Eishockey

Noch-Icefighters-Trainer Gerike: „Mein Herrschaftsbereich endet ab August an der Kabinentür“

Sie arbeiten künftig gemeinsam am Aufschwung des Leipziger Eishockeys: Der langjährige Icefighters-Trainer Sven Gerike (46/rechts) übergibt im Sommer an seinen Nachfolger Frank Fischöder (51).

Sie arbeiten künftig gemeinsam am Aufschwung des Leipziger Eishockeys: Der langjährige Icefighters-Trainer Sven Gerike (46/rechts) übergibt im Sommer an seinen Nachfolger Frank Fischöder (51).

Leipzig. „Wir haben uns beim Frisör kennengelernt.“ IceFighters-Coach Sven Gerike hatte am Dienstag bei der Vorstellung seines Nachfolgers die Lacher auf seiner Seite. Wie die LVZ bereits vor Wochenfrist exklusiv vermeldete, endet nach der Saison beim Leipziger Eishockey-Oberligisten eine Ära, dann übergibt Gerike nach fast acht Jahren das Amt an Frank Fischöder. Am Dienstag saßen beide bei der Pressekonferenz im Eiszirkus nebeneinander.

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Beide Trainer sind mit lichtem und deswegen glatt rasiertem Haarwerk gesegnet. Tatsächlich kennen sich Gerike – gebürtiger Berliner – und der aus Dortmund stammende Fischöder schon seit 25 Jahren. Vor einem Vierteljahrhundert lernten sie sich als Spieler in der Eishockeyschule im tschechischen Slany kennen und blieben seitdem immer in Kontakt.

Nun reifte bei Gerike nach siebeneinhalb Jahren als Coach der IceFighters die Entscheidung, einen Schritt zurückzutreten. Schließlich arbeitete der 46-Jährige beim Oberligisten zuletzt in Personalunion auch als Geschäftsführer und Sportlicher Leiter. „Da hat man alles ein bisschen und nichts so richtig gemacht“, betonte Gerike. So suchte er schon seit längerem einen Nachfolger, der möglichst deutschsprachig sein sollte.

Fischöder sieht im Leipziger Eishockey „gigantisches Potenzial“

Den fand er in Fischöder, der sich in den vergangenen Wochen schon vier Heimspiele der IceFighters angeschaut hat und ab dem 1. August das Traineramt übernehmen soll. Der 51-Jährige war lange im Nachwuchs der Adler Mannheim tätig und coachte 2020/21 auch für gut ein Jahr in der DEL die Nürnberg Ice Tigers. Letztlich sei die Erste Liga für ihn aber der falsche Standort gewesen, um seine Ideen zu entwickeln, erklärte Fischöder. Besonders reize ihn nach wie vor die Arbeit mit jungen Spielern, als Trainer bildete er unter anderem die heutigen NHL-Profis Leon Draisaitl, Tim Stützle und Moritz Seider aus.

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Und so ist für ihn der Wechsel von DEL in die Oberliga auch kein Abstieg, da er bei den IceFighters ein „gigantisches Potenzial“ sieht. Zum einen liege das an der Halle im altehrwürdigen Kohlrabizirkus, die für Fischöder einen besonderen Charme besitzt und regelmäßig zwischen 1000 und 1500 Fans anzieht. Zum anderen sei Leipzig eine sehr dynamische Stadt, die eine neue Eishalle in Planung hat. Und vor allem sind die Eiskämpfer für den Westfalen ein für Oberliga-Verhältnisse außergewöhnlich solide geführter Verein, der schrittweise gewachsen ist und dies auch weiterhin tun soll.

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Deswegen wollte der Neu-Coach auch nicht direkt den Aufstieg für 2024 als Ziel ausrufen. „Wir wollen klar in die Playoffs und wenn wir unter den Top 6 sind, müssen wir schauen, was noch geht.“ Wichtiger sei ihm, dass der gesamte Verein weiter organisch wächst und im Fall der Fälle auch wirklich bereit wäre für die DEL2.

Aktuell geht es im Duell mit Herne um Platz sechs im Norden

In dieser Saison wird es mit dem Aufstieg wohl noch nichts. Derzeit kämpfen die Leipziger mit Herne um den sechsten Rang der Nordstaffel – und damit um den letzten direkten Playoffplatz. In der Abschiedstournee von Gerike als IceFighters-Coach steht als nächstes das schwere Auswärtsspiele am Freitag in Tilburg an, bevor am Sonntag (5. Februar, 18 Uhr) das wichtige Sechs-Punkte-Match im Eiszirkus gegen Herne folgt.

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Ab Sommer hat der Langzeitcoach dann wieder etwas mehr Zeit. „Mal schauen, wie es mir damit geht“, meinte er vielsagend. Seinem Nachfolger will er jedenfalls nicht in die Trainerarbeit reinreden: „Mein Herrschaftsbereich endet ab August an der Kabinentür.“

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