„Wir waren grottenschlecht heute“: Die Stimmen zu RB Leipzigs 0:4-Debakel in Frankfurt
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Enttäuschg pur bei RB Leipzig nach der 0:4-Klatsche bei Eintracht Frankfurt.
© Quelle: Roger Petzsche
Frankfurt. RB Leipzig hat sich beim 0:4 gegen Eintracht Frankfurt bis auf die Knochen blamiert. Im Duell der beiden Champions-League-Starter setzten sich die Hessen am Samstag gegen den deutschen Pokalsieger mit 4:0 (2:0) durch. Daichi Kamada (16.), Sebastian Rode (22.), Tuta (67.) und Rafael Borré (84.) per Foulelfmeter trafen für den Europa-League-Gewinner. Die Frankfurter feierten damit ihren ersten Heimsieg in der Saison. Die Leipziger warten nach dem fünften Spieltag weiter auf der ersten Erfolg in der Fremde.
Das sagen Spieler, Trainer und Experten:
Emil Forsberg (RB Leipzig): "Um herzukommen und zu bestehen, musst du die Zweikämpfe gewinnen. Alles hat gefehlt bei uns heute. Es war einfach zu schlecht. Intensität, Mentalität. Ich will keine Ausreden erfinden. Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen es viel viel besser machen."
Lothar Matthäus (Sky-Experte): "Das ist nicht Leipzig. Das ist nicht RB. Das ist nicht das, was die Mannschaft im Stande ist zu leisten. Wenn Du Dir die Leistung der Mannschaft anguckst, sind alle unter ihren Möglichkeiten gebleiben. Ohne die Leistung von Frankfurt schmälern zu wollen, das führt auch zu diesem Ergebnis."
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RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco war nach dem 0:4 bei Eintracht Frankfurt bitter enttäuscht.
© Quelle: Roger Petzsche
Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "Wir können über die Punkte in Stuttgart reden, auch über Union. Da gab es auch Positives. Aber heute nicht. Wir haben komplett die Basics vermissen lassen. Im ersten Durchgang waren wir gar nicht auf dem Platz. Wir waren null aggressiv. Wir wollten nach dem Ballgewinn eigentlich den Ball sichern. Aber wir haben den Ball heute so schnell verloren. Wir waren grottenschlecht heute. Wenn du dreimal das System wechselst und es ändert sich nichts, fehlt es an den Basics, an der Mentalität. Die CL kannst du nur genießen, wen es in der Liga läuft. Das finde ich schade, denn wir haben uns das erarbeitet. Nach so einem Spiel bin ich schon sehr enttäuscht."
Markus Krösche (Sportdirektor, Eintracht Frankfurt): "Wir haben gesehen, zu was unsere Mannschaft im Stande ist zu leisten. Ich messe die Mannschaft jetzt an der Leistung. Wir haben viel Geschwindigkeit und waren sehr beweglich vorne und wir haben es auch defensiv sehr gut gemacht. Wir hatten heute eine gute Mischung."
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Mario Götze (Eintracht Frankfurt): "4:0, kein Gegentor, drei Punkte dann, noch gegen Leipzig, das war eine sehr beachtliche Leistung heute."
Benjamin Henrichs (RB Leipzig): "Wir haben verdient verloren. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Das ist nicht unser Anspruch. Heute haben wir ohne Chance verloren. Es ist naiv, wie wir gespielt haben, dann verlierst du hier halt 0:4. Es kommt nicht auf das System an. Die Fans waren sauer nach dem Spiel, ich kann verstehen, dass sie sauer sind. Wir haben alle heute zu wenig gezeigt."
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Frankfurts Torhüter Kevin Trapp musste gegen RB Leipzig keinen Ball halten.
© Quelle: dpa
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Als Mannschaft war es wohl eines der besten Spiele, die wir je gezeigt haben. Sehr geradlinig, mit viel Mut auch. Ich habe nicht einen wirklichen Schuss auf das Tor bekommen, das spricht für die Mannschaftsleistung. Wir haben heute sehr gut auf die Details geachtet."
Peter Gulacsi (RB Leipzig): "Die Niederlage ist verdient. Wir haben die Basis nicht auf den Platz gebracht. Frankfurt hat es sehr gut ausgespielt, sie haben uns bestraft. Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste. Wir suchen keine Ausrede. Wir haben zu wenig Punkte, wir müssen cool bleiben und eine andere Mentalität zeigen."
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Große Gratulation an die Manschaft. Eine sehr sehr konzentrierte Leistung, wir waren hellwach heute, vor allem in der Abwehr. Die Jungs waren sehr diszipliniert, alle haben zu 100 Prozent mitgemacht in der Defensive, auch Mario Götze und Daichi Kamada. Es ist ein sehr schöner Abend für uns. Das gibt uns Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl für die anstehenden Aufgaben."
Dr. Felix Brych (Schiedsrichter): "Es war eine knifflige Partie. Ich habe versucht, das Spiel laufen zu lassen, nicht jeden Zweikampf zu pfeifen, um etwas Spielfluss herzustellen." Zur Situation beim 0:3: "Es ist nicht ganz einfach. Wir haben uns gegen das Sichtfeldabseits entschieden. Die Regel verlangt, dass der Spieler klar im Sichtfeld stehen muss. Das haben wir anders bewertet. Gulacsi hat ziemlich gut reagiert. Deswegen sind wir davon ausgegangen, dass er den Ball gesehen hat."
Von Benjamin Post / Antje Henselin-Rudolph
LVZ