Döbeln. Die Handballerinnen von der HSG Neudorf/Döbeln haben die beiden jüngsten Niederlagen gegen die AAC Amazonen in der Meisterschaft und im Sachsenpokal-Halbfinale offensichtlich gut aus den Köpfen bekommen. Am Sonntagnachmittag setzte sich der Sachsenligist von der Mulde in der Döbelner Stadtsporthalle gegen den Staffel-Vorletzten HV Chemnitz II mit 26:21 (12:6) durch.

Weil tags zuvor der SV Schneeberg bei Markranstädt II unerwartet einen Punkt liegen ließ (21:21), konnten die Schützlinge von Coach Marco Horschig, die bereits ein Spiel mehr absolviert haben, den Vorsprung vor den Erzgebirgerinnen auf zwei Punkte ausbauen.

Coach Horschig übt Kritik

Gegen die zweite Handball-Vertretung aus Sachsens drittgrößter Stadt benötigten die nach einer frühen Roten Karte gegen Jessica Eisold (10. Minute) dezimierten HSG-Damen am Sonntag allerdings eine Viertelstunde, um ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Dann aber drehten sie innerhalb von acht Minuten ein 3:4 in ein 8:4 und schufen damit die Basis, um mit einer sicheren 12:6-Führung in die Pause zu gehen.

In der ersten Phase der zweiten Halbzeit wuchs dieser Vorsprung sogar auf zwischenzeitlich zwölf Tore an, schmolz aber im Ergebnis eines sich schnell drehenden Personalkarussells zum Ende der Partie wie Schnee in der Sonne und viereinhalb Spielminuten vor der Schlusssirene sogar auf lediglich drei Tore, bevor Franziska Tag und Sandra Pohl mit ihren Treffern den Sieg ihres Teams in trockene Tücher brachten.

„Wir verfügen über eine breite Bank mit einer Doppel- bis Dreifachbesetzung der Positionen, sodass wir eine gefühlte A-Jugendtruppe wie Chemnitz II nicht mehr so ins Spiel zurückkommen lassen dürften“, kritisierte Coach Horschig, der zugleich die Leistung seines Torwart-Oldis Stephanie Ehrenberg positiv hervorhob.

Sieg in Schneeberg Pflicht

„In 20 bis 30 der 60 Spielminuten haben wir auf einem Niveau gespielt, auf dem wir auch gegen Schneeberg an diesem Samstag bestehen werden können. Knüpfen wir allerdings an unsere in der übrigen Spielzeit gezeigte Leistung an, wird es schwierig“, gibt sich Horschig realistisch.

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Allerdings müsse man auch nicht zwingend in Schneeberg gewinnen. „Aber wollen tun wir es schon. Mitentscheidend wird sein, dass wir nicht zu verkrampft in dieses Spiel gehen, weshalb ich auch versuche, den ersten Teil des Trainings in dieser Woche locker zu gestalten“, ergänzte der HSG-Damencoach, der Schneebergs Punktverlust in Markranstädt live mitverfolgte.

„Unser nächster Gegner hat sich dabei auch nicht mit Ruhm bekleckert, sodass ich davon ausgehe, dass die Tagesform am Samstagabend ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage sein wird.“ In jedem Fall könnte ab 19.30 Uhr in der Schneeberger Silberstrom-Halle beim Aufeinandertreffen des Tabellen-Zweiten und des Sachsenliga-Spitzenreiters von der Mulde in Anbetracht von dann nur noch drei ausstehenden Spielen für die HSG-Damen eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen fallen.

HSG Neudorf/Döbeln: Wagner (1 Tor), Eisold, Faulhaber, Tag (7), Böhme (1), Ehrenberg, Kunze, Petters, Claassen (2), Pohl (6), Eberhardt (3), Jackisch (3), Stiller (2) und Bunzel (1).

LVZ