Handball – Sachsenpokal

Freiwurf nach der Schlusssirene beendet Pokaltraum des NHV Delitzsch II

Ein Foto mit Symbolcharakter: Zwei Plauner (rot) müssen alle Kräfte in die Waagschale werfen, um Boris Teichert von NHV Concordia Delitzsch II zu stoppen.

Ein Foto mit Symbolcharakter: Zwei Plauner (rot) müssen alle Kräfte in die Waagschale werfen, um Boris Teichert von NHV Concordia Delitzsch II zu stoppen.

Delitzsch. Falls noch jemand ernsthaft bezweifelt, dass sich Geschichte nicht wiederholt, der hätte am Sonntagabend die Handballwelt nicht verstanden. Da scheiterte der NHV Concordia Delitzsch II im Landespokal mit 26:27 an Sachsenliga-Primus Einheit Plauen. Mit exakt demselben Ergebnis war der Verbandsligist im Vorjahres-Halbfinale gegen den ZHC Grubenlampe ausgeschieden, der damals ebenfalls das Oberhaus anführte. Doch diesmal sollte es für die unterklassigen Hausherren ein besonders tragisches Ende nehmen.

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„So zu verlieren ist zum Kotzen. Der Ärger sitzt tief. Ich konnte die Nacht nicht viel schlafen“, sagte Christian Hornig am Morgen nach dem bitteren Aus. Um die durchwachte Nacht des NHV-Trainers zu verstehen, lohnt ein Blick in die letzte Minute des Spiels. 30 Sekunden vor der Schlusssirene führten die Hausherren noch mit 26:25. Dann glichen die Gäste aus – und bekamen kurz darauf noch einen Freiwurf, der ausgeführt wurde, als die Uhr schon abgelaufen war.

Petr Linhart schnappte sich die Kugel in der für ihn idealen Position im rechten Rückraum, das Geschoss wurde noch abgefälscht und landete im Kasten. Eine unwirkliche Situation. „Eigentlich hatte ich mich schon mit der Verlängerung abgefunden, aber als es den Freiwurf gab, hatte ich kein gutes Gefühl“, berichtete Hornig aus seinem Innenleben. Das Gefühl sollte den Ex-Zweitligaspieler nicht trügen – zum Leidwesen seiner selbst und der eigenen Mannschaft.

Ex-Delitzscher leitet Aufholjagd ein

Dabei warfen sich die Delitzscher zuvor phasenweise in einen Rausch, führten nach 25 Minuten mit sechs Toren. Zur Erinnerung: Plauen spielt für gewöhnlich eine Liga weiter oben und hat von bislang zehn Punktspielen in dieser Saison zehn gewonnen.

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Dass es dann ausgerechnet der frühere Delitzscher Kevin Model war, der mit dem Tor zum 13:8 die Aufholjagd einläutete, passte irgendwie ins Bild des wilden Handballballabends. Nach Models Treffer und spätestens mit Wiederbeginn kam Einheit gewaltig zurück. Vier Tore in Folge binnen fünf Minuten brachten plötzlich die Gäste nach vorn (15:16, 40.), was Christian Hornig zu Selbstkritik veranlasste. „Es war absehbar, dass Plauen sich noch mal berappelt. Vielleicht hätte ich in dieser Phase meine Auszeit früher nehmen sollen.“

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Denn nach dem Time-out fand die NHV-Reserve erneut ihren Rhythmus. Die Partie tanzte nun auf der Rasierklinge, ehe die aus Sicht der Hausherren grausame Schlussminute anbrach. Trotz des traurigen Ausgangs wollte der Coach logischerweise das Positive mit in die Zukunft nehmen. „Größter Respekt vor der Mannschaft, die mental immer auf der Höhe geblieben und nicht eingebrochen ist“, befand Hornig und ergänzte: „Wir brauchen solche Spiele, die bringen uns mehr, als mit 20 Toren zu gewinnen. Deswegen sollten wir keinen Trübsal blasen.“ Obwohl der Übungsleiter bekanntlich selbst zwischendurch damit zu tun hatte, Brechreiz und Schlaflosigkeit zu überwinden.

Und darum enden wir mit einer guten Nachricht. Das dritte Delitzscher Team erlebte einen versöhnlichen Jahresabschluss. Es zog per 36:27-Erfolg bei Roter Stern Leipzig ins Viertelfinale des Bezirkspokals ein.

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NHV Concordia Delitzsch II: Pantel, B. Bauer, V. Bauer; Karl 6, Hollstein, Teresniak 1, Sowada 2, Kalliske 2, Griehl 3, Beyer 3, Schirmer, Reinhardt 6, Joecks, Teichert 3

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