Mittelsächsische Lauftour verzeichnet 2022 deutliche Teilnehmer-Einbußen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ROAAICLBATL4PYSSLWH2YYFUQQ.jpg)
Das Läuferfeld kurz nach dem Start des Eichberglaufes 2022 in Waldheim.
© Quelle: Uwe Zabell
Oschatz. Anita Häußler, die Organisatorin der Mittelsächsischen Lauftour, erging es 2022 nicht besser als vielen anderen Veranstaltern von Laufwettkämpfen. Zwar fielen längst nicht mehr so viele Läufe aus wie nach dem Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 – doch die Teilnehmerzahlen gingen im abgelaufenen Jahr weiter zurück.
Neun von zehn Läufen fanden statt
„Während in den Jahren 2016 bis 2018 noch etwa 50 Läufer an mindestens sechs Wettkämpfen teilnahmen, sind es in diesem Jahr nur 17 Läufer, die mehr als fünf Teilnahmen aufweisen können und damit Bonuspunkte erhielten“, bilanziert Häußler. „2019 waren es vor Fackel- und Silvesterlauf noch 28 Läufer mit sechs Teilnahmen.“ Immerhin kamen 57 Läufer in die Gesamtwertung, weil sie an mindestens drei Wettkämpfen der Lauftour 2022 teilgenommen haben.
Von den zehn geplanten Veranstaltungen wurden in diesem Jahr neun durchgeführt, wobei zwei zeitgleich stattfanden. Also waren nur acht Wertungsläufe möglich, bei den Schülerklassen sogar nur sieben. Los ging es am 30. April mit dem 27. Kirchenfrühjahrslauf, auch als Uli-Korbel-Gedenklauf bekannt. Der SV Fortschritt Oschatz hatte dazu ins Dörfchen Collm geladen, wo Strecken bis hin zu 10,0 Kilometern auf die Aktiven warteten.
Lesen Sie auch
- KSB-Geschäftsführer Schober: "Wenn nicht bald Hilfe kommt, bekommen wir die ersten Insolvenzen"
- Einzug ins Viertelfinale: SV Leisnig bezwingt Döbelner Reserve im Derby
Auf dem langen Kanten war der Wermsdorfer Max Untermann in 37:20 Minuten am schnellsten unterwegs. Bärbel Hempel vom ESV Lok Döbeln, die bereits der Altersklasse W55 angehört, war in 45:48 Minuten die zweitschnellste Frau hinter der Grimmaerin Antje Müller (W50/44:59).
Waldheimer Eichberglauf wird wohl stattfinden
Dann war erst einmal sechs Wochen Pause bei der Lauftour, die am 12. Juni mit dem 10. Autohaus Hirth Stadtlauf fortgesetzt wurde. Wieder war Fortschritt Oschatz der Veranstalter, doch diesmal ging es an der Rosentalhalle los. Wieder rannte Max Untermann der Konkurrenz über 10,5 Kilometer davon und siegte in 41:00 Minuten vor dem 14 Jahre älteren Lauftour-Dauergast Edmilson Gomes vom SV Zschaitz, der als Sieger der M35 nach 41:29 Minuten im Ziel ankam.
Nach vier Wochen ging es beim 18. Geringswalder Schlossberglauf weiter. Der Wermsdorfer Untermann fehlte und so ging der Sieg über 8,8 Kilometer an Max Wohlleben vom SC Motor Zella-Mehlis (33:43). Die Döbelner Lok-Läuferin Bärbel Hempel war in 41:43 Minuten diesmal die schnellste Frau im gesamten Feld – eine beachtliche Leistung!
Am 6. August folgte mit dem 40. Waldheimer Eichberglauf ein Klassiker, der auch am 5. August 2023 ausgetragen wird. Anita Häußler: „Er findet glücklicherweise seine Fortsetzung unter der Leitung von Günter Weichhold, da sich etliche Sportfreunde aus dem Verein bereit erklärt haben, ihm zu helfen.“ Denn eigentlich wollte sich das Organisatoren-Urgestein Weichhold aus der Veranstaltung zurückziehen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/LH47VU34F7ZBZND6VL77OIZZNM.jpg)
Organisator Günter Weichhold präsentiert in seinem Statistik-Ordner die Ergebnisliste vom 1. Waldheimer Eichberglauf 1983. 2022 fand das 40. Jubiläum der Veranstaltung statt.
© Quelle: Christian Kluge
In Waldheim wartete mit dem 14-Kilometer-Kanten die drittlängste Lauftour-Herausforderung auf die Teilnehmer. Hinter dem Sieger Peter Frohnwieser aus Dresden, der nach glänzenden 54:35 Minuten das Ziel erreichte, belegte Edmilson Gomes einen starken vierten Gesamtplatz (61:21). Im September ging es Schlag auf Schlag. Am 3. stieg der 31. Technitzer Kuchenlauf und am 11. September die Doppelveranstaltung mit dem 9. Döbelner Halbmarathon und dem 3. Geithainer Herbstlauf.
