Sonne, Schweiß und Werbung: 12.000 Menschen beim Leipziger Firmenlauf
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/DFFIK2P2MGUPBW7KDLURFROC4Y.jpg)
Start der schnellsten Läufer in der „ersten Welle“.
© Quelle: Wolfgang Sens
Leipzig. Die Messestadt erstrahlte am Mittwochnachmittag in ungewohnt bunten Farben. Tausende Leipzigerinnen und Leipziger pilgerten nach dem Feierabend in bunten Trikots mit dem Fahrrad, der Bahn oder in den bereits geschnürten Laufschuhen Richtung Cottaweg. Mehr als 12.000 Menschen kamen für den Firmenlauf 2022 zusammen und hatten jede Menge Zeit, den strahlenden Sonnenschein zu genießen und Werbung für das eigene Unternehmen zu machen – für persönliche Rekorde auf der knapp fünf Kilometer langen Strecke waren die Temperaturen sowieso zu hoch.
Nicht alle Läuferinnen und Läufer hatten sich den gut gemeinten Rat von Moderator Roman Knoblauch, es bei 28 Grad im Schatten besonders entspannt anzugehen, zu Herzen genommen. Mehr als 300 Personen hatten sich mit einem besonderen Startbändchen des Leipziger Laufladens in den ersten Reihen positionieren dürfen und rannten dem Porsche-Führungsfahrzeug hinterher.
Lesen Sie auch
Ganz vorne mit dabei rannte auch Sven Richter, der in der drittbesten Zeit durch den Schnelle-Stelle-Zielbogen kam. Der 35-Jährige ging für den Laufladen an den Start und machte seinem Trikot alle Ehre. Ganz an seine Bestleistungen konnte und wollte Richter aber nicht anknüpfen: „Bei den Temperaturen muss man Abstriche machen! Mit dieser Zeit bin ich aber sehr happy.“ Laufladen-Boss Jörg Matthé war ebenfalls zügig unterwegs, absolvierte die Runde in 17:10 Minuten, seine Frau Tanja in 17:58 – kein Wunder also, dass das Geschäft der Schuh-Experten bei der Siegerehrung in allen Teamwertungen auf dem Treppchen landete.
Hitzeschlacht – vor allem für alle im Kostüm
Abstriche machte auch der Ultra-Marathoni Julian Sinke, der den Zieleinlauf lieber von der Seitenlinie verfolgte. Für seine Lieblingsdistanz von 100 Kilometern hätte er schlanke 21 Runden laufen müssen. „Das wäre mir heute dann doch zu spät geworden“, so der Langstrecken-Spezialist. Ebenfalls an der Zielgeraden und nur als Zuschauer hatte sich auch Nic Ihlow eingefunden, der für das Event zusammen mit seinen Trainer-Kolleginnen und Kollegen knapp 200 Studierende und Mitarbeitende der Universität vorbereitet hatte. Laufen wollte der amtierende Sieger des Leipzig Marathons allerdings nicht. „Ich bin ausschließlich als Betreuer vor Ort“, sagte er – und ersparte sich damit die Hitzeschlacht.
Die war ganz besonders heftig für die Kolleginnen und Kollegen, die in aufwändigen Kostümen an den Start gingen. Allen voran das Personal der TAS AG, die als „der etwas andere Servicedienstleister“ seit Jahren mit verrückten Verkleidungen bei der Großveranstaltung auf sich aufmerksam machen und erneut den Preis für die kreativste Firma gewannen. Am Mittwoch hatten sie sich ein Videospielthema auf die Fahnen geschrieben und rückten als Mario und Luigi mit Mützen, langärmeligen Shirts und großen Pappautos an. Ein toller Look, der auf der Strecke jedoch seinen Tribut in Form von jeder Menge Schweiß forderte.
Auch die LVZ dabei
Weitere Höhepunkte aus der Kategorie gelungene Werbung: Der Zoo präsentierte sich in einem Unterwasser-Trikot, das sein Personal in ein Aquarium hüllte. Passend dazu der Spruch: „Im Schwarm unschlagbar.“ Noch mehr Aufmerksamkeit konnte Fußball-Bundesligist RB Leipzig für sich gewinnen. Der Starschuss erfolgte direkt an der Akademie der Roten Bullen, von deren Balkon Maskottchen Bulli mit dem DFB-Pokal den Menschenmassen winkte. Das Signal feuerte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) ab und erklärte: „Das ist einfach ein tolles Bild von hier oben, da geht mir als Sportbürgermeister das Herz auf.“
Auch in diesem Jahr war wieder eine laufstarke Gruppe der LVZ vor Ort. Mit insgesamt 14 Personen aus den unterschiedlichen Abteilungen des Hauses ging das Team „News Runner“ in der zweiten Welle ab 18.20 Uhr an den Start. „Wir haben einige gute Läuferinnen und Läufer dabei, aber die Zeiten stehen nicht so sehr im Vordergrund. Es ist immer eine tolle Atmosphäre, man kommt mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch, die man im Alltag vielleicht etwas seltener sieht und trifft immer wieder auf bekannte Gesichter aus anderen Unternehmen“, beschreibt der stellvertretende Chefredakteur André Böhmer den Reiz der Großveranstaltung.