Frühe Führung und enges Ende: BSG Chemie Leipzig gewinnt 2:1 gegen Berliner AK
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Timo Mauer (links) von der BSG Chemie Leipzig erzielte schon in der sechsten Minute das Tor zum 1:0 gegen Berliner AK 07.
© Quelle: Matthias Koch
Berlin. Mit einer frühen Führung ist die BSG Chemie Leipzig am Montagabend in Moabit gestartet, konnte einen gegnerischen Torschuss in der 87’ Minute nicht abwenden, letztlich aber kurz vor Abpfiff wieder die Führung übernehmen. Beim Nachholspiel der Leipziger gegen den Berliner AK 07 trennten sich die Regionalligisten so schließlich mit einem 2:1. Schon im Vorfeld hatte BAK-Coach Volkan Uluc, der einst selbst Hoffnungsträger bei den Grün-weißen war, die hohe Qualität der Chemiker gelobt. Für die Berliner bedeutet das Spiel die fünfte Liga-Pleite in Folge. Die Gäste sammelten eine Handvoll Gelbe Karten.
Nach dem Sprint von der Arbeitsstelle zum Bus ging es bangen Blickes gen Hauptstadt, wo der bundesweite Streik für chaotische Verhältnisse sorgte. Stehende S-Bahnen sorgten für noch vollere Straßen als sonst schon, zum Glück blieb der Mega-Stau aber aus. So konnte auch mit lediglich zehn Minuten Verspätung begonnen werden, als fast alle Fans die Stadiontore passiert hatten. So musste Chemie auch trotz der ungewohnten Anstoßzeit am Montagabend und der komplizierten Verkehrsverhältnisse nicht auf seine etwa 300 mitgereisten Fans und deren Dauerunterstützung verzichten.
Timo Mauer köpft Chemie Leipzig zum 1:0
Durcheinander gewirbelt hatte eine Erkältungswelle indes die Mannschaftsaufstellung der Chemiker, die auf Manuel Wajer und Alex Bury verzichten mussten, dafür mit Ben Keßler und Manassé Eshelle begannen. Mit Florian Kirstein saß auch der lange fehlende schnelle Stürmer auf der Bank, der zuletzt drei Monate durch die Weltgeschichte gereist war. Beim BAK fehlte Routinier Jürgen Gjusala rotgesperrt, dafür versuchte der neue Trainer Volkan Uluc, früher auch in Leutzsch aktiv, neuen Schwung nach 13 Spielen mit nur einem Sieg ins Team zu bringen.
Doch schlechter hätte es für ihn nicht beginnen können, denn schon einer der ersten Angriffe brachte das Führungstor für die Gäste aus Leipzig. Nach einer genauen Flanke von Florian Brügmann lief Timo Mauer ein und köpfte zum 0:1 in die Maschen (6.). Der kleine Mauer per Kopf – wenns läuft, dann läufts: Nach seinen zwei Treffern gegen den Chemnitzer FC reitet der schnelle Angreifer weiter auf der Erfolgswelle. Nicht lange danach hätte Chemie nachlegen müssen, als Philipp Harant aufs Tor zulief und Eshelle bediente, der den Ball jedoch nicht verwerten konnte. Auch Mauer zielte beim Nachschuss vorbei (15.). Nach einer halben Stunde fingen sich die Berliner, Chancen hatten jedoch weiter die Leutzscher. Leider zögerte Dennis Mast zu lange und versuchte, abzuspielen statt selber zu schießen – eine gute Chance war dahin. Die Berliner mit ihrer ersten Gelegenheit, als nach 42 Minuten Shinji Yamada abzog, aber vorbei zielte.
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Kurz vor Ende: Ausgleich für den BAK
Nach dem Wechsel die Berliner nun etwas offensiver, aber nach wie vor zu harmlos. Jamal Rogero versuchte es nach Vorlage Bleron Krasniqis, aber Benny Bellot hielt den Ball mühelos fest. Chemie brachte dann neuen Offensivschwung, für Janik Mäder und Timo Mauer kamen Max Keßler und – nach dreimonatiger Auszeit – Florian Kirstein. Der brachte sich unheimlich fleißig ein, doch die mangelnde Spielpraxis war schon zu sehen. Berlin wollte und konnte nicht, Chemie wollte nicht mehr besonders viel und versuchte kräftesparend durchs Ziel zu kommen, um den ominösen 40. Punkt und vielleicht noch etwas mehr mit nach Hause zu nehmen, mit dem auch offiziell der Klassenerhalt gesichert sein würde. Doch bevor es soweit war, ging es noch einmal so richtig rund. Denn mit einem der wenigen gefährlichen Angriffe glich der BAK zunächst aus, mit Tarek Chahed traf der völlig freistehende Innenverteidiger am langen Pfosten zum 1:1 (87.).
Doch Chemie wäre in diesem Jahr nicht Chemie, wenn das der Schlusspunkt gewesen wäre. Denn mit dem vorletzten Angriff stieß Ben Keßler in die gegnerische Hälfte vor, Tom Müller flankte und Manassé Eshelle stand, wo ein Stürmer stehen muss - sein Kopfball schlug im Netz ein, 2:1 für die Leutzscher, es war die 89. Minute. Es blieb beim Auswärtssieg, die Punkte 40 bis 42 waren im Sack, Chemie weiter als Favoritenschreck unterwegs und nun auch offiziell mit dem Klassenerhalt belohnt.
LVZ