Naunhof nimmt Revanche am Spitzenreiter, Bennewitz scheitert an Ostrau
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Ostraus David Karius (r.) Ostrau geht an den Bennewitzern Tom Wagner (m.) und Rene Böttcher vorbei.
© Quelle: Wilko Finke
Naunhof. Der Tabellenzweite SV Naunhof hat am 28. Spieltag in einem dramatischen Top-Duell der Fußball-Kreisoberliga der Männer gegen den bereits feststehenden Meister Roßweiner SV erfolgreich Revanche für die jüngste Niederlage im Pokal-Halbfinale genommen und dadurch im Aufstiegskampf weiterhin alles in der eigenen Hand. Vor einer angesichts der Brisanz etwas enttäuschenden Kulisse legten die Einheimischen auf dem bestens präparierten Rasen in der „Clade“ los wie die Feuerwehr.
Auch wenn sich die Gäste als frisch gebackener Champion – welcher auf den Sprung in die Landesklasse allerdings verzichtet hat – nach einigen Anlaufschwierigkeiten wenig später in Person von Stephan Krondorf und Martin Schwibs die ersten verheißungsvollen Tormöglichkeiten erarbeiten konnten, so war die kurz darauf fällige Naunhofer Führung keineswegs unverdient. Die Roßweiner verteidigten in dieser Situation viel zu luftig, die sich bietende Gelegenheit ließ sich Axel Möhring nicht entgehen und brachte den SVN folgerichtig in Front.
Die Hausherren ruhten sich nicht auf diesem knappen Vorsprung aus und blieben am Drücker, während der Gegner im Spielaufbau zu fehlerbehaftet und ideenlos wirkte. Keeper Torsten Jentzsch und der Pfosten bewahrten den neuen Titelträger in diesem Zeitraum der Begegnung vor einem deutlicheren Rückstand.
Der Goalgetter trifft – und fliegt vom Platz
Mitte der zweiten Halbzeit steigerten sich die Mittelsachsen jedoch und drängten gegen einen dem vorgelegten Tempo ein bisschen Tribut zollenden Kontrahenten verstärkt auf den Ausgleich. Und tatsächlich – mit seinem 31. Saisontreffer stellte dann Martin Schwibs erneut seine Offensivqualitäten unter Beweis und damit den Gleichstand her. In einer auf und neben dem Platz zunehmend hektischer werdenden Schlussphase musste der erfolgreichste Torschütze der Staffel aber mit einer Roten Karte das Feld verlassen.
Ob es nun wirklich die personelle Überzahl der Parthestädter war oder nicht – auf jeden Fall riss in der fünften Minute der Nachspielzeit David Minio den 2:1-Sieg für das Team von Trainer Benjamin Fraunholz aus dem Feuer. Sein Trainerkollege Jörg Soujon wird die Niederlage irgendwie verschmerzen können, schließlich war Rang 1 schon längst unter Dach und Fach. Mittlerweile steht auch dessen Nachfolger an der Haßlauer Straße fest, der 43-jährige Stephan Leimner (einst beim Döbelner SC, SV Ostrau, SV Aufbau Waldheim, SV Gleisberg und VfB Leisnig aktiv) übernimmt im kommenden Spieljahr das Übungsleiteramt bei den Blau-Weißen.
Kein Sieger im Nachbarschaftsduell
Begonnen hatte das Punktspielwochenende am Freitagabend in Machern, wo die Muldentaler Lokalrivalen SV Tresenwald und TSV Großsteinberg (als Rang-Siebter, beziehungsweise Achter obendrein Nachbarn im Klassement) an der Gartenallee zu vorgerückter Stunde mit einem 1:1-Unentschieden auseinandergingen. Die Führung des Platzbesitzers durch den 20. Serientreffer von Roy Pfüller hielt nicht lange, denn die Parthensteiner glichen eine Viertelstunde vor Ultimo durch Eric Sellinger aus. Weil aus der Heim-Elf nach dem Zeigen eines roten Kartons eine Heim-Zehn wurde, durfte der Gastgeber am Ende mit dem Remis sogar gut leben.
Überhaupt nicht zufrieden war hingegen der Tabellen-Sechste SV Blau-Weiß Bennewitz nach dem Aufeinandertreffen mit dem Rang-Fünften SV Ostrau. Die Gäste aus dem Jahnatal hatten im ersten Durchgang durch Sandro Antony und Lukas Bauers verwandelten Strafstoß ein Zwei-Tore-Polster heraus geschossen und ließen sich nach dem Seitenwechsel auf dem Sportgelände an der Mulde die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Der späte 1:2-Anschlusstreffer von Tobias Ernst taugte für den Pokalfinalisten letztlich lediglich zur Ergebniskosmetik.
Einheit Frohburg II verpasst die Überraschung
Derweil lag beim Klingenkreuzen zwischen dem BC Hartha (10.) und Aufsteiger BSV Einheit Frohburg II (15.) eine deftige Überraschung in der Luft. Der krasse Außenseiter lag im Pierburg-Industriestadion durch Niklas Erdmanns platzierten Schuss in den Dreiangel sowie die Zielgenauigkeit von Routinier Christian Geißler in der ersten Hälfte bereits mit 0:2 vorn, bevor Rico Perkuhn noch vor sowie Toni Brabandt nach der Pause die Einheimischen wieder ins Geschäft brachten. Was die zweite Garnitur der Rennstädter nicht davon abhielt, durch Lennart Keller nochmals in Front zu ziehen.
Im weiteren Verlauf des zweiten Spielabschnitts allerdings schalteten die Hausherren zwei Gänge hoch und drehten das Ding zu ihren Gunsten. Zunächst beförderte Perkuhn das Leder nach einem Lapsus von Einheit-Hüter Stefan Bochmann in das verwaiste Gästegehäuse, dann unterlief BSV-Akteur Marcel Goßmann zu allem Überfluss ein Eigentor, später machte Perkuhn ein Schleifchen um seinen Dreierpack und Robin Fritzsche schließlich das 6:3-Endergebnis perfekt.
Frankenhain in Personalnot
Der Döbelner SC (3.) war unterdessen zum Nichtstun verurteilt, weil Neuling SG Olympia Frankenhain (13.) aufgrund dünner Personaldecke die Reise in den Heinz-Gruner-Sportpark nicht wahrnehmen konnte. Dagegen landet das Duell zwischen dem TuS Pegau (4.) und dem SC Partheland (11.) nicht auf dem Tisch des Sportgerichts, sondern bekommt am 13. Juni um 19 Uhr auf der „Großen Reitbahn“ eine zweite Chance.
LVZ