Kreisoberliga knallhart: Vier Mannschaften trotzen Schnee, Eis und Kälte
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Domenic Zein (Mitte), hier im Spiel gegen Bad Lausick, wird mit einem Doppelpack zum Dosenöffner für Frohburgs Reserve.
© Quelle: Wolfgang Riedel
Frohburg/Ostrau. Auf zwei Plätzen stand am Samstag in der Fußball-Kreisoberliga der Männer dem Anstoß nichts Entscheidendes im Wege – und das auch noch ohne künstlichen Untergrund.
In einem astreinen Kellerduell beendete Neuling Einheit Frohburg II gegen Schlusslicht TSV Burkartshain eine schier unendlich lange Durststrecke, mit dem 3:0-Erfolg hat die Rennstädter Reserve nun sechs Punkte auf dem Konto. Die ersten drei waren zum Saisonauftakt gegen Mitaufsteiger Frankenhain eingefahren worden, diesen verdrängte man jetzt auf den 15. Tabellenplatz.
Scheibenschießen im Minutentakt
Dagegen setzt sich die Horrorserie der völlig nackt im Wind stehenden Burkartshainer fort, wo und gegen wen will der TSV eigentlich irgendwann Zählbares einfahren? Das Resultat im Werner-Seelenbinder-Stadion (der Rasen war nach dem fleißigen Einsatz zahlreicher Helfer bestens präpariert) geht absolut in Ordnung, hätte durchaus noch deutlicher ausfallen können.
Denn was sich den mit einigen Akteuren der Landesklasse-Mannschaft verstärkten Hausherren vor 85 Zuschauern an Tormöglichkeiten bot, ging auf keine Kuhhaut und hätte eigentlich für drei Begegnungen reichen müssen. Ob Marvin Kupfer, André Spanger, Domenic Zein, Tom Gerstenberger, Danny Pyrdek, Marcel Goßmann oder Franz Mäding – praktisch die halbe Mannschaft beteiligte sich am Scheibenschießen im Minutentakt. Mal fehlte das Quäntchen Glück oder das Geschick, dann die berühmten Zentimeter. Mal krachte das Leder ans Aluminium, mitunter klärten die Gäste in höchster Not auf der Linie. Häufig erwies sich zudem TSV-Torwart Marcel Schülert als Meister seines Fachs.
Absurdes 0:0 zur Pause
Der 0:0-Pausenstand war angesichts der Überlegenheit der Einheimischen absurd, die Burkartshainer hatten außer gelegentlichen Kontern nur wenig entgegen zu setzen. Bei einem dieser sporadischen Gegenangriffe hätte Maximilian Erbe den Verlauf der Partie um ein Haar auf den Kopf gestellt, aber Einheit-Hüter Mick Kirschner hielt seinen Kasten sauber.
Erst nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Julius Voigtländer (verteilte in einer umkämpften und trotzdem keinesfalls unfairen Partie sieben gelbe Karten) brachten die Einheimischen ihre Dominanz im auch in Zahlen zum Ausdruck. Zum Umstoßen des Bockes benötigten sie allerdings Schützenhilfe. Als Tom Gerstenberger von der Grundlinie eine scharfe Eingabe nach innen brachte, beförderte TSV-Akteur Sebastian Zölfl das Streitobjekt ins eigene Gehäuse (50.).
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Der Bann war gebrochen, nun trat Domenic Zein auf den Plan. Seinen bislang vier Treffern in der Landesklasse Nord ließ er zwei weitere in der Kreisoberliga folgen. Zunächst war er beim Vollenden einen Tick eher an der Kugel als sein Teamkollege Kurt Günther (52.), kurz darauf verlud er Schülert und machte den Deckel drauf (59.). Das sah Trainer Jörg Reiße genauso sah und schickte den Torjäger nach einer reichlichen Stunde unter dem Beifall der Fans unter die warme Dusche schickte.
Letztlich ein hochverdienter Sieg für die Hausherren nach Einbahnstraßen-Fußball gegen einen mit dem Rücken zur Wand stehenden Kontrahenten. Dennoch gebührt Burkartshains Coach Maik Lichtenberger Respekt für seine trotz aller Rückschläge andauernde Geduld während des Neuaufbaus mit vielen jungen Leuten.
Ostrau holt 0:2-Rückstand auf
Unterdessen trennten sich im zweiten Match des Tages der SV Ostrau und Aufsteiger Hohnstädter SV 2:2. Die Jahnataler klettern im Klassement an Großsteinberg vorbei auf Rang sechs, die Rand-Grimmaer bleiben Elfter. Die 30 Besucher rechneten bereits mit einem tor- losen Halbzeitstand, als der Gast mit einem Doppelschlag von Max Merz plötzlich von einem Dreier in fremden Gefilden träumen durfte (40., 44.).
Unter Leitung von Referee Mike Richter rettete der mit reichlich Routine gesegnete Platzbesitzer im zweiten Durchgang in Person von Michal Brnicky (60.) und Michael Fromme (72.) das Unentschieden. Während SVO-Trainer Mathias Donath das Geschehen aus seiner warmen Jacke heraus verfolgen konnte, streifte sich HSV-Coach Tobias Golinski kurz vor dem Wechsel das Trikot über. Seine Einwechslung war dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Keeper Florian Wohllebe geschuldet. Hüben wie drüben kann man mit dem Remis leben, die einen holten einen Zwei-Tore-Rückstand auf, die anderen ein respektables Auswärtspünktchen.