Fußball

Nach Krieschow: FC Grimma reist zum nächsten Titel-Aspiranten

Grimmas Sebastian Albert (r.) am Boden: Gegen Eilenburg enttäuschte die Ziffert-Elf, gegen Krieschow will sie ihre Außenseiter-Chance wahren.

Grimmas Sebastian Albert (r.) am Boden: Gegen Eilenburg enttäuschte die Ziffert-Elf, gegen Krieschow will sie ihre Außenseiter-Chance wahren.

Grimma. Die Enttäuschung war riesengroß am vergangenen Sonntag bei den Oberliga-Kickern des FC Grimma. Gerade hatte man das Mulde-Derby beim FC Eilenburg mit 0:2 (0:0) verloren, wobei der ausschlaggebende Punkt hierbei war, dass man in den gesamten 90 Minuten nicht im Geringsten an die eigene Leistungsgrenze kam. Eilenburg reichte eine durchschnittliche Leistung, um den FC in die Knie zu zwingen – und das ist genau das, warum man im Lager der Grimmaer nach dem Spiel so enttäuscht war. Beim VfB Krieschow will die Mannschaft von Trainer Ziffert am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen.

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Die Niederlage gegen Eilenburg ist abgehakt, zumal es in den nächsten Wochen nun Schlag auf Schlag geht. Und dort haben die Muldestädter am Wochenende die nächste schwere Aufgabe zu bewältigen, wenn man beim nächsten Titelanwärter seine Visitenkarte abgeben muss. Denn der gastgebende VfB ist mit fünf Siegen in Folge sowas wie das Team der Stunde. Aktuell auf Platz drei positioniert, schielen die Lausitzer noch nach ganz oben, zumal Spitzenreiter Eilenburg aktuell nur sechs Zähler entfernt ist und am kommenden Wochenende in der Lausitz zu Gast ist. Die Muldestädter haben als krasser Außenseiter also absolut nichts zu verlieren. Der Anstoß im Sportpark Krieschow erfolgt am Sonntag um 14 Uhr.

„Wir wollen unter die Top-Drei kommen“

Vor der Saison als einer der großen Favoriten auf den Regionalliga-Aufstieg gehandelt, kann der VfB 1921 Krieschow mittlerweile die hohen Erwartungen absolut erfüllen. Nachdem in der Hinrunde einiges noch etwas holprig verlief, hat sich die Elf mittlerweile mehr als gefestigt und nun richtig Fahrt auf die Tabellenspitze aufgenommen. „In der Hinrunde haben wir leider zu viele Punkte liegengelassen“, so Trainer Toni Lempke (39), Sohn von der Cottbuser Energie-Legende Ralph Lempke. Dies begann schon, als man nach Niederlagen gegen den VfL Halle 96 (1:4) und in Nordhausen (1:5) den Saisonauftakt gewaltig in den Sand setzte. „Die Saison begann für uns eindeutig zu früh, wir waren noch gar nicht bereit dafür.“

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Zwar konnte man sich in der Folgezeit etwas stabilisieren, doch eine gewisse Konstanz sollte nicht aufkommen. „Im Winter haben wir uns dann zusammengesetzt und konnten glücklicherweise personell nachbessern“, so Lempke. „Die drei Winter-Neuzugänge haben die Qualität spürbar angehoben, so dass wir nun diese Serie an den Tag legen konnten.“

Damit haben die Rand-Cottbuser in der Meisterschaft richtig Schwung geholt – aufgrund des zur Verfügung stehenden Kaders ist es dem VfB absolut zuzutrauen, bis zum Ende mit um den Regionalliga-Aufstieg mitzuspielen. Für diese Spielklasse haben die Krieschower Anfang März ihre Unterlagen abgegeben, obwohl der VfB-Coach die Saisonziele noch etwas anders umreißt. „Wir wollen unter die Top-Drei kommen“, so Lempke, der jedoch im Anschluss etwas detaillierter wird. „Aber natürlich wollen wir bis zum Saisonende schnuppern und den Meisterkampf offen gestalten.“

„Wir werden Sonntag alles investieren“

Dem kommenden Gegner bringt der VfB-Coach jede Menge Respekt entgegen. „Es waren in der Vergangenheit immer intensive und enge Spiele. Grimma spielt einen sehr körperbetonten Fußball und ist in der Defensive sehr kompakt“, so Lempke. „Ich erwarte daher ein offenes Spiel.“ Dabei ruhen die Hoffnungen des VfB natürlich auf die Vollstrecker-Qualitäten seiner „Lebensversicherung“ Andy Hebler, der auch in dieser Saison bereits 21 Mal zugeschlagen hat und somit die Torjäger-Liste der Oberliga souverän anführt.

Lempkes Gegenüber, Steffen Ziffert, war nach der Vorstellung in Eilenburg zurecht etwas angesäuert, doch legt der FC-Trainer seinen Fokus nun komplett auf die Begegnung in der Lausitz. „Krieschow ist ein ähnliches Kaliber wie Eilenburg. Insgesamt müssen wir viel mehr Präsenz zeigen, viel aktiver werden und deutlich mehr Leidenschaft an den Tag legen“, so Ziffert. „Wir sind dort krasser Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Daher erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie dort unbeschwert auftritt und dem Favoriten über 90 Minuten einen offenen Fight liefert.“

Im Hinspiel gelang dies den Muldestädtern ganz gut – auch wenn die Brandenburger Chancenvorteile besaßen, erreichte man ein torloses 0:0-Remis. „Eine defensive Kompaktheit ist sicherlich ein großer Faktor, wenn wir in Krieschow etwas mitnehmen wollen“, so der FC-Übungsleiter. „Eine Herausforderung ist sicherlich auch, VfB-Torjäger Hebler auszuschalten, wobei diesbezüglich jedoch alle gefragt sind. Nichtsdestotrotz müssen wir auch im Spiel nach vorn Akzente und Nadelstiche setzen. Dies war in Eilenburg viel zu wenig, hier müssen wir uns am Sonntag gewaltig steigern.“

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Personell wird der FC Grimma am Wochenende nicht auf Rosen gebettet sein, doch was ein Mini-Kader mit einer entsprechender Einstellung ausrichten kann, haben die Auftritte in Neugersdorf, im Pokal in Großenhain und daheim gegen Fahner Höhe bewiesen. „Dort haben wir als Kollektiv richtig gut funktioniert, wo der Eine für den Anderen da war“, erinnert sich Ziffert. „Wir werden Sonntag alles investieren und auch in Krieschow unsere Außenseiter-Chance wahren.“

LVZ

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