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Beim DFB-Länderspiel gegen Frankreich

Marlene Haberecht erhält Torjägerinnenkanone: Chemie-Frauen bereit für Landesliga

Marlene Haberecht (M) bekommt die Torjägerinnnen-Kanone überreicht.

Marlene Haberecht (M) bekommt die Torjägerinnnen-Kanone überreicht.

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Dortmund/Leipzig. Einmal im Signal-Iduna-Park in Dortmund vor über 80.000 Menschen auf den Rasen laufen, ist wohl der Traum von vielen jungen Fußballerinnen und Fußballern. Im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Dienstagabend wurde dieser Wunsch nun den besten Stürmerinnen und Stürmern des Amateurbereichs erfüllt. Die treffsichersten Schützen der vergangenen Saison – von der 11. bis zur 3. Liga – erhielten in der Halbzeit die Torjägerkanone des „Kickers“ überreicht. Mit dabei: Marlene Haberecht von der BSG Chemie Leipzig.

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Beeindruckende 64 Treffern hatte die 33-Jährige zum Aufstieg ihres Teams in die Landesliga beigetragen – in keiner der fünften Ligen aller deutschen Verbände hatte eine Spielerin häufiger getroffen. Unterstützung bekam die Krankenschwester dabei von ihrem starken Team, das die Liga Spieltag für Spieltag dominierte. Aus allen 20 Spielen gingen die Chemie-Frauen siegreich hervor, kamen am Ende auf ein Torverhältnis von 155:10.

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Fünftligist lockte letzte Saison viele Fans an

Dabei hatte die Leipzigerin erst kurzfristig am Montag die Entscheidung getroffen, tatsächlich die Reise nach Dortmund anzutreten. Denn Merlene Haberecht arbeitet im Schichtdienst als Krankenpflegerin. Und ihr Dienstplan hatte keineswegs ein „frei“ für den Dienstag vorgesehen – es musste also getauscht werden. Auch am Nachmittag nach dem Länderspiel wird sie unverzüglich ihren Spätdienst antreten und für ihre Patienten da sein. Ebenso wie ihre Kollegin Katharina Freitag läuft Marlene Haberecht auch häufig zu Punktspielen nach Nachtschichten auf. Dann wird morgens ein Kaffee getrunken, ehe es zur Erwärmung geht und um 11 Uhr der Ball rollt.

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„Chemie fetzt!“ ist einer der gängigen Slogans der Fans in Grün-Weiß. Dass das auch für das Chemie-Frauenteam zutrifft, haben in den vergangenen zwölf Monaten viele eingefleischte Chemie-Fans bemerkt. 800 Zuschauer kamen, als die neugegründete Mannschaft im Pokal gegen RB II spielte. Und als Weltmeisterin Anja Mittag die Töppen beim entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Rotation schnürte, kamen sogar die RB-Damen aus der Bundesliga vorbei, um ihrer Trainerin die Daumen zu drücken.

Der Coup mit Anja Mittag brachte viel Aufmerksamkeit: „Das haben wir direkt gemerkt, das brachte noch mal zusätzlich einen Schub“, berichtet Team­leiterin Jaana Barz. Aber schon allein die Tatsache, dass nach vielen Jahren wieder ein weibliches Team die grün-weißen Farben trug, brachte neue Leute in den Alfred-Kunze-Sportpark.

Ziele: In der Landesliga gut mitspielen, den Pokal gewinnen

Erfolgreicher kann ein Neubeginn kaum verlaufen. Der direkte Aufstieg, nur eine einzige Saisonniederlage (im Pokal) – das konnte sich sehen lassen. Aber auch die Mädchen und Frauen selbst „fühlten sich durch die Bank weg positiv angesprochen, die Umstände hier waren rundum positiv“, berichtet Barz. So stimmte denn auch die Leistung: Es gelang ein Durchmarsch und der sofortige Aufstieg in die Landes­liga. Hier wird der Wind rauer – mit Erzgebirge Aue, dem Chemnitzer FC und Eintracht Süd warten einige große Namen und viel Qualität auf die Chemie-Frauen.

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„Wir wollen ankommen in der Liga und gut mitspielen. Und der Pokalsieg ist immer ein Ziel“, skizziert Jaana Barz, die auch Marketing- und Medienchefin bei der BSG ist, die Ziele in der neuen Saison. Von einem Durchmarsch ist überhaupt keine Rede, vielmehr werde sich nun der Charakter des Teams beweisen müssen: „Da werden die Mädels noch mal anders zusammenfinden“, erwartet Barz.

LVZ

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