Ex-Leichtathlet und Athletiktrainer

„Er war immer voller Energie“: Leipziger Weggefährten trauern um Tim Lobinger

Tim Lobinger, der vier Jahre lang für RB Leipzig arbeitete, ist am Donnerstag nach langer Krankheit verstorben.

Tim Lobinger, der vier Jahre lang für RB Leipzig arbeitete, ist am Donnerstag nach langer Krankheit verstorben.

Leipzig. Der Tod von Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger hat weltweit unter Leichtathleten und Leichtathletik-Fans Bestürzung ausgelöst. Auch bei Fußball-Bundesligist RB Leipzig ist die Trauer groß. Denn bei den Roten Bullen hatte Tim Lobinger von 2012 bis 2016 als Athletiktrainer gearbeitet – zunächst bei den Profis und am Ende im U23-Team.

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Als Zeichen der Anteilnahme wird RB am Sonnabend (15.30 Uhr) im Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg mit Trauerflor auflaufen. Ex-Hallenweltmeister Tim Lobinger, der als erster deutscher Stabhochspringer im Freien die Sechs-Meter-Marke geknackt hatte, war am Donnerstag im Alter von 50 Jahren nach langer Krebserkrankung gestorben.

Kimmich mit ausführlichem Instagram-Post

RB-Trainer Marco Rose sagte auf der Pressekonferenz vor dem Samstag-Spiel: „Wir sind natürlich alle tief traurig und betroffen über den Tod von Tim Lobinger. Das wichtigste ist, dass die Familie jetzt Ruhe findet. Wir wünschen den Angehörigen viel Kraft.“

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Einige RB-Profis, die intensiv mit Tim Lobinger zusammengearbeitet hatten, äußerten ihre Betroffenheit in den Sozialen Medien. „Ruhe in Frieden, lieber Tim“, schrieb RB-Verteidiger Lukas Klostermann. Ähnliche Worte auf Englisch fand Emil Forsberg: „Rest in Peace my dear friend.“ Der langjährige RB-Torwarttrainer Perry Bräutigam meinte: „Großartig dich kennen zu dürfen. Danke Tim.“ Auch Stürmer Daniel Frahn hatte drei Jahre unter Tim Lobinger trainiert. Der jetzige Babelsberger schrieb: „Ruhe in Frieden. Wir werden dich nie vergessen.“ Und Torhüter Erik Domaschke, der jetzt in Meppen zwischen den Pfosten steht, sagte: „Ruhe in Frieden. Es war mir eine Ehre.“

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Bayern-Star Joshua Kimmich hatte Tim Lobinger während der gemeinsamen Zeit in Leipzig kennen und schätzen gelernt. Bis kurz vor dem Lobingers Tod hatten beide in München eng zusammengearbeitet. Der 28-jährige Kimmich schrieb ausführlich bei Instagram: „Es ist nicht einfach in Worte zu fassen, was du für mich warst und bleibst. Ich habe dich mehr bewundert als jeden anderen. Ich habe immer zu dir aufgesehen, weil du in allen Bereichen des Lebens eine Inspiration und ein Vorbild für mich bist. Du warst und bleibst mein Antrieb, mein Motor und meine Motivation. Jede einzelne Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit lässt mich nicht nur lächeln, sondern macht mich von ganzem Herzen glücklich. Ich bin dir unendlich dankbar für alles. Deine Werte werden mich immer prägen und begleiten. Du wirst immer da sein.“

Lobinger hat die Anforderungen nie unterschätzt

Ex-RB-Trainer Robert Klauß, der zuletzt in Nürnberg in der 2. Liga gearbeitet hat, sagte der LVZ: „Ich habe mit Tim noch letztes Jahr Kontakt gehabt, weil einer meiner Spieler bei ihm zum individuellen Training in München war. Da ich ja auch seinen Sohn Tyger trainiert und dessen Weg verfolgt habe, hab ich verfolgt, wie es Tim gesundheitlich ging. Die Nachricht von seinem Tod hat mich sehr berührt und traurig gemacht. Ich hab Tim sehr dafür bewundert, wie er in den letzten Jahren trotz seiner Erkrankung anderen Sportlern geholfen hat und dabei immer positiv und voller Energie war.“

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Während Tim Lobinger in den Leichtathletik-Arenen mitunter den Eindruck des „Bad Boy“ vermittelt hatte, zeigte er sich 2012 an einem seiner ersten Arbeitstage bei RB im LVZ-Interview von seiner freundlichen und aufgeschlossenen Seite. Für den LVZ-Fotografen kletterte er auf dem Trainingsgelände am Cottaweg in Anlehnung an seine Bestleistung auf einen sechs Meter hohen Zaun.

Fußball sei die professionellste Sportart – da habe er immer hingewollt. Als Athletiktrainer habe er sich an Übungen aus vielen Sportarten orientiert – auch aus militärische Sondereinheiten. Die athletischen und konditionellen Anforderungen im Fußball habe er nie unterschätzt. „Wenn nach einem Torerfolg perfekte Salti gezeigt werden, da habe ich schon Respekt. Weil es zeigt, dass die Jungs nicht nur geradeaus laufen können.“

Ein weiterer gebürtiger Leipziger würdigte den Verstorbenen. Idriss Gonschinska, Vorstandschef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sprach über den Hallen-Weltmeister von 2003 als „großartigen“ Menschen und „begnadeten“ Stabhochspringer. „Bis zuletzt haben wir gehofft, dass er den Kampf gegen den Krebs gewinnt“, so Gonschinska. „Stabhochsprung ohne Tim Lobinger war viele Jahre undenkbar. In seinem Herzen war immer Platz für seine Leichtathletik, für die er national und international ein hervorragender Botschafter gewesen ist.“

LVZ

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