „Ich kenne Steven seit vielen Jahren – auf dem Platz als Gegenspieler, in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Schiedsrichter und neben dem Platz beim gemütlichen Teil sowie bei einigen gemeinsamen Fußball-Ausflügen. Unvergessen bleiben der Klassenerhalt im legendären Fritz-Walter-Stadion, die bittere Pleite in Sandhausen und natürlich der Besuch im ZDF-Fernsehgarten. Zurück zum Sportlichen: „Kralle“ war und ist immer durch und durch Beilroder, der alles für den FSV gegeben hat und geben wird – nun eben in anderer Funktion. Bei aller Rivalität war es stets ein fairer Umgang miteinander und man ist sich immer mit viel Respekt gegenübergetreten. Gib‘ diese Werte weiter – ich wünsche Dir sportlich und privat alles Gute!“

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Kraftvoll, beinhart, kompromisslos und unbändiger Siegeswille - diese Eigenschaften stehen für den Beilroder, der nun seine aktive Laufbahn als Fußballer beendet.

Kraftvoll, beinhart, kompromisslos und unbändiger Siegeswille - diese Eigenschaften stehen für den Beilroder, der nun seine aktive Laufbahn als Fußballer beendet.

Und auch Dommitzschs Fußballer Jens Schreiber spricht vom Beilroder als einem ganz tollen Fußballer. „Wir kennen uns seit mittlerweile 25 Jahren, davon haben wir von der C- bis zur A-Jugend zusammengespielt. Ich denke, das Highlight in dieser Zeit war diese zweite Saison in der C-Jugend als wir Zweiter im Bezirk wurden. Ich wünsche Steven alles Gute. Er wird dem FSV Beilrode, in welcher Funktion auch immer, sicher noch ewig erhalten bleiben.“

LVZ

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