Eliteschulen des Sports werden 70 – Olympiasieger erzählen aus ihrer Karriere
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3UK6M5YIDDBVXLTCDL5BM2ROW4.jpg)
Sie haben das große Ziel Olympia stets vor Augen: Judoka und viele weitere Sportschülerinnen und Sportschüler aus Leipzig zeigen eine Kostprobe ihres Könnens.
© Quelle: Andre Kempner
Leipzig. Als die Nachwuchskicker einen lupenreinen Fallrückzieher nach dem anderen aufs Parkett gezaubert und sicher verwandelt hatten, war auch die Moderatorin schwer beeindruckt. „Da muss sich Messi warm anziehen“, sagte Susan Störel am Tag nach dem argentinischen Triumph im WM-Finale. Die Musiklehrerin führte am Montag in der Sporthalle der Sportoberschule durchs Festprogramm der Leipziger Sportschülerinnen und -schüler. Sieben Jahrzehnte liegen die Anfänge der sportbetonten Schulen in Leipzig zurück. Aus diesem Anlass zeigten die beiden „Eliteschulen des Sports“ (Oberschule und Gymnasium) vor zahlreichen Ehrengästen ihr Können in der Leichtathletik, im (Trocken-)schwimmen, Paddeln und Rudern, im Handball, Fußball und Volleyball, im Kampfsport oder der Akrobatik. Im Hintergrund leuchtete in großen Lettern: „Olympia ist unser Ziel.“
„Olympia ist unser Ziel“
Eingeladen waren mehrere Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler der vergangenen fünf Jahrzehnte. Der einst weltbeste Handballtorhüter Wieland Schmidt erzählte, dass ihm dank des Leistungssports seine wichtigsten Tugenden anerzogen wurden: „Ich bin ehrgeizig und diszipliniert, wollte immer der Beste sein. Diese Eigenschaften haben mir auch in meinem Berufsleben geholfen. Noch heute betreut der 68-Jährige junge Torhüterinnen – vor allem beim HCL. „Ich bin immer noch so ehrgeizig wie früher. Ich will, dass die Mädels jeden Ball halten und wir jedes Spiel gewinnen. Beides geht natürlich nicht. Aber nur mit der Einstellung erreichst du etwas.“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5SQQRURCV6KSEDTMTUPTYBQD54.jpg)
Auf in den Kampf um Höchstleistungen: Die Schulleiter Matthias Jackisch (links) und Uwe Hempel eröffnen die Ausstellung „70 Jahre Sportschulen in Leipzig“.
© Quelle: Andre Kempner
An seinem 55. Geburtstag schüttelte Bahnrad-Olympiasieger Jens Lehmann – selbst Absolvent der Kinder- und Jugendsportschule in der Marschnerstraße – seinem potenziellen Nachfolger die Hand. "Wieder mal ein Weltmeistertrikot in Leipzig zu haben, freut mich sehr", sagte der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf den 17-jährigen Bruno Keßler. Der Junioren-Champion im Punktefahren trat auf der "Rolle" mit Vollspeed in die Pedale. Lehmann hofft, dass dank der jungen Generation um Bruno Keßler oder Felix Groß (beide SC DHfK Leipzig) der deutsche Bahnvierer nach 20-jähriger Durststrecke mal wieder eine Medaille bei Olympia oder WM holt.
Im Beisein ihrer Vorgänger Anita Kühn, Jürgen Evers und Dieter Rädler erinnerten die Schulleiter Uwe Hempel und Matthias Jackisch an die wechselvolle 70-jährige Geschichte der Sportschulen samt der Außenstellen in der Demmering-, Kohlgarten- oder Brüderstraße. Dank umfangreicher Investitionen seien sind die Bedingungen in den Eliteschulen Marschnerstraße und Max-Planck-Straße seit einigen Jahren perfekt. Bei einem seiner ersten öffentlichen Auftritte bestätigte Christian Pöhler – neuer Olympiastützpunktleiter in Sachsen – im LVZ-Gespräch: „Der Freistaat hat super Sportstätten und Top-Bedingungen für den Spitzensport. Darauf gilt es, das Maximale rauszuholen.“
Lesen Sie auch
- Was macht eigentlich ein Handball-Landestrainer?
- Bilder von der kunterbunten Weihnachtsschau des TuG Leipzig
- "Rugby auf Rädern" legt in Leipzig einen Tourneestop ein
Im 2018 eröffneten Gebäude der Sportoberschule wurde am Montag zudem eine Ausstellung mit mehr als 70 Exponaten aus sieben Jahrzehnten eröffnet. Dazu gehören Trikots, Sportgeräte und Mitgliedsausweise zahlreicher Weltklasseathleten. Und natürlich eine umfangreiche Sammlung von Artikeln und Sonderbeilagen der Leipziger Volkszeitung.