Döbelner Halbmarathon fällt 2023 raus
„Der Technitzer Kuchenlauf kann 2023 nicht mehr stattfinden“, berichtet Anita Häußler. „Nach der diesjährigen Veranstaltung und einem kleinen entstandenen Schaden gibt es erhebliche Probleme mit dem Kanuverein, sodass sich Silke Dewitz nicht mehr in der Lage sieht, diesen Lauf fortzuführen. Überlegungen über eine Verlegung des Start- und Zielortes führten bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis.“
Auch der Döbelner Halbmarathon wird 2023 nicht mehr Bestandteil der Mittelsächsischen Lauftour sein. Und der diesjährige Schildberglauf wurde kurzfristig abgesagt. Häußler: „Wobei wir die Absage aus der Zeitung erfahren haben und nicht vom Organisator. Wir würden gern weiter mit dem Schildberglauf zusammenarbeiten, können aber nicht fest mit der Veranstaltung rechnen.“ Uwe Tempel, Vereinschef des TSV 1862 Schildau, hatte Ende August in der Oschatzer Allgemeinen Zeitung erklärt: „Wir bedauern die Absage, doch unser Lauf kollidiert zu sehr mit dem Radrennen Heideradcup am besagten Datum.“
Der 26. Leisniger Burglauf am 9. Oktober und der 37. Döbelner Fackellauf am 12. Oktober beendeten dann die Lauftour-Saison. „Dirk Schreiber, der Organisator des Burglaufes, erfuhr dabei von Andreas Burow von der zuständigen Zeitnahme-Firma, dass auch andere Laufveranstaltungen mit Teilnehmereinbußen von bis zu 40 Prozent zu kämpfen haben“, erfuhr Anita Häußler im Nachgang.
Neue Termine stehen quasi fest
„Über die Gründe kann man nur Vermutungen anstellen. Geburtenschwache Jahrgänge rücken in die aktiven Altersklassen auf, während Ältere teilweise den aktiven Laufsport aufgegeben haben. Und die Corona-Jahre 2020 und 2021 mit ihren Einschränkungen sorgten dafür, dass sich die Leute daran gewöhnt haben, dass es auch ohne Veranstaltungen geht. Vereinzelt ist vielleicht das örtliche Potenzial nicht ausgeschöpft worden. Ob fehlende Attraktivität eine Ursache ist, fällt mir schwer einzuschätzen“, sagt Anita Häußler, die dennoch bemüht ist, für das kommende Jahr wieder eine attraktive Mittelsächsische Lauftour anzubieten.
Neun Termine stehen jetzt schon so gut wie fest. Los geht es schon am 19. März mit dem Oschatzer Autohaus Hirth Stadtlauf. Es folgt der Geringswalder Schlossberglauf – dieser Termin ist noch offen. Dann ist am 29. April der Kirchenfrühjahrslauf und am 6. Mai der Rio-Städtelauf. Auf dem Waldheimer Eichberg wird am 5. August um den Sieg gekämpft. Voraussichtlich am 3. September findet der Geithainer Herbstlauf statt, gefolgt vom Heimatfestlauf Thalheim (9.9. oder 2.9.). Häußler: „Dieser Lauf findet eventuell nur einmal statt auf der Strecke des Kreischaer Berglaufes. Er findet anlässlich des Jubiläums des Heimatvereins statt und wird von Wallfried Heinicke organisiert.“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/75ZK6RVAZ2MCLJXEAY4PL6GTSY.jpg)
Wallfried Heinicke will Anfang September 2023 den Heimatfestlauf Thalheim organisieren. Unser Foto zeigt Heinicke mit Anita Häußler von der Mittelsächsischen Lauftour.
© Quelle: Christian Kunze
Am Saisonende folgen im Oktober noch der Leisniger Burglauf (1.10.) und der Döbelner Fackellauf am 18. Oktober. Die Lauttour-Siegerehrung für 2022 wird im Rahmen des ersten Wettkampfs 2023 - also beim Oschatzer Stadtlauf - stattfinden. Edmilson Gomes vom SV Zschaitz hat übrigens den Sieg in der Altersklasse M35 hauchdünn verpasst. Er ist in der Gesamtwertung mit 128 Punkten Zweiter geworden hinter Steffen Wohlfarth vom LC Auensee Leipzig (129). Der kam schon beim Untermann-Sieg beim Kirchenfrühjahrslauf mit nur fünf Sekunden Rückstand auf den Wermsdorfer ins Ziel, der im weiteren Saisonverlauf und in der Lauftour-Wertung der Altersklasse M20 keine Rolle mehr gespielt hat – Gründe unbekannt.