Chancenwucher nach der Pause: Chemie Leipzig verliert in Jena mit 0:2
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Die Chancen nicht genutzt: Die BSG Chemie Leipzig verliert beim FC Carl Zeiss Jena mit 0:2.
© Quelle: Christian Donner
Jena. Es sollte der nächste Sieg gegen ein Top-Team der Regionalliga Nordost werden, doch nach zwei Dreiern in Serie hat die BSG Chemie Leipzig bei Carl Zeiss Jena mit 0:2 verloren. Im Traditionsduell brachten die Grün-Weißen ihre Offensivstärke der letzten Spiele in Halbzeit eins kaum auf den Platz. Jena ging durch einen Treffer von Vasileios Dedidis in Führung, die die Thüringer trotz Leipziger Leistungssteigerung kurz vor Schluss noch durch Jan Dahlke auf 2:0 ausbauten.
Nach dem starken Spiel gegen den Chemnitzer FC hielt es Chemie-Trainer Miro Jagatic mit dem Motto „Never Change a Winning Team“: Keine Änderungen in der Leipziger Startelf im Vergleich zur Vorwoche. Im Sturm wirbelten erneut Timo Mauer und Denis Jäpel, die unter der Woche ihre Verträge verlängerten, ergänzt durch Janik Mäder.
Wie Jagatic, der Anfang der Woche noch bei der Fußballlehrer-Ausbildung in Bochum weilte, mit seinem Team an die letzten zwei 3:0-Siege in Folge anknüpfen wollte? „Ganz klar mit Spaß.“ Den versprühte nach einer halben Stunde erstmals Carl Zeiss: Unterschiedsspieler Maximilian Krauß, der auf der linken Seite immer wieder Paul Horschig in Duelle verwickelte, brach in den Strafraum durch und legte auf Vasileios Dedidis, der von der aus fünf Metern zum 1:0 einschob.
Jena hatte nach starken Leipziger Anfangsminuten die Regie auf der Baustelle des Ernst-Abbe-Sportparks übernommen, schenkte der Jagatic-Elf das erste Tor seit zwei Spielen ein. Chemies-Trainer schmunzelte vor dem Spiel, es sei zum Markenzeichen seines Teams geworden, die Großen zu ärgern. In Jena-Paradies fehlten den Leipzigern vor rund 600 mitgereisten Fans allerdings die Ideen im Angriff. Also kämpften sich die Grün-Weißen ins Spiel, Jena nahm die intensiven Duelle an – allen voran Trainer René Klingbeil, der nach Diskussion mit Schiedsrichter Tobias Hagemann mit Gelb verwarnt wurde.
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Nach einer Stunde drückte Chemie auf den Ausgleich. Die Thüringer verloren im Vorwärtsgang den Ball, sofort schaltete Grün-Weiß um. Mäders Abschluss von der Strafraumkante klärte Kevin Kunz zur Ecke. Direkt im Anschluss eine Doppelchance für Alexander Bury: Mauer lud seinen Gegenspieler an der Torauslinie zum Tänzchen, seine Flanke verlängerte ein Jenaer mit dem Kopf. Bury, dem der Ball vor die Füße tropfte, zog sofort ab – doch sein Schuss wurde auf der Linie geblockt. Auch in seinen Nachschuss warf sich ein Jenaer und verhinderte den sicheren Ausgleich.
Chemie Leipzig verzweifelt an Kunz
Jena begann zu schwimmen. 70 Minuten waren auf der Uhr, als Florian Brügmann eine Mauer-Flanke mit vollem Risiko volley aufs Tor knallte. Kunz riss die Fäuste geistesgegenwärtig in die Höhe und klärte. Fünf Minuten vor Schluss die letzte Chance zum Ausgleich: Manassé Eshele, zuvor für Mäder ins Spiel gekommen, stieg nach Flanke am höchsten und nickte aufs Tor. Kunz machte sich ganz lang, kratze die Kugel von der Linie.
Chemie warf nochmal alles nach vorn, Jena konterte. Erst über Krauß, der nur die Latte traf. Dann über Jan Dahlke, der den Ball sehenswert aus der Drehung über Bellot ins Tor lupfte. Chemie bleibt durch die Niederlage auf Platz acht der Regionalliga. Nach der Partie beim Berliner AK (Montag, 27. März) wartet auf die BSG Chemie das Stadtderby gegen Lok Leipzig (2. April) im Alfred-Kunze-Sportpark.
Chemie: Bellot - Wendt, Harant, Horschig - Brügmann, Mast, Bury, Wajer (60. Surek) - Mäder (73. Eshele), Mauer, Jäpel