Bowling

Strike! Sektionsleiter Rainer Schuricht lebt für seinen Sport

Rainer Schuricht an der Bohrmaschine. Er ist Sektionsleiter Bowling im Keglerverband Sachsen. Schuricht verdient mit dem Bowlingsport auch seinen Lebensunterhalt. In Leipzig kann er die Bowlingbälle maßgerecht für jeden Spieler individuell anfertigen. Mit dem Bohrer entstehen die Löcher für die Fingereinsätze eines jeden Balls.

Rainer Schuricht an der Bohrmaschine. Er ist Sektionsleiter Bowling im Keglerverband Sachsen. Schuricht verdient mit dem Bowlingsport auch seinen Lebensunterhalt. In Leipzig kann er die Bowlingbälle maßgerecht für jeden Spieler individuell anfertigen. Mit dem Bohrer entstehen die Löcher für die Fingereinsätze eines jeden Balls.

Borsdorf. Rainer Schuricht stammt ursprünglich aus Schwaben und ist seit mehr als 25 Jahren der Leiter der Sektion Bowling im Keglerverband Sachsen. Obwohl in diesen Wochen in Sachsen die Bowling-Saison so richtig Fahrt aufgenommen hatte, war Schuricht eher nicht auf den Bahnen zu sehen. Der Borsdorfer ist mehr im Hintergrund tätig – vor allem in seinen Funktionen als Präsident des Bowlingverbandes Sachsen und der Dragon Strikers, einem Bowlingverein aus Leipzig.

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Seit 25 Jahren übt er die beiden Funktionen aus. „Aber beim Spielen lasse ich inzwischen anderen den Vortritt“, sagt der Borsdorfer mit einem Schmunzeln. Dreimal hat der 56-Jährige in seiner Bowlingkarriere schon das perfekte Spiel – also 300 Pins – auf die Bahnen gezaubert. „Aber für höhere Ambitionen fehlt mir inzwischen die Zeit.“

Rainer Schuricht schafft 300 Pint

Denn der gelernte Finanzkaufmann, der aus Welzheim in Baden-Württemberg – übrigens auch die Heimat von Kugelstoß-Paralympics-Sieger Niko Kappel – stammt, verdient mit dem Bowlingsport inzwischen seinen Lebensunterhalt. In Chemnitz und Leipzig betreibt er je einen Bowlingshop, in denen es nicht nur Zubehör für diese Sportart gibt, sondern die Bälle für jeden Spieler nach Maß angefertigt werden.

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„Das habe ich mir Ende der Neunziger Jahre im Prinzip fast selbst beigebracht“, sagt Rainer Schuricht. „Als ich für meine eigenen Bälle 1997 keinen gefunden habe, der sie kompetent bohren konnte, habe ich mich selbst kundig gemacht und viele nationale und internationale Seminare besucht“, blickt er zurück.

Es folgte eine Ausbildung zum Technischen Kommissar. In dieser Funktion hat der Borsdorfer unzählige Bälle auf deren Meisterschaftstauglichkeit überprüft und war unter anderem dabei, als diverse Bahnen – auch für Welt- und Europameisterschaften – abgenommen wurden.

„Im Jahr 2015 hatten wir unter anderem die Jugend-Europameisterschaft bei uns in Leipzig“, sagt Rainer Schuricht, der vor seinem Umzug nach Borsdorf im mittelsächsischen Hartha gewohnt hatte. „Da es dort keine Bowlinganlage gab, bin ich damals immer nach Mittweida zum Training gefahren.“ Darum hatten die Dragon Strikers bis vor wenigen Jahren auch als Vereinssitz Mittweida angegeben. „Wir haben einige Mitglieder aus Chemnitz und Mittelsachsen, aber der Großteil kommt inzwischen aus Leipzig.“

Die L.E. Little Rollers bowlen 2. Bundesliga

Im Vergleich zu anderen Verbänden in Deutschland steht der Bowlingsport in Sachsen derzeit im guten Mittelfeld, schätzt Rainer Schuricht ein. „Die Deutsche Meisterschaft in München war für uns im Sommer ja eher ernüchternd.“ Dennoch erfreut sich der Bowlingsport in Sachsen wachsender Beliebtheit, wenngleich die Corona-Pandemie für einen kleinen Rückgang bei den Mitgliederzahlen gesorgt hat.

„Wir haben derzeit ungefähr 30 Vereine und rund 630 Mitglieder“, zählt Schuricht auf. „Vor der Pandemie lagen wir bei knapp 700 Mitgliedern.“ Dabei habe Sachsen vor 30 Jahren nahezu bei null angefangen, was den Bowlingsport betrifft. „Die alten Bundesländer sind uns da schon einige Jahre voraus gewesen.“

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Überregional sind in der Bundesliga-Saison 2022/23, die im vergangenen Monat begonnen hat, drei sächsische Mannschaften dabei. Von den L.E. Little Rollers aus Leipzig spielen die Herren in der 2. Bundesliga und führen nach drei Spieltagen sogar ihre Staffel an.

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Die Damen des gleichen Vereins starten erstmals sogar in der 1. Bundesliga und durften auf den Bahnen im Leipziger Bowlplay bereits gegen die aktuelle Doppel-Weltmeisterin Janin Ribguth vom VfL Wolfsburg und die mehrfache Welt- und Europameisterin Birgit Noreiks (Radschläger Düsseldorf) spielen. Zudem sind die Frauen der Dragon Strikers in die 2. Bundesliga aufgestiegen.

Die Sportfreunde des Sächsischen Verbandes haben zudem die Vision, im kommenden Jahr nach langer Zeit wieder ein deutsches Ranglistenturnier in Sachsen auszutragen. „Mit Leipzig und Chemnitz haben wir zwei Anlagen, die dafür geeignet sind“, so Rainer Schuricht.

In den neuen Bundesländern gibt es vergleichsweise wenige dieser Turniere. Einige sächsische Aktive nehmen dann meist in Jena, Weimar, Genthin und Ribnitz-Damgarten teil, doch in den vergangenen Wochen standen in der sächsischen Heimat zunächst die Landesmeisterschaften und Mannschaftswettbewerbe auf dem Programm.

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„Wir hoffen alle, dass wir endlich wieder eine komplette Saison ohne Corona-Zwangspausen durchspielen können“, sagt Rainer Schuricht. Dann könnte es auch mit der Austragung der Deutschen Jugendmeisterschaft im Juni 2023 klappen. Die soll dann in Leipzig stattfinden.

Von Robin Seidler

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