Es geht um die Zukunft des deutschen Fußballs: RB Leipzig-Mann Oliver Mintzlaff soll helfen
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Oliver Mintzlaff – hier noch als RB-Chef beim Spiel in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim.
© Quelle: IMAGO/Oliver Zimmermann
Leipzig. Der 28. Januar 1900 in Leipzig ist lange her – damals wurde in dieser schönen Stadt der DFB gegründet. Einer, der Jahrzehnte später im Leipziger Fußball jede Menge bewegt hat, wird sich in Zukunft auch dem DFB widmen. Oliver Mintzlaff (47), seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender von RB Leipzig und hauptberuflich seit 15. November einer von drei CEO's von Red Bull, zählt zum fünfköpfigen Expertengremium des deutschen Fußballs. Es geht um nicht weniger als um die Zukunft des deutschen Fußballs – ganz besonders seit dem 13. Dezember 2022.
Neben Mintzlaff zählen Karl-Heinz Rummenigge (67), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53) und Matthias Sammer (55) zu dem erlesenen Kreis des größten nationalen Sport-Fachverbands der Welt. "Das ist eine Runde, die sich sehr gut auskennt beim Thema Fußball. Mehr geht im deutschen Fußball nicht", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) an diesem Dienstag auf der Pressekonferenz zur Bilanz 2022. Das Fußball-Jahr endete bekanntlich mit dem jähen Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar – und setzte Gespräche in Gang.
Task Force soll deutschen Fußball retten
Was schon vor Neuendorfs Worten auf dem DFB-Campus in Frankfurt (wo der DFB nun sitzt) feststand: Bundestrainer Hansi Flick bleibt, Sportdirektor Oliver Bierhoff geht – im beiderseitigen Einvernehmen. Sein Nachfolger wird gesucht. Auch damit werden sich die DFB-Experten mit Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (63) beschäftigen. Eine Task Force soll den deutschen Fußball nach vorne bringen – schon 2000 nach der enttäuschend verlaufenen EM in Portugal schuf der DFB solch eine Gruppe. Schon damals war der Nachwuchs ein Ansatzpunkt – und jetzt wieder.
Die Fachmänner sollen ihre Expertise bei den sportlichen Belangen, im Nachwuchsbereich und in der Talentförderung geben, es geht auch schon um die Zeit nach der Heim-EM 2024 und nicht zuletzt um das Ansehen des DFB und der Nationalmannschaft.
Dass auch ein Macher aus Leipzig zu der Runde gehört, könnte man auch als Zeichen der Bedeutung von RB im deutschen Fußball werten. Mintzlaff hat RB seit 2014 nach vorn gebracht. Seine Expertise rund um den deutschen Fußball soll der Sportmanager nun auch für den DFB aufbringen. „Wir brauchen diesen Schulterschluss, dafür steht dieser Beraterkreis mit herausragenden Persönlichkeiten“, erklärte Neuendorf und die Runde agiere „auf Augenhöhe“.
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Die Runde umfasst auch zwei Ex-Bayern-Persönlichkeiten – und eben den RB-Mann. Der Vereinshintergrund habe laut Neuendorf nicht die große Rolle gespielt, vielmehr sei es um die Frage gegangen: „Was bringen Sie für eine Vita und Portfolio mit?“
Mintzlaff gilt als harter Verhandler und Marketing-Experte. Neuendorf attestierte seinen Helfern „ein hohes Verantwortungsbewusstsein, Kompetenz und Sachverstand“. Noch vor Weihnachten soll sich die Runde erstmals treffen. Neben dem Expertenkreis gibt es noch eine DFB-interne Arbeitsgruppe um DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic und EM-Direktor Philipp Lahm. Was auch immer an Vorschlägen auf dem Tisch liegt: Am Ende entscheiden die Gremien des DFB (Vorstand, Präsidium, Aufsichtsrat) – die Berater sollen und werden Impulse geben für die kommenden Jahre.