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Fußball-Sachsenpokal

Dank Zianes Flugeinlage: Lok Leipzig besiegt Budissa Bautzen hauchdünn

Mit diesem Flugkopfball bringt Djamal Ziane Lok Leipzig in Führung.

Mit diesem Flugkopfball bringt Djamal Ziane Lok Leipzig in Führung.

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Bautzen. Ein großes Pokalwochenende geht auch in Sachsen zu Ende. Wer während der Länderspielpause keine Lust auf peinliche Darbietungen und immer neue Tiefpunkte der „Mannschaft“ hatte, schaute lieber auf einem der zahlreichen Amateurplätze vorbei. Der 1. FC Lokomotive Leipzig musste zum Angstgegner gen Osten reisen, besiegte Budissa Bautzen aber letztlich hauchdünn mit 1:0. Das Weiterkommen wurde mit den verletzungsbedingten Ausfällen von Julian Weigel und Jannis Held allerdings teuer bezahlt. Im Lostopf kullert am Montag eine ganze Reihe attraktiver Lokalkonkurrenz.

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Wenn die Losfee am Montag ab 15 Uhr im Tagungshotel „Egidius Braun“ in Leipzig zur Tat schreitet, um die dritte Runde des Sachsenpokals herbei zu orakeln, besteht die Möglichkeit zu zahlreichen innerstädtischen Aufeinandertreffen. Neben den bereits früher qualifizierten Sportfreunden aus Zwenkau, Markranstädt und Leutzsch kam am heutigen Sonntag zusätzlich die SG Rotation hinzu, die kurz vor Schluss im Stadtduell mit Lindenau den 2:1-Sieg klar machte. Roter Stern Leipzig musste die Segel gegen die SG Kesselsdorf streichen (4:3).

Zwei Neue in der Startelf

In die Verlosung für die nächste Runde spielte sich auch der Titelverteidiger – mit einer zu Beginn engagierten und vor allem wachen, im zweiten Durchgang etwas schwachbrüstigen Leistung, die nur einigermaßen mit den Auftritten der letzten Wochen versöhnen konnte. Die Leipziger, die in der Vorwoche eine empfindliche 1:4-Pleite in Babelsberg schlucken mussten, wollten das vorhandene Potenzial endlich vollumfänglich auf die Müllerwiese zu Bautzen bringen. Getreu dem Motto „barely change a losing team“ durfte vor 1005 Zuschauern beinahe die identische Startformation Wiedergutmachung betreiben, einzig Julian Weigel (für Farid Abderrahmane) und Linus Zimmer (für Abou Ballo) rückten neu ins Team.

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Gut für Lok – von Anfang an wurde Vollgas und Seriosität geboten. Schlecht für Lok – man konnte aus den zahlreichen Chancen zu Beginn noch kein Kapital schlagen. Hochprozenter von Atilgan (1.), Schütt (3.) oder Sirch (16.) blieben ungenutzt. Die Nase voll von leidiger Ineffizienz hatte dann nur wenig später der eingesprungene Ziane, per Becker-Hecht wischte er erste zarte Überraschungs-Gedanken der Bautzener mit dem 1:0 rüde beiseite (17.). Von Budissa kam nicht viel im ersten Durchgang, von einigen kalorienhaltigen Grätschen und Hagemanns großem Chancen-Doppelpack (32./43.) einmal abgesehen – per Volley vorbei und per Kopf an das Gebälk.

Kapitän als Dreh- und Angelpunkt

Der Bautzener Kapitän zeichnete sich auch in der zweiten Halbzeit als Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft aus, kam kurz nach Wiederanpfiff nach einer Tanzstunde für Julian Weigel zu seiner dritten großen Möglichkeit (46.). Die Leipziger Führung stellte sich als nicht streichfest genug heraus, plötzlich wurden die Hausherren aufmüpfig und zeigten in Ansätzen, warum man in Probstheida eine zünftige Hassliebe für den Angstgegner kultiviert hat. Dabei hätte man durchaus für mehr Luft im Höschen sorgen können, aber in den hitzebedingten Trinkpausen wurde wohl eher Herrengedeck statt Zielwasser gereicht. Torchancen blieben nun Mangelware, stattdessen lud man die Gastgeber immer willfähriger ein, selbst Initiative zu ergreifen. Zu allem Überfluss mussten kurz vor dem Ende sowohl Jannis Held, als auch Julian Weigel humpelnd von dannen schreiten, der neue Physio wird Sonderschichten schieben müssen.

Der Einzug in die nächste Runde stand während der ausgedehnten Nachspielzeit auf tönernen Füßen. Ryan Adigo hätte frei vor Ondrej Cap für die Entscheidung sorgen können (91.), im Gegenzug versiebte Bautzens Lukas Hanisch gleichermaßen sorglos den möglichen Ausgleich (93.). Direkt im Anschluss bot Isa Dogan eine Flugshow erster Güte, fischte einen Freistoß von Julien Hentsch aus dem Knick.

Nach 100 Minuten war Schluss. Unter dem Strich steht ein schweißtreibender Arbeitssieg der Blau-Gelben. Pokal ist gesondert zu betrachten, die Uhren ticken hier anders. Ein mögliches Stadtderby in der nächsten Runde wird aber eine bessere Leistung abfordern.

LVZ

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