Leipzig/Lübeck. Nach lediglich neun Monaten gehen der Fußball-Regionalligist 1. FC Phönix Lübeck und Mittelfeldspieler Ryan Adigo wieder getrennte Wege – ganz zur Freude für Lok Leipzig. Der 22-Jährige wechselt zur kommenden Saison nach Probstheida. Hier soll ein Neustart gelingen, nachdem bei Phönix der erhoffte Erfolg ausblieb.

„Ich kann es kaum erwarten für diesen Traditionsverein, der dazu noch eine super Fangemeinschaft hat, aufzulaufen. Sportlich als auch zwischenmenschlich hat alles von Anfang an gepasst“, schwärmt Adigo. Und auch Lok-Sportdirektor und Coach Almedin Civa freut sich bereits auf den Neuzugang: „Ryan ist ein Spieler mit viel Tempo. Fußballerisch passt er zu unserem Spiel, er kann auf beiden Seiten offensiv spielen. Er hat eine sehr gute Ausbildung genossen und hat sogar schon in der 3.Liga Erfahrungen sammeln können. Schon bei den ersten Gesprächen habe ich gemerkt, dass er bei Lok etwas bewegen will.“

Adigo bringt bereits Drittliga-Erfahrung zu Lok Leipzig mit

Dennoch lief es bei seinem Ex-Verein nicht immer alles rund. „Ryan ist ein talentierter Spieler, der sich insbesondere selbst zu sehr unter Druck gesetzt hat. Die Physis von Michael Kobert, Sebastian Pingel oder unserem Kapitän Haris Hyseni hat sich dann intern durchgesetzt, nachdem Ryan seine Chance bei Einsätzen nicht nutzen konnte“, sagt Sportdirektor Frank Salomon über den 22-jährigen Rechtsaußen, der während der Zeit bei den „Adlerträgern“ bei seinen Eltern in der Nähe wohnte und auch bei Ligakonkurrent SC Weiche Flensburg 08 angeboten wurde.

Nach dem schlechten Saisonstart war Adigo im September 2022 zu den Phönixern gestoßen, nachdem er mit den Würzburger Kickers aus der 3. Liga (16 Einsätze) abgestiegen und zunächst vereinslos war. „Wir haben den Fokus bewusst auf Speedspieler gelegt, um unberechenbarer für die Gegner zu sein“, sagte Trainer Oliver Zapel bei der damaligen doppelten Verpflichtung von Adigo und Jayden Bennetts. Während der Deutsch-Engländer noch einen laufenden Vertrag bis 30. Juni 2024 hat, sucht Adigo nun eine neue sportliche Herausforderung.

Bei den Lübeckern kam der Nationalspieler des Benin über eine Reservistenrolle nie hinaus. In den neun Monaten absolvierte er 24 Einsätze, ein Tor gelang ihm nicht. In den ersten sieben Spielen stand er noch in der Startformation, wurde aber jeweils ausgewechselt. Nachdem er anschließend im Landesderby gegen Holstein Kiel II (1:1) mit einem Pferdekuss aussetzen musste, wurden die Einsatzzeiten des beweglichen Tempospielers immer geringer. „Ich verstehe, dass er einen Neuanfang sucht, und wir bedanken uns für seinen Einsatz. Er stellt sich einer besonderen Herausforderung in Leipzig, das finde ich mutig und gut“, sagt Salomon über den Abgang.

LVZ