Döbelner auf Bergtour im Erzgebirge: Engemanns besteigen 14 Achttausender
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Helga und Klaus Engemann bei der Rast auf der Biwak-Kuppe. Die ist 8280 Dezimeter (828 Meter) hoch und war bis 2004 unbekannt.
© Quelle: privat
Döbeln. In Sommer 2022 hatte das Fernsehteam der MDR-Bergsport-Redaktion Biwak wieder die 14 Achttausender im Osterzgebirge im Gespräch. Bereits im Dezember 2003 hatten die Fernsehleute innerhalb von zwei Tagen die Dezimeter-Achttausender im Osterzgebirge erwandert. Die Idee für die 8000er Aktion im Osterzgebirge hatte ursprünglich Frank Meutzner – angelehnt an die 14 über 8000 Meter hohen Gipfel im Himalaya und dem angrenzenden Karakorum.
Der Beitrag wurde im Januar 2004 gesendet. Anschließend wurden die Gipfel markiert und beschildert. Dann wurde die Runde im Osterzgebirge immer beliebter. Allein in die Gipfelbücher auf der Biwak-Kuppe trugen sich innerhalb von zehn Jahren mehr als 15.000 Wanderer, Radfahrer, Bergsteiger und Skifahrer ein.
Das regte nun auch Helga und Klaus Engemann vom ESV Lok Döbeln zu einer Wandertour an – unter dem Motto „Chomolungma und ihre Kinder im Osterzgebirge“. Bereits im August folgte die erste Tour. Der Start war direkt am Bahnhof Altenberg. Auf einem bequemen Aufstieg auf der Fahrstraße ging es zum 8232 Dezimeter hohen Geisingberg, versehen mit einer blauen Dreiecktafel und mit den Namen des 8167 Meter hohen „Dhaulagiri“. Und natürlich mit einer Säule mit Stempel.
Bis November alle 14 Gipfel bestiegen
Bis November wurden die 14 Gipfel in Tagestouren besucht. Die 8066 Dezimeter hohe Traugotthöhe (Annapurana 8091 Meter) war von der Straße von Fojtovice nach Cinovic leicht zu erreichen auf einem langgezogenem Hügel in der Fürstenauer Heide. „Von hier kann man weit in das Land schauen“, stellten die beiden Döbelner fest. Anfang des Jahres wurde hier eine Sitzgruppe mit Tafel und Stempelstelle aufgestellt.
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Bei der nächsten Tour wurden drei Gipfel besucht. Die waren alle vom Parkplatz des Besucherbergwerks in Zinnwald zu erreichen. Zum 8138 Dezimeter hohen Fuchshübel ging es über eine Schneise hoch zum Gipfel. „Es gab aber keine Stempelstelle, sondern nur Forstarbeiten.“ Etwa 500 Meter bergab am Sommerweg Zinnwald-Geising war dann die Stempelstelle an der Schutzhütte.
Der zweite Gipfel war die 8072 Dezimeter hohe Scharspitze (Nanga Parbat). Auf dem Goldhahnweg kam man zur Schutzhütte und Stempelstelle, aber die blaue Dreiecktafel fehlte. Zum dritten Gipfel, der Biwak-Kuppe (8280 dm), führte der Weg auf dem K-Flügel bis Mauswieselweg zur Stempelstelle mit einer Bank und Gipfelbuch. Klaus Engemann: „Bis 2004 war das noch eine unbekannte Höhe.“
Die zwei höchsten Berge der 8000er Tour, die Lugsteine in Georgenfeld, besuchten die beiden Döbelner auf ihrer nächsten Tour. Ausgangspunk ist der Hochmoorweg unweit der Beerenhütte. Es folgte der Aufstieg zur Hochebene, vorbei am Sendeturm und der Lugsteinbaude zum Kleinen Lugstein (8937 dm). „Ganz oben ist ein topografischer Punkt und die Stempelstelle ist unterhalb des Gipfels.“
Der Große Lugstein (8992 dm) ist der höchste der 14 Dezimeter-Achttausender im Osterzgebirge. Die Stempelstelle ist unterhalb des Gipfels und auf dem blauen Schild ist der 8848 Meter hohe „Mount Everest“ ausgewiesen.
Im September war dann das Ziel die Wüste Höhe (8266 dm) bei Rehefeld-Zaunhaus. Der Gipfel hatte keinen Namen und wurde unter der Bezeichnung „unbenannte Höhe“ geführt. Er ist eine Hochebene ohne Aussicht und nur mit Wald. Am Heuweg ist die Stempelstelle. An diesem Tag ging es noch weiter zum Hemmschuh (8473 dm). Auf dem Gipfel gibt eine Bergstadtion der Sesselbahn, aber keine Stempelstelle mehr. Auf einem alten Bild ist sie vor der Hütte.
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Klaus und Helga Engemann auf der Schickels Höhe, die 8049 Dezimeter misst. Sie ist die höchste Erhebung der Gemeinde Hermsdorf.
© Quelle: privat
Noch im September ging es zur Schickels Höhe, die mit 8049 Dezimetern die höchste Erhebung der Gemeinde Hermsdorf ist. „Es gibt dort keinen Gipfelpunkt, aber am Feldweg nach Hermsdorf kommt ein schöner Aussichtspunkt mit Bank und Stempelstelle.“ Von der Gimmlitz-Quelle ging es über den Weitwanderweg Eisenach-Budapest zum Drachenkopf bei Nassau, der auch Kannelberg heißt und 8054 Dezimeter hoch ist. Er ist vollständig bewaldet mit Stempelstelle, Gipfelbuch, Sitzgruppe und einer Station der Sächsischen Triangulierung.
Im November wurden die letzten drei 8000er bestiegen. Zunächst der Pöbelknochen (8328 dm) bei Schellerhau. Um den Gipfel ist ein ausgesprochenes Loipengebiet mit der Stempelstelle im Lärchenwald. In Schellerhau ist mit der Stephanshöhe (8040 dm) der kleinste Gipfel der 14 Berge im Wald versteckt. Darum wurde die Stempelstelle auf den Aussichtspunkt am Westhang gelegt.
„Ein schöner Platz mit Gipfelbuch und herrlicher Aussicht“, wie die beiden Engemanns feststellten. Man erreicht ihn über den Julius-Schmidt-Steig. Die 8057 Dezimeter hohe Steinkuppe befindet sich in Grenznähe zu Tschechien. Sie ist eine bewaldete Erhebung südlich von Holzau. Der Gipfelpunkt stellt einen geologischen Aufschluss dar. Von oben öffnet sich der Blick in Richtung Nordwesten auf Holzau und das Tal der Freiberger Mulde. Man erreicht ihn über einen steilen Weg. Dort gibt es eine Stempelstelle mit Gipfelbuch, Bänken und einer guten Fernsicht.
Bei der Wanderung zu den 8000-Dezimeter-Gipfeln im Osterzgebirge kamen den Engemanns schöne Erinnerungen an die echten 8000er in Nepal 1999 und Pakistan 2001. „Wir umrundeten damals mit einer Reisegruppe und mit Zelten den Nanga Parbat und erlebten die grandiose Bergwelt. Ebenso schön war es bei bestem Wetter auf einer zehntägigen Tour im Everest-Gebiet, wo die höchsten Berge aus nächster Nähe zu sehen waren.“
Von DAZ-Sportredaktion