„Es war mehr drin!“: Die Stimmen zu RB Leipzigs 1:1 gegen den FC Bayern
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Ein Spiel voller Intensität: Hier setzt sich RB Leipzigs Mohamed Simakan gegen Bayerns Dayot Upamecano durch.
© Quelle: Sven Sonntag
Leipzig. RB Leipzigs Partien gegen den FC Bayern waren oft torreich und schön anzuschauen, Zählbares in Form von Punkten sprang dafür recht selten heraus. Das sollte sich ändern, denn das Team von Trainer Marco Rose präsentierte sich reif und bewahrte auch nach dem Treffer von Eric Maxim Choupo-Moting kühlen Kopf. Im zweiten Durchgang gelang Marcel Halstenberg (52.) der Ausgleich zum 1:1 und gab RB damit zusätzliche Sicherheit. Danach hatte die Rose Elf sogar mehr vom Spiel, große Torchancen blieben aber Mangelware. So stand nach 90 intensiven Minuten ein leistungsgerechtes Remis auf der Anzeigetafel.
Die Stimmen der beteiligten Spieler, Trainer und Experten:
Marcel Halstenberg (RB Leipzig): Wir hatten schon das Gefühl, dass heute ein bisschen mehr drin war. Bayern hat sich einige Fehler erlaubt. Aber mit dem Punkt können wir zufrieden sein. Das gibt Zuversicht. Es war ein starker Gegner, wir wissen was München kann. Wir hatten gute Chancen, können hinten raus vielleicht noch 2:1 gewinnen. Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Wir wollen viele Punkte holen und Gas geben.
Xaver Schlager (RB Leipzig): "Für mich fühlt sich das heute nicht okay an. Wir wollten gewinnen. Die erste Halbzeit war in Ordnung, aber ich weiß nicht, ob wir dann bei der ersten gegnerischen Chance so bestraft werden müssen. Aber das war mein Fehler. In der zweiten Halbzeit waren wir dann gut im Spiel, dass hat man gesehen. In der ersten Halbzeit waren wir unsauber, in der zweiten ging es dann viel besser, da waren wir richtig dominant. Wir wissen wie gut wir sind, und dass wir gegen die Bayern gewinnen können.
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RB Leipzigs Coach Marco Rose war mit dem Spiel seines Teams nicht in Gänze zufrieden, bemängelte vor allem die erste Halbzeit.
© Quelle: Gabor Krieg
Marco Rose (RB Leipzig): Ich habe schon das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Die erste Halbzeit war zu unsauber. Wir hatten ein paar gute Ballgewinne, waren dann aber zu langsam nach vorne. In der zweiten Halbzeit war es besser. Wir wollten gewinnen, haben mit Timo Werner nochmal Tempo gebracht. Der Punkt ist ok gegen eine gute Mannschaft. Aber wie gesagt, es war mehr drin.
Julian Nagelsmann (FC Bayern München): "Am Ende muss man das Ergebnis so nehmen wie es kommt. Am Ende bliebt der Abstand gleich. Das ist wertvoll für uns. Es war zwischenzeitlich ein bisschen wild. Man hat gesehen, dass lange Pause war. Die Ruhe hat ein bisschen gefehlt. In der ersten Halbzeit gab es zwei Situationen, wo wir eher in Führung gehen können. Yann Sommer hatte nicht viel zu halten, hat aber mit Ball gut gespielt, gute Präsenz gezeigt, wirkte nicht so, als wäre es das erste Spiel."
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Yann Sommer (FC Bayern München): Es hat noch nicht alles 100 Prozent funktioniert. Die Mannschaft kennt mich noch nicht so gut, ich kenne die Mannschaft noch nicht so gut. Den Punkt nehmen wir heute auf jeden Fall mit gegen eine sehr gute Leipziger Mannschaft. Nach zwei Monaten ohne Spiel war es heute ein sehr intensives Spiel.
René Adler über Yann Sommer (in der Halbzeit): "Es ist ein dankbares erstes Spiel für Yann Sommer. Er bekommt nicht wirklich viel zu tun, strahlt aber auf mich bereits diese Ruhe und Sicherheit aus. Er war nicht ganz so viel ins Spiel eingebunden wie vielleicht noch in Gladbach. Mit Manuel Neuer hätten Dayot Upamecano oder Matthijs de Ligt vielleicht noch den einen oder anderen Ball hinten rum gespielt, aber das ist dann auch völlig normal. Vermutlich wurde da vorab schon gesagt: Lasst den Jungen erstmal ankommen."
Stefan Kuntz (Sat1-Experte): Nach einer so langen Pause ist es normal, dass die Zuspiele ein bisschen unsauber sind. Dass war bei Leipzig und Bayern so.
Michael Ballack (TV-Experte bei DAZN): RB wollte gewinnen, dass hat man gemerkt, aber die Bayern waren stabil genug, um dagegen zu halten. Auch in der zweiten Halbzeit haben sie das Spiel offen gehalten und auch kontrolliert und mit einem Unentschieden auswärts beim Verfolger kann man leben. In der ersten Halbzeit hat es bei Leipzig an einigen Stellen noch gefehlt, dass haben sie dann verbessert, entscheidende Zweikämpfe gewonnen und auch ein Tor gemacht. Das war ein Abnutzungsspiel, aber auf gutem Niveau.
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Dominik Szoboszlai hatte offensiv nur wenige gute Szenen, kniete sich aber voll in das direkte Duell mit dem pfeilschnellen Alphonso Davies rein.
© Quelle: Gabor Krieg
Dominik Szoboszlai (RB Leipzig): Das war ein sehr wichtiger Punkt heute. Ich denke in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir eigentlich können und vorhaben in dieser Saison. Es ist nie einfach gegen die Bayern zu spielen und es gibt immer Spiele, in die man nicht so gut reinkommt. Die erste Halbzeit will ich schnell vergessen, so eine will ich nicht nochmal haben, aber in der zweiten bin ich gut rausgeommen und ich schaue nach vorne.
Thomas Müller (Bayern München): "An sich nüchtern betrachtet ist ein Punkt auswärts in Leipzig nach der Pause akzeptabel, sag ich mal. Seitdem Marco Rose Leipzig übernommen hat, sind sie wieder richtig gallig."
Willi Orban (RB Leipzig): In der zweiten Hälfte hat man gemerkt, dass wir mit den Bayern auf Augenhöhe sind. Klar hätten wir gerne gewonnen, dann hätten wir den Abstand auf sie verkürzt, aber unter dem Strich war das ein leistungsgerechtes Unentschieden. Über 90 Minuten war unser Spiel gegen den Ball sehr ordentlich, wir haben wenig zugelassen. Im Spiel mit dem Ball haben wir ein paar Situationen leicht verschenkt, da hätten wir mehr Nutzen draus ziehen können, das war schon sehr auffällig. Das Gefühl ist da, dass heute mehr gegangen wäre.
Von LVZ Redaktion