„Uns hat absolut die Konstanz gefehlt“: Bornaer SV ackert für Klassenerhalt
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Die Bornaer Philipp Weber (re.) und Kevin Kutzner (li.) lassen den Frohburger Lars Heine im Derby ins Leere laufen.
© Quelle: Dries Mäder
Borna. Praktisch auf den allerletzten Pfiff haben die Landesklasse-Fußballer des Bornaer SV eine unheimlich anmutende schwarze Serie verhindern können. Erst im siebten Versuch und dann ausgerechnet noch gegen das Spitzenteam aus Krostitz erkämpften sich die Wyhrastädter am 26. November mit einem 1:0 die ersten Zähler auf eigenem Gelände im Verlauf der ersten Halbserie der Staffel Nord. Trotz des erlösenden Premieren-Heimerfolges haben die Schwarz-Gelben den momentan einigermaßen versöhnlich klingenden Tabellenplatz zwölf nämlich ihrer ordentlichen Auswärtsbilanz zu verdanken. In der Fremde gelangen dem BSV immerhin vier Dreier, darunter die beiden 2:0-Derbysiege in Bad Lausick und Frohburg.
Insgesamt allerdings kamen die Bornaer in der Hinrunde nur schwer in die Gänge, standen im Klassement durchgängig auf zweistelligen Rängen und hatten sogar viermal die rote Laterne in ihrem Besitz. Trainer Marco Gruhne legt beim Blick in den Rückspiegel kurz den Finger in die Wunde („Uns hat absolut die Konstanz gefehlt.“), um dann umgehend nach vorn zu schauen. Nach drei Kurztrips zu Hallenturnieren („Eine wie stets gelungene Abwechslung zwischen den Jahren, mehr jedoch nicht.“) versammelte er seine Schützlinge am dritten Januardienstag zur ersten Übungseinheit unter freiem Himmel. „Die Truppe gibt Vollgas, will sich im Frühling unbedingt deutlich besser präsentieren als im Herbst.“
„So schnell kann der Kader schrumpfen“
Im Rahmen der Vorbereitungsphase steht unter anderem eine intensive Physis-Überprüfung auf dem Programm, der in einem Grimmaer Fitnessstudio beschäftigte Marvin Strankmüller wird sich und seine Mannschaftskameraden dabei in keinerlei Weise einer Schonung unterziehen. Übrigens ganz im Sinne des Coaches, denn „da können sich die Jungs mal eine Stunde richtig verausgaben.“
Personelle Veränderungen im bislang 23 Akteure umfassenden Aufgebot (ein sich aus Tom Haase, Maximilian Welz, Marik Mäder, Etienne Wangermann, Majd Almoussa und Justin Günther zusammensetzendes Sextett bestritt dreizehn der vierzehn absolvierten Begegnungen; Max Salomon war mit drei Treffern bester Schütze) gibt es keine, dafür einige aktuelle Ausfälle. So hat sich Johannes Heisig kürzlich einer kleineren Knie-OP unterzogen, Nico Winkler ist nach seinem Kreuzbandriss noch auf Reha-Ebene unterwegs, Kevin Kutzner aufgrund eines Fingerbruchs außer Gefecht, auch Luca Richter wegen Meniskusproblemen derzeit nicht voll belastbar.
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Gruhne erkennt die damit verbundenen Schwierigkeiten sofort: „So schnell kann der Kader schrumpfen, aber das kennen wir ja bereits aus eigener Erfahrung. In der Winterpause Verstärkungen zu bekommen, ist sowieso alles andere als einfach. Noch ein guter Torwart wäre zum Beispiel nicht verkehrt, doch auch die wachsen selten auf den Bäumen. Das Fehlen einer A-Jugend kommt natürlich erschwerend hinzu und ehe die B-Junioren herangerückt sind, vergeht schließlich noch ein Weilchen.“
Testspiele vor Start
Der BSV-Trainer hat in diesem weiten Themenfeld aber auch einen eventuellen Lösungsansatz ausgemacht: „Da können wir tatsächlich nur versuchen, ehemalige Talente aus dem DFB-Stützpunkt wieder heranzuholen. Welche, die woanders nicht glücklich geworden sind und einen Bezug zu Borna haben. Auf die lange Bank lässt sich das unmöglich schieben, unsere Routiniers werden schließlich nicht jünger.“
Zunächst allerdings liegt der Fokus auf der nahen Zukunft, sprich einem erfolgreichen Start in die zweite Halbserie. Am 18. Februar geht es zu Hause gegen Neuling Panitzsch/Borsdorf wieder um die begehrten Punkte. Obendrein haben die Zwiebelstädter noch die Nachholpartie bei Mitaufsteiger Schenkenberg („Das ist einer der Kontrahenten, die nochmals mächtig aufgerüstet haben.“) in der Hinterhand, hinsichtlich dieses Duells steht der 11. März im Terminkalender.
Zuvor sollen noch einige Testspiele über die Bühne gehen, wobei der diesbezügliche Auftakt bei Rapid Chemnitz den widrigen Bodenverhältnissen zum Opfer fiel. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr soll nun das Match gegen TSV Flöha aus der Landesklasse Mitte in Borna steigen (Rudolf-Harbig-Stadion), für den 3. Februar um 18.30 Uhr ist auf dem Kunstrasen im Rudolf-Harbig-Stadion das Aufeinandertreffen mit dem Meeraner SV (Landesklasse West) und am 11. Februar um 14 Uhr an gleicher Stelle das Kräftemessen mit dessen Staffel-Konkurrenten SV Tanne Thalheim geplant. Hinterher sind wie immer alle ein bisschen schlauer.