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Medaillen im Radsport und Wasserspringen

Warum das Leipziger Bahnrad-Ass Bruno Keßler sein Regenbogentrikot kampflos abgab

Bruno Keßler – hier im DHfK-Trikot – ist bei der Junioren-WM in Kolumbien in allen vier Disziplinen voll konkurrenzfähig.

Bruno Keßler – hier im DHfK-Trikot – ist bei der Junioren-WM in Kolumbien in allen vier Disziplinen voll konkurrenzfähig.

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Cali/Leipzig. Vor zwölf Monaten glänzte seine Medaille golden: Mit gerade mal 16 Jahren hatte sich Bahnrad-Ass Bruno Keßler in Israel den WM-Titel der Junioren im Punktefahren gesichert. Genau ein Jahr später durfte das Top-Talent vom SC DHfK in Kolumbien noch einmal gegen die weltbesten Junioren antreten – diesmal kehrt der (noch) 17-Jährige nach schwieriger Vorbereitung ebenfalls glücklich mit einer Silber- sowie einer Bronzeplakette heim. Einziger Wermutstropfen: Das Regenbogentrikot des amtierenden Weltmeisters darf er in den kommenden Monaten nicht mehr tragen.

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Dieses hatte er in Tel Aviv völlig überraschend im Punktefahren geholt und dabei eine für sein Alter erstaunliche Rennübersicht bewiesen. Doch schon vor Jahresfrist schätzten seine Trainer ein, dass das Punktefahren wohl perspektivisch nicht seine Disziplin Nummer eins sein wird. So überraschte es auch nur ein wenig, dass der Sachse sein Regenbogentrikot in Südamerika nicht verteidigte, sondern quasi kampflos abgab. Denn dieser Wettkampf kollidierte im Zeitplan mit der Einerverfolgung, wo er sich größere Chancen ausrechnete.

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Willensleistung im Omnium nach harten Wettkampftagen

Auch ohne Punktefahren gehörte Bruno Keßler zu den meistbeschäftigten Ausdauerfahrern in Cali, an allen fünf Wettkampftagen war der DHfK-Mann gefordert. Mit dem Vierer raste der Schützling von Roland Hempel ins Finale, wo das deutsche Quartett die Überlegenheit der Italiener anerkennen musste, aber Silber auf die Habenseite brachte. In der Einerverfolgung verpasste Keßler den Lauf um Bronze als Fünfter knapp.

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„Seine stärkste Willensleistung hat Bruno dann im Omnium gezeigt. Da hat er am vorletzten Wettkampftag in der vierten Disziplin alle Kräfte mobilisiert“, sagte sein Heimcoach. In den olympischen Mehrkampf war der bisherige Sportoberschüler, der im Oktober zur Bundeswehr-Sportfördergruppe wechseln will, mit Rang 16 im Scratch nicht optimal gestartet, doch er kämpfte sich in den Temporunden sowie im Ausscheidungsfahren auf Rang neun nach vorn und schaffte mit einem überragenden Punktefahren noch den Sprung aufs Podest.

Bei Anastasia Kuniß entscheidet im Keirin-Finish das Zielfoto

Pech hatte er am Sonntag im Madison: In diesem Zweiermannschaftsfahren war sein Cottbusser Partner gestürzt, sodass Keßler mehrere Runden allein fahren musste, als die Konkurrenz attackierte. „Bruno hat sich bei Rennen auf höchstem Niveau super verkauft. In den meisten Disziplinen war das Tempo mit 55 bis 60 km/h extrem hoch, es gab keine Ruhephasen“, so Hempel. In der ersten heißen Phase der WM-Vorbereitung konnte sein Schützling krankheitsbedingt zehn Tage nicht trainieren, bei der Straßen-WM in Glasgow musste er nach einem Sturz aufgeben.

Einen deutlichen Sprung gegenüber der Junioren-EM im Juli legte Anastasia Kuniß hin. Die Sprinterin vom RSV Speiche errang wie in Portugal Silber im Teamsprint, diesmal aber mit einer deutlich besseren Zeit und als bestes europäisches Trio hinter China. Tags darauf war die 17-Jährige im Sprint noch nicht wieder bei Kräften, dafür lief es am Sonntag im Keirin wieder super. Im Finale des Kampfsprintes war die Leipzigerin auf der Schlussrunde etwas eingebaut, die Schülerin kämpfte um Bronze und wurde erst durch das Zielfoto hauchdünn auf Rang vier gesetzt.

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Silber für Wasserspringerin Vanessa Röhniß in Kroatien

Vanessa Röhniß mit Trainerin Vanessa Weilert.

Vanessa Röhniß mit Trainerin Vanessa Weilert.

Ebenfalls um internationale Meriten kämpften vier DHfK-Wasserspringerinnen bei der Junioren-EM in Rijeka. Dort verzichtete Johanna Krauß nach einer erneuten Operation im Gesicht noch auf ihr internationales Comeback. Die bei der Junioren-WM im Vorjahr schwer verletzte 18-Jährige reiste aber zur Unterstützung des Teams mit nach Kroatien, wo eine Silbermedaille heraussprang. Diese errang Vanessa Röhniß an der Adriaküste bei ihrer zweiten JEM-Teilnahme vom Ein-Meter-Brett, wo sich das Podest mit zwei Italienerinnen teilte. Auch Frieda Hoffmann, Jule Eisenberg und Amelie Förster hatten das Potenzial für Edelmetall, doch sie machten noch den ein oder anderen Fehler zu viel.

LVZ

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