Bad Lausick. Eine langjährige Tradition fand am vergangenen Samstag in den Hallen des KSV Bad Lausick ein Ende. Der Abschied galt dem legendären Henry-Six-Gedenkturnier, das in seiner 15. Auflage in diesem Jahr letztmalig ausgetragen wurde. Und so fanden sich insgesamt 25 Athletinnen und Athleten aus dem gesamten Freistaat ein, die sich in der Wettkampfdisziplin Kreuzheben miteinander messen wollten.

Das Kreuzheben galt immer als absolute Lieblingsdisziplin der verstorbenen Sportlerlegende Henry Six aus Pegau, dem Namensgeber des Turniers, der im Dezember 2005 an einem schweren Krebsleiden verstarb. Ehrgeiz, Leistungswille und Kampfgeist galten daher seit jeher als Untertitel für diesen allseits beliebten Wettkampf.

Nur zwei Altersklassen

Gemessen wurden die Anstrengungen der Athleten im sogenannten „RAW-Modus“, bei dem kein wettkampfunterstützendes Equipment wie beispielsweise gelenkschützende Hebeanzüge oder Zughilfen erlaubt sind. Rohe Kräfte dominierten daher die ausgelassene und aufgeheizte Stimmung am Wettkampftag.

Die Teilnehmer stammten vom Hausdorfer SV, dem SV 1919 Grimma, dem HV Geringswalde, dem KuF Eilenburg sowie vom KFV Döbeln und natürlich vom heimischen KSV Bad Lausick und stellten beeindruckende Kraftleistungen zur Schau. Eine Unterteilung fand nur in zwei verschiedene Altersklassen statt: Bis 40 Jahre (U40) und über 40 Jahre (Ü40). Für das leibliche Wohl sorgten zudem die gewohnt leckeren Speisen des KSV-Sponsors, der Tankstelle Dedekind in Bad Lausick.

Mit gültig gehobenen 280 Kilogramm und 171,46 Relativpunkten konnte sich Lokalmatador Steven Vierig den Sieg in der U40 sichern, nachdem dieser sich einen spannenden Kopf-an-Kopf-Wettstreit mit dem Hausdorfer Philipp Fiedemann lieferte. Vierig entschied sich hierbei für eine saubere Serie, bestehend aus 255, 265 und 280 Kilogramm.

Friedemann schaffte sogar 285 Kilogramm im zweiten Versuch, erhielt aufgrund seines höheren Körpergewichts jedoch nur 170,41 Punkte dafür. Anschließend scheiterte er dann noch knapp an den von ihm anvisierten, magischen 300 Kilogramm. Silber ging somit verdient an den Hausdorfer Traditionsverein.

Die Sachsenliga-Saison wartet

Die Bronzemedaille erkämpfte sich jemand, den niemand so richtig auf dem Schirm hatte: Hier konnte Maxi Kreller vom Hausdorfer SV mit sehr starken 142,5 Kilogramm im dritten Versuch, was 151,24 Zählern entsprach, zünftig abliefern.

In der Ü40 hingegen dominierten die Eilenburger das Feld. Namentlich konnte Marcel Mette mit gezogenen 170 Kilogramm und damit erreichten 143,10 Punkten in dieser Klasse Gold holen. Dabei blieb ihm der Hausdorfer Ralf Daubner mit 245 Kilogramm und 142,47 Zählern dicht auf den Fersen. Dabei scheiterte auch er aufgrund des höheren Körpergewichts am begehrteren Edelmetall. Platz drei ging an den Geringswalder Michel Braune, der mit 200 Kilogramm im dritten Versuch respektable 138,01 Punkte erstritt.

Nach der letzten Ausrichtung des beliebten Henry-Six-Gedenkturniers befinden sich die Bad Lausicker bereits in vager Planung. Ein eigenes RAW-Turnier im Kraftdreikampf soll künftig dieses beliebte Event im Wettkampfkalender ersetzen. Unabhängig davon befindet sich der KSV Bad Lausick nach einer kurzen Weihnachtspause wieder voll und ganz in den Vorbereitungen für die kommende Sachsenliga im Kraftdreikampf im Frühjahr 2023.

Von Thomas Ludwig