Nach dem Abschied: Worauf GSVE-Chef Sebastian Reichstein besonders stolz ist
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„Am meisten stolz macht mich, dass wir inzwischen acht Jungs hoch ins Bundesliga-Team gebracht haben“, zieht Sebastian Reichstein sein Resümee.
© Quelle: Alexander Prautzsch
Delitzsch. Er musste selbst nochmal überlegen, wann genau eigentlich alles angefangen hat. 2016 Jahren übernahm Sebastian Reichstein den GSVE Delitzsch II, damals noch als Spielertrainer. Das Team dümpelte in der Landesklasse rum und schon länger hatte es kein Nachwuchsspieler mehr in den Zweitliga-Kader geschafft. Sieben Jahre später sind die „kleinen“ Gymnasialen nach zwei Aufstiegen ein gestandener Regionalligist, haben gerade eine Rekordsaison inklusive Meisterschaft hinter sich gebracht und sogar der Aufstieg in die 3. Liga liegt im Bereich des Möglichen.
„Am meisten stolz macht mich aber, dass wir inzwischen acht Jungs hoch ins Bundesliga-Team gebracht haben“, betont Reichstein. Auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis reagiert „Seppi“ fast abwehrend und erklärt, dass das gesamte Trainerteam seinen Anteil an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der 2. Mannschaft habe – und auch eine gehörige Portion Glück dabei gewesen sei.
Weg mit Talenten aus der Region weitergehen
Auf jeden Fall hat der 42-Jährige seine Spuren im Volleyball der Region hinterlassen, was sich auch daran zeigt, dass sich nach der Ankündigung seines Abschieds vor gut zwei Wochen ehemalige Spieler bei ihm meldeten und sich für die gemeinsame Zeit bedankten. „Allein dafür hat sich der Aufwand gelohnt“, resümiert der ehemalige Diagonalangreifer, der einst 1995 als Jungspund zum GSVE stieß und dem Verein als Präsident erhalten bleibt.
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Sebastian Reichstein (2. v. r.) zog zu Beginn seiner Trainerkarriere selbst manchmal noch das Leibchen über.
© Quelle: Alexander Prautzsch
Zum Ende der Trainertätigkeit will Reichstein noch mit seinen Jungs einen Skiausflug in die österreichischen Alpen unternehmen, danach soll bis Ostern langsam abtrainiert werden. Ab dann übernimmt Kristof Thater sukzessive von „Seppi“, wobei das erklärte Ziel ist, den Reichstein’schen Weg mit vielen Talenten aus der Region weiterzuführen.
Frage des Drittliga-Aufstiegs schwelt weiter
Und dann schwelt natürlich noch die große Frage des Drittliga-Aufstiegs weiter. Da man hier auch von den Entwicklungen der 2. Bundesliga abhängt, wo die Saison noch bis Ende April geht, könnte sich eine Entscheidung noch über die nächsten zwei Monate hinziehen, erläutert Thater. Immerhin hat die 1. Mannschaft mit ihrem Sieg in Hammelburg am Wochenende den eigenen Klassenerhalt wieder etwas wahrscheinlicher gemacht, was die Grundvoraussetzung für den Aufstieg der Zweiten ist.
Ansonsten müsste man auch die höheren Reisekosten in der 3. Liga finanzieren und einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine stellen. Als positives Beispiel könnte dabei der VSV Oelsnitz fungieren, so Thater. Die Vogtländer stiegen vor einem Jahr aus der Regionalliga Ost in die 3. Liga auf und konnten dort mit begrenzten Mitteln souverän die Klasse halten. Und dann sind da noch die möglichen Derbys gegen die 1. Mannschaft der L.E. Volleys. Nach jetzigem Stand werden die Leipziger als Dritter der Aufstiegsrunde nämlich auch die nächste Saison in der 3. Liga absolvieren. „Mit der Zweiten des GSVE in einem Ligaspiel gegen die Erste der Volleys, das wäre schon ein Ding“, meint Kristof Thater.
LVZ