1:1 im Nachholspiel: Chemie Leipzig verspielt Führung gegen BFC Dynamo
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Eine chaotische Szene: Timo Mauer und Lucas Surek im Dreikampf mit Niklas Brandt.
© Quelle: Roger Petzsche
Leipzig. Das Gefühl eines Spitzenspiels lag am Dienstagabend in der kalten Leutzscher Luft. Der amtierende Meister der Regionalliga Nordost musste beim Überraschungs-Team der bisherigen Saison ran, der BFC Dynamo bei der BSG Chemie Leipzig. Doch für die Gastgeber waren die Vorzeichen alles andere als Optimal. Gleich zwei Stürmer fehlten: Neben dem verreisten (und verletzten) Florian Kirstein musste auch Denis Jäpel wegen einer Zerrung passen. So rückten Philipp Wendt und Janik Mäder in die Startelf. Ein Tor aus dem Spiel heraus gelang der BSG ohne das Stammpersonal nicht, dennoch wären beim 1:1-Unentschieden für Chemie Leipzig sogar mehr drin gewesen.
Die Leutzscher waren von Beginn an hellwach und elanvoll. Keinerlei Anlaufschwierigkeiten waren nach 17-tägiger Punktspielpause zu beobachten. Mäder, Timo Mauer und Manassé Eshelle trugen den ersten Angriff vor, Eshelle verpasste knapp per Kopf (4.). Lucas Surek tauchte wenig später allein vor Kevin Sommer auf (7., gehalten) und Mäder traf mit feinem Fernschuss die Latte (18.). Die Berliner kamen überhaupt nicht zurecht, wurden regelrecht überrannt. Längst hätten die Leutzscher führen können, ja müssen.
Chemie Leipzig ging die Leichtigkeit verloren
Doch ab der 35. Minute schlichen sich einige Konzentrationsfehler ein, Benny Bellot schlug ein paar schräge Bälle, die engere Abwehr wackelte ein, zwei Mal. Cedric Euschen nutzte einen dieser Fehler, tauchte plötzlich frei vor Bellot auf, der aber parierte (35.). Chemie berappelte sich schnell, erhöhte den Druck noch mal und stürmte auf das Berliner Tor. Mäders Schuss wurde auf der Linie aufgehalten, Eshelle stocherte nach und wurde gefoult – Elfmeter. Mäder schnappte sich den Ball, guckte sich BFC-Torwart Sommer aus und schob den Ball zum 1:0 in die Tormitte (42.).
Hälfte zwei begann ähnlich stark für Chemie, das zweite Tor lag in der Luft. Doch als erst Mast (50.) und dann Surek (54.) jeweils hauchzart vorbeischossen, veränderte sich das Geschehen langsam – zum Schlechten für die Gastgeber. Denn nun misslang plötzlich, was zuvor bestens klappte, Bälle kamen nicht mehr an, die Leichtigkeit ging verloren. Alles fiel den Chemikern jetzt deutlich schwerer.
Die Berliner kamen mit Druck, der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Erst rettete Bellot bei der von Paul Horschig verlängerten Flanke spektakulär (66.), aber beim Gewühl in der 85. Minute fehlte dann das Glück. Im vierten Versuch nach heftigem Durcheinander traf der eingewechselte Erlind Zogjani, es stand 1:1. Nach diesem Spielverlauf etwas enttäuschend, aber der amtierende Meister der Regionalliga war hochzufrieden – und das sagt ja auch etwas aus.