Nach Real Madrid zu Borussia Mönchengladbach: RB Leipzig powert weiter
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Alle gegen Fede Valverde: RB Leipzig und das ungleiche Duell mit dem Spieler des Spiels von Real Madrid.
© Quelle: Sven Sonntag/Picture Point
Madrid. In Madrid wechselte nach diesem besonderen Spiel eine glitzernde, schicke Trophäe den Besitzer. Für den nächsten Champions League-Pokal ist es noch ein bisschen früh, Real Madrid weiß, dass die Titel erst am Ende einer Saison vergeben werden. Wie man Spiele gewinnt, wissen sie aber eben auch schon am 14. September einer Saison. „Player of the match“ stand auf der Kugel von der UEFA, die der lächelnde Fede Valverde behutsam in seinen Händen vor sich hielt, als der 24-jährige Uruguayer in der Mixed Zone mit den Medien sprach. Zuvor bejubelte Valverde sein 1:0 vogelwild vor den Fans, weil er es mit den Füßen kann. „Das war meine Form, den Stolz von Real Madrid zu zeigen, dass man immer kämpfen muss“, erklärte der starke Rechtsaußen.
Wenig Erholung nach Bernabeu-Abenteuer
"El pajarito" hört sich niedlich an, "das Vögelchen" so ein Spitzname, hatte aber ziemlich cool zugeschlagen, Körpertäuschung, Schuss, Tor, das legendäre Estadio Santiago Bernabéu bebte in der 80. Minute. "Der beste Rechtsaußen der Welt? Da müssen wir noch ein bisschen abwarten", antwortete Valverdes Trainer Carlo Ancelotti in der Pressekonferenz im riesigen Bauch vom Bernabéu, das gerade ein abgezocktes 2:0 von seinem Real Madrid gegen RB Leipzig gesehen hatte.
Die Roten Bullen zeigten sich 80 Minuten lang ziemlich cool. Sie schafften es, die verwöhnte Fußball-Oper zum Schweigen zu bringen oder sogar zu Pfiffen. Weil sie kämpften. Lob für RB, auch von Ancelotti: "Leipzig hat sehr gut gespielt." Dennoch gab es dröhnenden Jubel der Madridista, nach dem 1:0 von besagtem Valverde und in der Nachspielzeit noch nach dem 2:0 des eingewechselten Marco Asensio nach kurz ausgeführtem Freistoß des eingewechselten Toni Kroos. Das ist Qualität. Das ist typisch Real. Das sah nicht nur locker-leicht aus, sondern gewohnt abgezockt.
Trotz guter Vorstellung stand es 0:2 aus Sicht der Leipziger Powerfußballer, die etliche Meter machten in Madrid, mutig auftraten. Ein Kraftakt ohne Belohnung in der Champions League Deluxe gegen den amtierenden Titelträger in der Oper von Bernabéu.
Vorhang zu, Vorhang auf: Es folgt der Bundesliga-Alltag, das „Butter-und-Brot-Geschäft“ (Oliver Mintzlaff), an diesem Samstagabend im Top-Spiel um 18.30 Uhr, nach kurzem Zwischenstopp in Leipzig. „Wir werden nicht anders spielen wollen als in den letzten beiden Partien, mit sehr viel Energie und Intensität“, sagte RB-Kapitän und -Torwart Peter Gulacsi praktisch als Nachredner von Valverde, die Uhr stand schon auf Donnerstag. Wenig Erholung, mittags ging es von Madrid zurück in die Messestadt, bevor am Freitag der nächste Trip steigt nach Mönchengladbach.
„Hier muss man viel leiden“
Fuß vom Gaspedal? Schwierig beim Powerfußball unter RB-Trainer Marco Rose, der in 1 ¾ Spielen schon eine erfolgreiche Wirkung zeigte und nur die Oper von Bernabeu nicht goutierte. Pfiffe im Borussia-Park könnten am Samstag bedeuten: Leipzig ärgert auch Gladbach. „Wir müssen den Tank einfach leer machen am Samstag und Gas geben, solange es geht“, erklärte Gulacsi.
Einer, der einiges im Tank hat, aber auch einiges im Bernabéu ließ, heißt Xaver Schlager. Wie geht’s? „Hier muss man viel leiden“, sagte der dynamische österreichische „Sechser“. Doch wer leidet, wird nicht nur wie zuletzt gegen Dortmund (3:0) belohnt. „Wir werden von Spiel zu Spiel besser“, befand Schlager. RB braucht in der Bundesliga die Punkte, für Abende wie diese auch in der kommenden Saison. Gladbach ist nicht Real, also könnten die Leipziger mit einem Lächeln aus der Arena ziehen.
LVZ