„Minimalziel: Nicht verlieren“ – Bornaer SV will bei Frisch Auf Wurzen Punkte sammeln
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Im Hinspiel hatten die Bornaer um Max Salomon (l.) gegen die Wurzener mit 0:2 das Nachsehen.
© Quelle: Dries Mäder
Borna/Wurzen. Anders als gewünscht hatten die Landesklasse-Fußballer des Bornaer SV nun also doch ein freies Wochenende. Dass am vergangenen Wochenende wie beinahe überall auf Naturrasen auch im zweiten Anlauf in Schenkenberg nichts gehen würde, war bereits im Vorfeld der Begegnung zu vermuten. Warum nicht auf einen Kunstrasen (gegebenenfalls mit veränderter Anstoßzeit, Delitzsch wäre naheliegend gewesen) ausgewichen wurde, ist allerdings erneut diskussionswürdig.
Sah man bei Concordia den Gegner als Plastikhalmspezialisten an? Wartet man selbst auf die Rückkehr von Stammkräften? Oder hält man weder drei angehäufte Nachholpartien (die Nordsachsen haben kurioserweise eine Woche vorher sogar bei Kunstrasenbesitzer Rotation 1950 nicht gekickt) noch die einen Werktags-Termin beinahe unmöglich machende weite Anreise der Gäste für problematisch? BSV-Trainer Marco Gruhne ist immer noch ein bisschen vergnatzt: „Wir hätten sehr gerne gespielt, doch Samstagvormittag 10 Uhr kam die Absage. Uns wurde suggeriert, dass man bis zuletzt auf eine Austragung in Schenkenberg gehofft hatte. Aber das war nach den heftigen Regenfällen wohl eher utopisch. Das Spiel soll nun am 29. April nachgeholt werden, das ist ein Samstag, damit können wir leben. Unter der Woche ist so eine weite Anreise überhaupt nicht möglich, unsere Leute gehen schließlich alle arbeiten.”
Wurzen schlecht drauf
Jetzt bereiten sich die Bornaer (8. Platz/21 Punkte aus 17 Spielen) allerdings erst einmal auf die Fahrt zum ATSV Frisch Auf Wurzen (15./12/16) vor – der Anpfiff zum Match der 19. Runde in der Staffel Nord ertönt am Samstag um 15 Uhr im Stadion an der Heinrich-Heine-Straße.
Die heimischen Ringelnatzstädter stecken tief drin im Abstiegskampf, haben in der Liga seit dem Landespokalmatch gegen Dynamo Dresden keines ihrer elf Duelle gewinnen können und sind mit lediglich drei Zählern Schlusslicht in der Heimtabelle.
Immerhin ließ die Truppe von Coach Andre Schönitz (der einst in Borna und dann später bei Sachsen Leipzig aktive 49-Jährige übernahm das Amt im Spätherbst vom freigestellten Marcus Fischer) zuletzt mit einem 2:2 im Grimmaer “Auswärtsspiel” gegen Krostitz aufhorchen.
Liebertwolkwitz in sicheren Gefilden
Auch an der Wyhra hatte sich Frisch Auf Anfang September richtig gut gefühlt und einen 2:0-Hinrundensieg davongetragen. Ein Ergebnis, welches Marco Gruhne und seine BSV-Schützlinge natürlich nicht auf sich sitzen lassen wollen: „Obwohl Wurzen schon immer ein heißes Pflaster war und die Platzverhältnisse vermutlich nach wie vor kompliziert sind. Das kann eine richtig interessante Geschichte werden, ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Das Minimalziel lautet: Nicht verlieren. Drei Punkte wären natürlich ideal, wir gehen die Sache mit breiter Brust und reichlich Mut an.”
In kadermäßiger Beziehung gibt es keine ernsthaften Schwierigkeiten, wenngleich Philipp Weber wegen seiner fünften gelben Karte zum Zuschauen verurteilt ist.
Im Gegensatz zu den Bornaern war der BSV Einheit Frohburg am vergangenen „Nachhol-Wochenende“ planmäßig außer Gefecht. Den nächsten Einsatz bestreiten die Rennstädter (16. Rang/8 Punkte aus 17 Spielen) ebenfalls am Samstag um 15 Uhr beim SV Liebertwolkwitz (7./24/17) auf dem Sportgelände am östlichen Ende der Prager Straße.
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Die Rand-Leipziger um Übungsleiter Fabian Grigat (der 41-jährige steht obendrein bei der weiblichen U 16-Landesauswahl des SFV an der Seitenlinie) befinden sich in scheinbar sicheren Sphären des Klassements, obwohl in den beiden Begegnungen des neuen Kalenderjahres gegen die Spitzenteams Markkleeberg und Tapfer Leipzig hinten heraus nichts zu holen war.
Ob es auch ein wenig am Weggang von Ex-Profi Scheidhauer in die Schenkenberger „Filiale” lag? Die Rennstädter – welche das Hinspiel nach eigener Führung mit 1:2 verloren hatten – sollten unbedingt den Beginn des „Wolkser” Punktesammelns verhindern, denn die rote Laterne brennt am Erligtwald lichterloh. Was verbreitet also Zuversicht hinsichtlich eines erfolgreichen Ausflugs an die Peripherie der Messestadt?
„Wir werden vollzählig anreisen und alles reinhauen”
Einheit-Präsident Andre Spranger muss beim Töppen putzen dem Optimismus erst einmal einen gehörigen Dämpfer versetzen: „Die Vorzeichen stehen wirklich schlecht, eine Handvoll Jungs fehlt wegen einer gemeinsamen Auslandsreise. Eine Verlegung hat leider nicht geklappt, doch wir machen dem Gegner keinen Vorwurf. Erschwerend hinzu kommt, dass wir bereits seit vier Monaten nicht mehr vernünftig trainieren können. Unser Trainingsplatz ist durch das viele Nachwuchstraining und die Witterung nahezu unbespielbar. Wir haben uns jetzt einmal in der Woche auf dem Geithainer Kunstrasen eingemietet, ein Dauerzustand kann das aus Kostengründen aber nicht werden. Es ist ein Fakt, dass Mannschaften mit einem Kunstrasen gerade in einem regenreichen Winter wie dem vergangenen einen klaren Wettbewerbsvorteil haben.”
Trotz der ungünstigen Voraussetzungen gibt sich der BSV-Vorsitzende kämpferisch: „Wir werden vollzählig anreisen und alles reinhauen. Was dabei heraus springt, bleibt abzuwarten. Dennoch schlüpfen wir eindeutig in die Außenseiterrolle und können lediglich auf ein Wunder hoffen.”
Wie sich das Ganze letztlich personell gestalten wird, bedarf noch einiger Überlegungen. Insgesamt stehen Frohburgs Trainer Swen Licht acht seiner Kicker nicht zur Verfügung. Toni Frank, Clemens Lory, Max Stock, Matthias Wiese, Mathias Cerny, Christopher Ussat und Danny Pyrdek wegen Urlaub beziehungsweise aus privaten Gründen sowie Jonas Hampel verletzungsbedingt.