Eilenburg. Die direkte Rückkehr in die Regionalliga Nordost rückt für den FC Eilenburg ein Stück näher! Die Muldestädter lösten die Pflichtaufgabe gegen den SV Westerhausen souverän und gewannen locker mit 3:0 (2:0). Erster Verfolger, der VFC Plauen, verlor überraschend in Rudolstadt und hat jetzt zwölf Punkte Rückstand, aber auch ein Spiel weniger absolviert. Neuer Zweiter ist Krieschow mit neun Punkten Rückstand und einem Spiel weniger.

„Es war sehr schön anzusehen, auch wenn die Situation komisch war und ich keine Anweisungen geben konnte“, sagte Eilenburgs Trainer Sascha Prüfer, der seine Emotionen gesperrt diesmal nicht am Spielfeld rauslassen durfte. Stattdessen verfolgte er das Geschehen im Sprecherhäuschen an der Seite von Stadionsprecher Martin Hoffmeier, der sich über die Kompetenz freute: „Es hat Spaß gemacht und war sehr interessant, Sascha so hautnah während eines Spiels zu erleben. Er hat viel gelobt“, sagte die Stimme des FC Eilenburg. Prüfer konnte das Spiel genießen – so wie die Fans.

Eilenburg drückte ohne die angeschlagenen Routiniers Michael Schlicht, Adam Fiedler und Philipp Sauer mächtig auf die Tube. Das offensivere 4-3-3 sorgte für deutlich mehr Angriffsschwung – allerdings war der Gegner im Vergleich zu Bischofswerda auch eine Klasse schwächer. Eilenburg kombinierte und jubelte früh: Noah Baumann köpfte nach feiner Flanke von Pascal Sauer am kurzen Pfosten stark ein und freute sich über seinen zweiten Treffer in Folge (19.). Und der FCE blieb dran, hatte aber zunächst kein Zielwasser intus und verballerte beste Möglichkeiten. Beim 2:0 half dann das Glück. Eine Flanke von Pascal Sauer wurde lang und länger, klatschte an den Pfosten und von dort direkt vor die Füße von Toni Majetschak, der wahrscheinlich nie zuvor ein leichteres Tor erzielt hat: 2:0 (30.).

Erstes Spiel als Cheftrainer für Ronny Meißner

Baumann und Borck hatten gute Chancen zu erhöhen, genau wie Tim Bunge. Der Stürmer steckt seit einigen Wochen in der Torkrise und hatte auch gegen Westerhausen Ladehemmung. Dafür sprangen seine Teamkollegen in die Bresche. Der erneut starke Borck krönte seine gute Leistung nach dem Wechsel mit dem 3:0. Einziges Manko gegen harmlose Gäste, die nur bei Ecken Gefahr ausstrahlten: Die Eilenburger verpassten es, ihre Torbilanz aufzupolieren und erzielten schlussendlich nur drei Treffer. Der „neue“ Cheftrainer Ronny Meißner freute sich über „einen gelungenen Einstand in einem besonderen Spiel“ und konnte sein erstes Spiel als Cheftrainer genießen.

Westerhausen verlor indes nicht nur drei Punkte, sondern auch Flügelflitzer Paul Winter, der sich in der zweiten Halbzeit ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdrehte und mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss mit der Trage vom Platz getragen werden musste. Die Harzer könnten den Klassenerhalt sportlich noch schaffen, stehen aber dennoch als erster Absteiger fest, weil der Nordostdeutsche Fußballverband den Verein wegen „Lizenzschummelei“ bestrafte. Wer in der Oberliga spielen will, braucht eine A-Jugend. Westerhausen kann diese aber nicht vorweisen.

Mit einer U19 bekommt es am Dienstag der FC Eilenburg zu tun – und zwar mit der von RB Leipzig. Der Test am Cottaweg beginnt 18 Uhr.

FCE: Naumann, Vogel, Majetschak, Jarosch, Aguilar (68. Tzscheuscher), Kim (75. Fiedler), Rücker, Borck (83. Bartlog). Pa. Sauer (83. Ph. Sauer), Bunge, Baumann (75. Wadewitz)

LVZ