Emotionaler Abschied der Hummel-Zwillinge: HC Leipzig verliert gegen Berlin
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Ein schwerer Abschied: Emily Glimm, Nina Reißberg, Wiebke Meyer, Stefanie Hummel, Jacqueline Hummel, Steffi Löffler, Philip Brommann und Fabian Kunze (von links).
© Quelle: Dirk Knofe
Leipzig. Für einen letzten Sieg vor den treuen Fans reichte es am Sonntagnachmittag dann doch nicht mehr. Der HC Leipzig verlor mit 28:31 (18:20) gegen die Füchse Berlin. Doch davon ließen sich weder die Handballerinnen aus der 2. Bundesliga noch die Anhänger den Nachmittag verderben, denn die Verabschiedung von mehreren langjährigen Spielerinnen rückte nach der Partie in den Fokus. Ein besonders emotionaler Moment: Die Hummel-Zwillinge Jacqueline und Stefanie beenden mit 30 Jahren ihre Karriere im Leistungssport und verabschieden sich von dem Verein, den sie über Jahre als Führungsspielerinnen geprägt haben.
Als Abschiedsgeschenk im letzten Heimspiel hatten die beiden nochmal alles in die Waagschale geworfen und zusammen 15 Treffer beigesteuert. Doch in einer umkämpften Partie lagen die Gäste immer etwas in Front, schafften es jedoch nicht, auf mehr als zwei Treffer zu enteilen. Das sollte sich auch im zweiten Durchgang nicht ändern, bis die Füchsinnen in der 42. Minute doch noch einen Zahn zulegten. Beim Stand von 25:31 drohte kurz vor Schluss die Partie noch gänzlich zu entgleiten, doch in einem letzten Kraftakt kämpften sich die Leipzigerinnen noch einmal heran. Für mehr als das 28:31 reichte es nicht mehr.
„Die Hummels sind absolute Leader“
„Berlin hat verdient gewonnen, aber wir waren nicht weit weg“, resümiert Kunze, der sich mit der Leistung seines Teams trotz der Niederlage ganz zufrieden zeigt. Doch auch für den Coach rückte das Spiel schnell in den Hintergrund. Fünf seiner Spielerinnen wurden im Anschluss verabschiedet – neben den Hummel-Zwillingen gehen auch Wiebke Meyer, Nina Reißberg und Emil Glimm neue Wege. Für das Führungsduo gab es ein eigenes Banner. Reichlich Geschenke, Blumen und großen Zuspruch der 540 Zuschauer erhielten alle scheidenden Spielerinnen und selbstverständlich auch der Trainer, für den es ebenfalls das letzte Heimspiel in dieser Funktion war. Was danach kommt? „Ich denke viel drüber nach. In den nächsten zwei, drei Wochen will ich eine Entscheidung fällen“, so Kunze. Der Verein liege ihm sehr am Herzen, eine Aufgabe in anderer Funktion sei durchaus vorstellbar. Doch auch andere Clubs haben Interesse bekundet.
„Die Hummels sind absolute Leader, waren im Training und im Wettkampf immer die wichtigsten Spielerinnen. Sie waren Vorilder für das gesamte Team – es werden andere Mädels diese Rollen übernehmen müssen“, so Kunze, der betont wie schwierig diese Aufgabe sein wird. Der starke Nachwuchs beim HCL wird ihnen bei der Suche sicherlich zu gute kommen. Den Beweis erbrachte die B-Jugend direkt vor dem Bundesliga-Duell. Im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft setzte sich der Nachwuchs gegen TuS Königsdorf durch und steht nun im Viertelfinale gegen den TV Hannover-Badenstedt am kommenden Wochenende.
Von LVZ