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Fußball

FC Grimma zittert sich zum Sieg im zweiten „Abstiegsfinale“

Christoph Jackisch (l.) schießt mit Doppelpack seine Grimmaer Richtung Klassenerhalt.

Christoph Jackisch (l.) schießt mit Doppelpack seine Grimmaer Richtung Klassenerhalt.

Grimma. Nach dem letztwöchigen 4:2 (1:0)-Auswärtssieg beim Absteiger SV Blau-Weiß Zorbau hat Oberligist FC Grimma sein zweites „Finale“ ebenfalls erfolgreich gestaltet. Beim VfL Halle 96 siegten die Muldestädter nach einer wahren Achterbahnfahrt mit 3:2 (1:1) und haben sich vor dem letzten Spiel daheim gegen Wacker Nordhausen eine äußerst vielversprechende Ausgangsposition hinsichtlich der Realisierung des Klassenerhaltes erarbeitet. Will heißen: Grimma kann aus eigener Kraft vollziehen die Klasse halten.

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Dabei war es nichts für schwache Nerven, was sich am Sonntag im altehrwürdigen Hallenser HWG-Stadion am Zoo abspielte. Einen frühen Rückstand drehten die Muldestädter Mitte der zweiten Hälfte in einen eigenen Vorsprung um, ehe den Gastgebern nach einem Grimmaer Geschenk fünf Minuten vor Schluss doch noch der Ausgleich gelang. Allerdings sorgte Matty Goldammer mit seinem Siegtor kurz vor Spielende dafür, dass die Gäste mit samt ihrem zahlreich mitgereisten Anhang doch noch jubeln durften.

Trainer Steffen Ziffert brauchte nach dem Abpfiff einige Minuten, um das Spiel Revue passieren zu lassen. „Halle hat richtig stark begonnen, wir hatten in den Anfangsminuten kaum Zugriff“, so der FC-Coach. „Allerdings hat sich meine Mannschaft klasse in die Begegnung zurückgekämpft und die Partie gedreht. Zwar hätte uns der grobe individuelle Fehler zum 2:2 in der Endphase quasi alles kosten können, doch hat die Truppe bis zum Schluss an den Sieg geglaubt. Dass wir diesen kurz vor Ultimo noch realisieren konnten, ist umso schöner. Nun haben wir am Samstag gegen Nordhausen alles in der eigenen Hand.“

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Halle führt früh – Grimma kontert

Die Platzherren waren in der Anfangsphase klar spielbestimmend. Mit schnellen Ballpassagen setzte sie die Hintermannschaft der Gäste immer wieder unter Druck, sodass die Führung der Trothaer nicht lange auf sich warten ließ. So war die Defensivreihe der Grimmaer nach einem Chipball hinter die Viererkette nicht auf der Höhe – Josua Felipe Frühauf ließ sich nicht zweimal bitten und lochte frühzeitig zum 1:0 ein (6.). Und auch in der Folgezeit hatten die Gäste im Rückwärtsgang alle Hände voll zu tun. Halle bestimmte die Szenerie und kreierte vielversprechende Offensivaktionen, auch wenn man vor dem Gehäuse der Muldestädter nicht wirklich gefährlich wurde.

Doch dann fanden sich die Ziffert-Schützlinge immer besser zurecht. Defensiv stand man nun deutlich kompakter und sorgte fortan mit schnell vorgetragenen Angriffen ebenfalls für Gefahr. Nach 34 Minuten jubelte das Grimmaer Lager dann zum ersten Mal. VfL-Innenverteidiger Gino Böhne ließ im eigenen Strafraum Jackisch über die Klinge springen – Schiedsrichter Marcel Riemer (Eisenhüttenstadt) zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Jackisch selbst nahm sich der Sache an und schickte Schlussmann Elm in die falsche Ecke – 1:1 (34.).

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Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste zunächst das aktivere Team. Duftmarken der Trothaer waren von Seltenheit geprägt, zwingender waren die Muldestädter, welche in der 63. Minute dann die Partie komplette drehen konnten. Ein energisches Nachsetzen von Nikita Bondarenko brachte Jackisch in gute Schussposition – mit einer fulminanten Flugkurve schlug das Streitobjekt direkt unter der Latte zum 1:2 ein (64.).

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Ein Krimi in fünf Minuten

In Führung liegend, blieben die personell arg gebeutelten Muldestädter in der Folgezeit weiter aktiv und wollten die Partie nun vorentscheiden. Doch die Grimmaer wurden fünf Minuten vor Schluss aus sämtlichen Träumen gerissen. Nach einem Rückpass wollte Schlussmann Schiffel die Situation spielerisch lösen und spielte den bereits unter Druck gesetzten Tim Mattheus ungenau an – Jagupov roch den Braten und legte die Kugel im Anschluss auf Bolz quer, der mühelos zum 2:2-Ausgleichstreffer einschoss (85.).

Die Ziffert-Schützlinge schüttelten sich einmal und ließen ihren Anhang kurz darauf komplett vor Freude explodieren. Von der rechten Seite nach innen ziehend, hielt Matty Goldammer von der Strafraumgrenze mit links kurzerhand drauf und ließ Elm mit seinem Flachschuss nicht die Spur einer Chance – 2:3 (88.). Im FC-Lager gab es kein Halten mehr, die drei wichtigen Punkte waren plötzlich wieder zum Greifen nah. Allerdings setzten die Trothaer nun alles auf eine Karte, wobei die Gäste noch eine extrem kritische Situation zu überstehen hatten. Nach einem Freistoß von Bolz hätte Innenverteidiger Max-Moritz Arndt um ein Haar von einigen Konfusionen im FC-Strafraum profitiert, doch machte Leon Schiffel seinen Fauxpas beim 2:2 mehr als wett und rettete seinem Team per Blitzreflex die drei überlebensnotwendigen Punkte (90.).

LVZ

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